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Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit

Der Synodale Weg

Reformbestreben nach „deutscher Art“

HFB-23-10-08

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Die katholische Kirche in Deutschland ist schwer angeschlagen. Immer mehr Menschen treten dort aus. Der Missbrauchsskandal und die regelmäßige Berichterstattung der Medien darüber waren die letzten Tropfen, die das Fass zum Überlaufen brachten. Die noch verborgene Resignation vor den gesellschaftlichen Herausforderungen ist gewaltig. Nun aber sind Umkehr und Erneuerung angesagt. Die Not ist groß und die Verantwortlichen sehen ihre einzige Chance im „Synodalen Weg“, um dem freien Fall in die Bedeutungslosigkeit zu entrinnen. Mit diesem Weg sind Forderungen gebunden. Doch damit will man sich im Vatikan erst gar nicht beschäftigen. Der Streit darüber hat bereits hohe Wogen geschlagen. Letztendlich geht es um das Eingemachte nach „deutscher Art“.

 

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Ein Meinungsbild

von

Dr. Hermann Bergmann

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Obwohl es sehr viele, sehr engagierte und hoch angesehene Geistliche sowie Laien in der katholischen Kirche gibt, hat sie ihr Kirchenvolk Schritt für Schritt verloren. Zugleich wollte sie es nicht wahrhaben, dass sie sich als Anwalt der Menschen verstehen sollte. Letztendlich fühlen sich die Gläubigen in immer schwieriger werdenden Zeiten im Stich gelassen und kehren den Kirchen nun vermehrt den Rücken zu. Nichts ist vom Himmel gefallen. Die Verantwortlichen haben die Entwicklung schlichtweg ignoriert und tun es heute noch immer, indem sie den „Synodalen Weg“ als letzte Chance sehen, dem Dilemma ihres schleichenden Untergangs zu entkommen.

 

Missbrauch und vieles mehr

Der „Synodale Weg“ ist die Bezeichnung für ein Gesprächsforum speziell innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. In einer strukturierten Debatte sollten vor allem Fragen aufgearbeitet werden, „(…) die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben“. (01)

MHG-Studie, ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Institutsschwerpunkte Mannheim, Heidelberg und Gießen, um den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche aufzuklären. Die Studie wurde 2018 veröffentlicht, wobei für die Zeit zwischen 1946 und 2014 38.156 Personalakten von Priester, Ordensmännern und Diakonen aus den 27 deutschen Bistümern ausgewertet wurden. (02) Hierbei kamen brutale Details mit einer Offenheit zum Vorschein, die die deutsche Öffentlichkeit so nicht erwartet hatte.

 

Umkehr und Erneuerung

Inzwischen scheint das deutsche Gesprächsforum, bestehend aus Geistlichen, Fachleuten und Laien, zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Im Ergebnisbericht heißt es zu Beginn: „Die katholische Kirche in Deutschland macht sich auf einen Weg der Umkehr und der Erneuerung. (…) Mit dieser Publikation tritt dieser Weg, der die systemischen Ursachen von Missbrauch und seiner Vertuschung in der katholischen Kirche überwinden will, in eine neue Phase“. Diese Absichtserklärung, von denen es bereits viele in der katholischen Kirche gab, ist an Trivialität nicht zu überbieten, wobei es mit dem „Eintritt in eine neue Phase“ so eine Sache ist.

Die „neue Phase“ soll geprägt sein durch „Reformvorhaben und Veränderungsaufgaben (…) [, die] eine Kirche [kennzeichnen], die im Aufbruch begriffen ist“. Diese „Reformvorhaben und Veränderungsaufgaben“ sind dann in Handlungstext verfasst, deren Titel u.a. lauten: „Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität“, „Der Zölibat der Priester – Bestärkung und Öffnung“, „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“ oder „Frauen in sakramentalen Ämtern – Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch“.

 

Nach „deutscher Art“?

