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Cloppenburg auf dem Weg zur Fahrradstadt?
Ein Fortschritt, den es nun wirklich nicht gibt
HFB-17-06-17
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Wenn man die vielen Kritikern Glauben schenken darf, so ist es nicht zum Besten bestellt mit dem politischen Mantra, die Stadt Cloppenburg sei auf dem Weg zur Fahrradstadt. Viele Bürger sind eher unzufrieden mit dem Entwicklungsfortschritt der Fahrradstadt.
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Die allgemeine Unzufriedenheit zum Thema FAHRRADSTADT greift der NWZ-Artikel "Radler kritisiert Löcher und Sperrungen", auf. Mit 30 Bildern dokumentiert der passionierte E-Biker Wilhelm Gellhaus in einer langen Liste seinen Ärger über seiner Meinung nach unnütz gesperrte und ungepflegte, im schlechten Zustand befindliche und schlecht angelegte Radwege. Fast könnte der Zeitungsleser die Botschaft heraushören, dass es so, wie es momentan läuft, mit der Fahrradstadt Cloppenburg nichts mehr werde. Zumindest in naher Zukunft nicht.
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Und so weist der Kommentar von Herrn Mensing entschieden darauf hin, was die Spatzen schon sehr lange von den Dächern pfeifen: Die Stadt Cloppenburg ist überhaupt keine Fahrradstadt. Die Markierung hier, die abmontierten Schilder für die Radwege dort machen nicht das aus, was auf eine Fahrradstadt hindeutet. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
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Über die Kritik der desolaten Wegstrecken hinaus gibt es weitere Defizite zu nennen, die viele Bürger jeden Tag beobachten können. Nicht zu übersehen ist z.B., dass Radfahrer häufig so fahren, wie es ihnen passt. Nicht auf der Straße, sondern auf dem Fußweg. Vor der Post ein alltägliches Erlebnis für die Fußgänger, die sich auch noch für die kleinen Rempler der oft achtlos Radelnden entschuldigen sollen. Auf Kontrollen wartet man vergeblich. Die hingegen finden dort statt, wo Einnahmen in Millionenhöhe garantiert sind. Auf den Straßen im Landkreis CLP.
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Noch prekärer wird es, nachdem die Schulen ihren Unterricht beendet haben. Dann fahren täglich hunderte von Radfahrern in Richtung Schwimmbad in der Hagenstraße fahren. Links und rechts der Straße, in Horden nebeneinander, so wie es für eine unverblümte Kommunikation unter den Radfahrer am besten scheint. Der Dumme ist der irritierte Autofahrer, der in der Straßenverkehrsordnung keinen Sinn mehr erkennt.
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In der Kirchhofstraße z.B. sind die Rollen vertauscht. Hier kann der Radfahrer von Glück sprechen, wenn er den zu engen, aber deutlich strichmarkierten Radweg unbeschadet benutzen kann. Dicht an parkenden Autos vorbei, deren Türen sich plötzlich öffnen könnten und von den Betroffenen im Falle eines Falles nicht als Einladung zum Einsteigen verstanden werden dürften.
Ja, Herr Mensing hat Recht: Bis zur Fahrradstadt Cloppenburg ist es noch ein weiter Weg. In zu beschreiten, reicht nicht. Man sollte auch zielstrebig vorankommen. Das aber passiert nicht. Das kürzlich vom Rat der Stadt Cloppenburg verabschiedete Verkehrsentwicklungskonzept berücksichtigt das Anliegen Fahrradstadt kaum.
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Es gebe vieles zu tun. Mit kleinen Staus müsse man rechnen, aber sonst scheint alles in Ordnung, so das Konzept. Eigentlich handelt es sich um Verkehrsentwicklungsbehinderungskonzept, welches die Fahrradstadt Cloppenburg wie eine Fata-Morgana behandelt. Das Radwegekonzept selbst steht vornehmlich für Optimierungsmaßnahmen. Für eine strikte Umsetzung zur Fahrradstadt taugt es nicht wirklich.
Entschlossenheit zur Planung und Mut zur Umsetzung scheint der Cloppenburger Politik nicht zu liegen. Es gibt - so wie bei vielen andern Politikfeldern auch- eigentlich keinen wirklichen Plan, kein wirkliches Konzept, keine wirkliche Strategie, keine verbindliche Zeitschiene. Außer die vielen Papiere, die die Aktenordner des Rathauses füllen.
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So scheint die Fahrradstadt Cloppenburg ein Wunsch von Idealisten ohne Durchsetzungswillen zu sein. Für die Bürger eine Fata-Morgana, die sich nur beim Radfahren mit geschlossenen Augen zu einem realistischen Bild formen würde. Das abrupte Ende dürfte als gesichert gelten. Symbolisch gegen die nächste Tonne. So sieht es aus mit dem überzeugenden Fortschritt von Planung und Umsetzung der Fahrradstadt Cloppenburg; mit dem Fortschritt, den es nun wirklich nicht gibt.
So bleibt die Stadt, was sie ist: Eine Autostadt.
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Quellen:
- NWZ, "Radler kritisiert Löcher und Sperrungen", 31. Mai 2017.
- Bilder: BERGMANN
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