Geschönte Statistik
Fachkräftemangel inszeniert
Arbeit ist ein wertvolles Gut. Die Menschen im Oldenburger Münsterland haben es besser getroffen, als manche andere in Deutschland: Die Arbeitslosigkeit bleibt auf einem relativ niedrigen Niveau. Das sagt die Statistik, die von der Agentur für Arbeit für die Kreise Cloppenburg und Vechta verkündet worden ist.
Die Statistik ist in ihrer Gesamtheit eindeutig. Dennoch ist die nur teilweise Nennung und Ausdeutung aller ermittelten Zahlen oft nur die halbe Wahrheit. Es stellt sich doch die Frage: Sieht es trotz der Zunahme an Arbeitslosigkeit immer noch so rosig für die Menschen aus, auch wenn sie durch die Statistik zu den Menschen zählen, die in Deutschland die besten Chancen auf eine Arbeitsstelle haben?
Im Dezember 2010 waren 7.558 Menschen im Oldenburg Münsterland arbeitslos gemeldet. Gleichzeitig wird behauptet, es herrsche Fachkräftemangel. Sollen denn alle diese 7.558 arbeitsuchenden Menschen als Fachkräfte unqualifiziert sein oder ist es nicht so, dass manchen Firmen die formale Qualifikation oder auch einfach das Alter der Bewerber nicht passen? Darüber hinaus sollte lt. Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes bekannt sein, dass die deutsche Wirtschaft in Zukunft nicht allen, die heute an deutschen Universitäten oder Fachhochschulen studieren, nach Beendigung ihres Studiums eine Anstellung bieten könnte. Es werden also in Zukunft zu viele Bewerber um ein begrenztes Stellenangebot für Fachkräfte auf dem Markt mit einander konkurrieren.
Doch nicht alleine die offiziell registrierten 3.016 Millionen Arbeitslosen in Deutschland sind die Leitgeplagten. Es gibt in Deutschland insgesamt 5.519 Millionen Arbeitslosengeldempfänger. Vieleicht wollen viele von ihnen arbeiten, dürfen aber nicht, da sie das 50. oder sogar das 60. Lebensjahr überschritten haben? Viele Menschen sind in beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen, oder in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder einfach nur krank. Über diese Zahlen wird bei der Arbeitsagentur Cloppenburg und Vechta kein Wort verloren. Darüber hinaus ist es besonders im Oldenburger Münsterland müßig, die Arbeitslosenquote der ausländischen Mitbürger von 12,4% als aussagekräftig zu werten. Wie viele Ausländer melden sich überhaupt nicht arbeitslos, weil es ihnen die prekären Anstellungsverhältnisse einfach verbieten?
Nicht genannt werden zudem die Zahlen, die sich auf den Dienstleistungssektor beziehen. Gerade auf diesem Sektor hat in Deutschland das das angebliche „Jobwunder“ stattgefunden und nicht im Industriesektor. Mit der jüngsten Veröffentlichung der Arbeitslosenquoten werden wieder einmal nur die positiven Aspekte genannt. Doch das Problem der Massenarbeitslosigkeit ist nicht vorbei. Bedrohliche Daten erreichen uns aus den USA, die demnächst ihre Subventionen an die heimische Wirtschaft einstellt. Hierdurch werden Exporte für Deutschland schwieriger. Denn wenn der Handelspartner USA oder auch China die Grenzen dicht macht, weil er sich die Einfuhr der deutschen Exporte nicht mehr leisten kann, dann wird es auch das Oldenburger Münsterland hart treffen. Die wirtschaftlichen Zeichen stehen nicht gut!
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