Mit diesen und weiteren Ergebnissen möchte die deutsche Delegation nach Rom reisen. Doch vor der katholischen „(…) Weltsynode in Rom wächst [die] Skepsis“, bei der die deutschstämmigen Kirchenvertreter unter der unfehlbaren Regentschaft des argentinisch stämmigen Papstes Franziskus nun eigentlich aufwarten wollten. So bemängelt der päpstliche Koordinator der Weltsynode, Jean-Claude Hollerich, „die schroffe Art der Deutschen“ und macht im Vorfeld der Weltsynode auch unmissverständlich klar, „dass das Kirchentreffen nicht nach deutscher Art ablaufen wird. Denn diese deutsche Art sei einfach zu „„konfrontativ“ und wirke auf Angehörige anderer Kulturkreise etwa aus Asien „sehr grob““. Weiter sagt er: „Was die Deutschen betrifft, so hat er die Erfahrung gemacht: „Wenn sie diskutieren, werden sie sauer und aufgeregt.“ (04)

Nun denn: Diese Worte drücken alles andere als eine päpstliche Willkommenskultur aus. Denn die Abneigung gegenüber der „deutschen Art“ ist in der katholischen Weltkirche nur allzu verständlich. Mit der sexuellen Neuausrichtung der westlichen Welt mit all seinen Nuancen können sowohl andere Kulturkreise als auch viele Europäer, das betrifft auch die deutsche Bevölkerung, nicht das anfangen, wie es medial Tag für Tag erwartet wird.

 

Solo Hominibus Gloria?

Toleranz hin, Toleranz her: Die Werte der überwiegenden Bevölkerung in verschiedenen Kulturen der Erde ticken jeweils anders und lassen sich nicht einfach nach dem populistischen Gusto einer aufgezwungenen Transformation verbiegen. In der aggressiven Form, wie dieses Anliegen politisch und medial verbreitet wird, schadet es den Betroffenen sogar mehr als es ihnen nutzt. Der Papst vertritt die katholische Weltkirche und nicht die deutsche Bischofskonferenz. Er handelt nach dem Prinzip „Solo Deo Gloria“ und nicht nach dem Prinzip „Solo Hominibus Gloria“. Also: Dem einzigen Gott gebührt die Ehre und nicht den Menschen!

Und auch Unfehlbarkeit hin oder her: Falls das Oberhaupt der katholischen Weltkirche die vom „Synodalen Weg“ vorgeschlagene Neuwertorientierung akzeptieren würde, käme es zum Aufstand dort. Und das sowohl in Lateinamerika sowie in Teilen Asiens als auch Afrikas. Auch unter den deutschen Katholiken sähe es nicht anders aus. Anders als medial verbreitet, steht die Mehrheit dort zur (noch) geltenden, historisch begründeten Lehre der Kirche mit all ihren Dogmen (05) und eigener Gerichtsbarkeit für alle Bereiche des kirchlichen Rechts. (06)

 

Angriff auf das universelle Kirchenrecht

Und auch Papst Franziskus äußert sich persönlich wie folgt zum „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche Deutschlands: "In Deutschland gibt es eine sehr gute evangelische Kirche", sagt er. "Wir brauchen nicht zwei davon". Der Vatikan stellt in diesem Sinne ergänzend klar: „Der Synodale Weg in Deutschland sei schlicht "nicht befugt", neue Formen der Leitung zu entwickeln oder gar Lehre und Moral der Kirche anzupassen“. (07)

Somit rügt der Papst mehr oder weniger verblümt den deutschen Angriff auf das katholische Kirchenrecht und der damit verbundenen moraltheologischen Ausrichtung. Ob es die deutsche Delegation nun auf eine Eskalation anlegt, sei dahingestellt. Wohl eher nicht nach so viel Tohuwabohu im Vorfeld des Treffens! Doch eines steht fest: Die offiziellen Äußerungen des Vatikans führen der Öffentlichkeit schonungslos vor Augen, wie es mit der Akzeptanz des „Synodalen Wegs“ bestellt ist. Mit dem verengten Meinungskorridor sind bereits im Vorfeld alle deutschen Erneuerungsträume an den römischen Mauern zerplatzt.

 

Das „Dritte Reich“

Zuvor hagelte es derbe Kritik vom höchsten Schweizer Kleriker, Kardinal Koch. Letzterer sähe im deutschen Reformprozess Parallelen zum „Dritten Reichund das nähme er auch nicht zurück. (08) Die Reaktion aus Deutschland folgte dann auch prompt: "Die Vollversammlung der Bischöfe hat mit Entsetzen auf diese Äußerung reagiert, mit der sich Kardinal Koch in der theologischen Debatte disqualifiziert", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing.

Bätzing legte drohend nach: "Es wird sich etwas bewegen, und das wird auch Kardinal Koch – schon gar nicht durch solche Äußerungen – aufhalten können." Er fügte an, dass die Eingaben für die von Papst Franziskus einberufene Weltsynode zeigten, dass diese Fragen auch in vielen anderen Ländern akut seien“. (09) Bätzing muss sich allerdings fragen lassen, von welchen Mehrheiten in vielen Ländern er soeben gesprochen hat.

 

Mit dabei die AfD

Und wenn im deutschen Reformprozess Parallelen zum „Dritten Reich“ gesehen werden, darf eine Bewertung zur AfD erst gar nicht fehlen. Denn die Bischöfe beschäftigten sich „auch mit aktuellen Fragen, darunter ihrer Haltung zur AfD“. Dass es hierbei verschiedene Meinungen gab, heizte die Diskussionen unerwartet an. So hatte „der Augsburger Bischof Bertram Meier in der vergangenen Woche heftige Irritation ausgelöst“. Auslöser war der Satz: „Wie die Kirche tritt etwa die AfD zum Beispiel für den Schutz ungeborenen Lebens oder die Ehe von Mann und Frau ein - und doch können wir als Kirche nicht unsere Sichtweise auf solche Überschneidungen verengen“. (10)

Interessierte Beobachter müssen sich darüber hinaus fragen, in welchem Kindergarten diese geweihten Herren denn angemeldet sind und dort ihr Unwesen treiben. Diese internen Umgangsformen des Zwiespalts sind der katholischen Kirche zwar nicht würdig, scheinen ihr aber auch nicht fremd zu sein. Engagierte Laien in der kirchlichen Institution wissen nur allzu gut ein Lied davon zu singen. Doch zuletzt verrät die peinliche Auseinandersetzung nur, unter welchem Erfolgsstress die deutsche Bischofskonferenz steht. Dabei ist es ihnen egal, was der Papst zu sagen hat oder auch nicht. Unfehlbarkeit war gestern, für die deutschen Bischöfe zählt der Meinungspluralismus. Aber nur, wenn es passt. So wird u.a. die Kritik von Rainer Maria Wölki, dem Kölner Kardinal, an manchen Ergebnissen des „Synodalen Wegs”  als unpassend angesehen. Doch auch wenn es wie ein Widerspruch klingt: In machen Punkten steht Wölki der „Vox Populi “ näher als es die Synodalen wahrhaben wollen.

 

Säkulare Ungereimtheiten

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die kirchen-politische Diskussion wird erstmals öffentlich mit allen Bandagen geführt. In den hohen Kreisen der katholischen Kirche war sie bereits immer ein Brennpunktthema. Nur eben nicht öffentlich! Nun aber zeigt sich medienwirksam, dass die Trennung von Kirche und Staat gar nicht existiert, obwohl das enge Verhältnis zwischen Staat und Kirche dem säkularen Gebot zutiefst widerspricht. (11)

In dieser Hinsicht darf vermutet werden, dass der innerkirchliche Streit aus diesem Widerspruch resultiert und die Konzeption des „Synodalen Wegs“ stark beeinflusst. Die Frage ist nämlich: Vertritt die katholische Kirche auf ihrem „Synodalen Weg“ in vielen Punkten wirklich ihre eigenen oder eher staatliche, und damit politische Interessen, die sich alle etablierten Parteien, außer der AfD, inzwischen zu Eigen gemacht haben, wobei Widerspruch nicht erwünscht ist? Der aber kommt dennoch vom Papst höchstpersönlich.

 

Frieden oder Krieg?

Der Papst übte nämlich im Vergleich zur deutschen Bischofskonferenz deutliche Kritik an Europa: „Wohin steuerst du, wenn du der Welt keinen Friedenskurs vorschlägst“, fragte er in seiner Begrüßungsrede auf dem Weltjugendtag in Lissabon und erhielt dafür viel Applaus. (12) Auf diese Weise hat das Oberhaupt der katholischen Kirche die Botschaft von Frieden und Nächstenliebe des „Neuen Testaments“ verkündet, während seine geweihten Kontrahenten in Deutschland die Devise „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ des „Alten Testaments“ vertreten. Zumindest sind sich die Streithähne einig, dass sie ausschließlich den Botschaften der Bibel treu geblieben sind. Ob letzteres allein schon als eine säkulare Manier gelten darf, bleibt dahingestellt

Zumindest wird es nun sehr deutlich, dass Kirche sich mit politischen Themen beschäftigt, ja sogar beschäftigen muss. Denn hier überschneidet sich ihre moraltheologische Orientierung mit den Interessen der deutschen Politik, also mit denen der regierenden Parteien. Aber man muss insgesamt feststellen, dass die beiden Kirchen Deutschlands überwiegend eine sehr unkritische Haltung gegenüber den deutschen Partei-Interessen zeigen.

 

Unkritische Verbundenheit mit der Politik

So haben die Kirchen die Corona-Maßnahmen gar nicht weiter kritisch betrachtet. Auch nicht, als schon klar war, dass die Datenlage mache Maßnahmen nicht mehr begründen konnte. Das betrifft vor allem die Schulschließungen. (13) Des Weiteren standen sie der totalen Isolation von alten und kranken Menschen nicht kritisch gegenüber. Sterben in Einsamkeit war kein Thema für die Kirche so wie auch schwere Impfschäden weiterhin ein Tabu für sie bleiben. (14)

Anstatt sich für sofortigen Frieden einzusetzen, verteidigen die katholischen Bischöfe die totbringenden Waffenlieferungen in die Ukraine als das kleinere Übel. (15) Örtliche Geistliche geben sich der öffentlichen Verbreitung von politischen Feindbildern hin, was wahrlich nicht zu ihren Aufgabenbereichen gehört. Die von der Kirche mitgetragenen Energiekosteneinsparungen gingen sogar soweit, dass die letzten Kirchenbesucher, und das waren meist ältere Menschen, den maximal auf 5 Grad Celsius vorgeheizten Kirchen schließlich dauerhaft fernblieben. (16)

So ist auch Armut, Arbeitslosigkeit und Hunger in Deutschland kein Thema für die klerikale Gemeinschaft. Stattdessen wehen Regenbogenfahnen an Kindergärten, die die katholische Kirche nur noch mit 5 Prozent mitfinanzieren will. (17) Zudem feiern sie die LGBT-Bewegung im Hype der medialen Blase mit und merken nicht, dass sie den eigentlich Betroffenen mit der damit verbundenen Kritik an den Vatikan nichts Gutes tun. (18) Gut geheißen werden kann der katholischen Kirche ihr Einsatz für den Erhalt der Natur. Hierzu hat sich mit dem Artikel „Sozial Ökologische Wende“ bereits geäußert. (19) Dass die behaupteten Einschätzungen der Wetterentwicklung allerdings nicht mit den statistischen Klima-Szenarien des Weltklimarates (IPCC) vereinbar sind, wurde anscheinend nicht geprüft. (20) Darüber hinaus bleibt das Bekenntnis zur „Sozialen (…) Wende“ nebulös. Sowohl das Parteiprogramm der Grünen als auch der radikale Entwurf zum einkassierten Heizungsgesetz lassen grüßen.

Man könnte diese Liste verfeinern oder fortsetzen. Mit diesen wenigen Beispielen ist bereits klar, mit wem sich Kirche über all die Jahre gemein gemacht hat. Ob die katholische Kirche demnächst mit in den bundesrepublikanischen Wahlkampf ziehen wird, sei dahingestellt. Die unkritische Verbundenheit mit der aktuellen Politik jedenfalls kann sich nicht deutlicher offenbaren. Dagegen haben viele Menschen ganz andere Sorgen, die sie nicht beachtet sehen. So fühlen sie sich von der Kirche im Stich gelassen und treten einfach aus. Der akuter werdende Niedergang der Kirchen ist also nicht einfach vom Himmel gefallen.

Offenbar hat man das Interesse, dass die staatliche Unterstützung nicht versiegt. Schließlich werden die Kirchensteuern vom Staat selbst eingezogen Obendrauf bekommen die christlichen Kirchen staatliche Millionenbeträge zugewiesen. (21) Gleichzeitig werden die klerikalen Gehälter nicht von den Kirchen, sondern auch vom Staat getragen. Dabei ist die Kirche steuerbefreit von enormen Reichtümern, wie Ländereinen und Immobilen geprägt, die ein einträgliches Geschäft über Verpachtungen und Vermietungen versprechen. Die christlichen Kirchen sind also gleichzeitig wirtschaftliche Unternehmen mit außerordentlichen Renditen. (22)

 

Lokale Verquickungen

So ist auch die finanzielle Verquickung von Lokalpolitik und Gemeinden kein Thema mehr. Die Stadt Cloppenburg finanziert den Großteil der kirchlichen Kindergärten, gibt großzügige Zuschüsse zu überdimensionierten Neubauten der katholischen Kirche. (23) Man muss sich fragen, wo die vielen Gläubigen nach der Austrittswelle denn geblieben sind. die diese Einrichtungen nun füllen sollen. Doch die Mandatsträger trauen sich nicht, dies deutlich anzusprechen. Nein, im Gegenteil: Die Abstimmungen im Rat der Stadt Cloppenburg fallen oft einstimmig zugunsten der üppigen Zuschüsse aus. Besonders dann, wenn der Kreis nicht zahlen will. (24)

 

„De mortuis nihil nisi bene“

Bei all dem Konsens entsteht der Eindruck, dass sich Kirche mehr dem Staat verpflichtet fühlt als seinen Gläubigen. Die enorme und nicht mehr zu stoppende Austrittswelle macht es deutlich. (25) Angetrieben durch die Energiepreispolitik der Bundesregierung und der damit verbundenen Inflation wollen viele Menschen nun auch an der nicht unbedeutenden Kirchensteuer sparen. Angetrieben aber auch aufgrund der stetig demonstrierten Distanzierung zu den eigenen Leuten. Verdiente Würdenträger werden vom Sockel gestoßen (26) oder vor den Gräbern dieser Verstorbenen hängen Warnhinweise. (27) Das alles kommt einer Exkommunikation mit inquisitorischen Zügen sehr nahe. „De mortuis nihil nisi bene“. Du sollst nicht schlecht über Verstorbene reden, scheint offenbar nicht mehr zu gelten. Das Gegenteil macht keinen guten Eindruck und lässt an der Selbstsicherheit und Vorbildfunktion der katholischen Kirche Deutschlands zweifeln. Immerhin sind die meisten ihrer Mitglieder keine Täter!

 

Kirche in Not

All das prägt die katholische Kirche. Hierbei sieht sie offenbar nicht die Not der vielen Menschen, sondern vorwiegend ihre eigene. Der „Synodale Weg“ dient womöglich dem Ziel, gerade diese zu lindern. Diesem Begehren soll sich demnach die Weltkirche anschließen. Alternativlos! Doch die fühlt sich bereits im Vorfeld überfahren. Der Deutsch-Katholizismus ignoriert hierbei, dass die Menschen der vielen Kulturkreise ganz verschiedene Ansichten und Wünsche haben. Zudem sind sie mit ganz anderen Problemen konfrontiert. Viele Themen des „Synodalen Weges“ empfinden sie als Alleingang deutscher Interessen, sogar als Ketzerei.

Wie im Vorfeld des Treffens bereits klar geworden ist, werden die zum Vatikan Gesandten mit leeren Händen nach Deutschland zurückkehren. Das war es dann! Es sei denn, ein wirkliches Umdenken mit Schwerpunkt Realitätscheck setzt endlich ein.

 

Quellen-SyWe