Deutschland ist ein Land, in dem die parlamentarische Demokratie gilt. Die Parlamente werden für vier oder fünf Jahre gewählt und gestalten in dieser Zeit das öffentliche Leben, mit allen zukünftigen Vor- und Nachteilen für die betroffenen Bürger. Die demokratischen Prozesse gehören zu den grössten Errungenschaften der westlichen Welt.
In Cloppenburg wählen die Bürger alle fünf Jahre den Stadtrat neu. Der Stadtrat ist das Parlament auf lokaler Ebene. Hier werden Entscheidungen getroffen, die dem Wohl der Bürger und der Stadt Cloppenburg dienen sollen. Im Stadtrat vertreten sind verschiedenen Parteien: Z.Zt. sind es die CDU/FDP, die SPD, die Partei Bündnis90/Die Grünen und die UWG. Zur Kommunalwahl 2011 bewerben sich zusätzlich die Zentrumspartei und die Linkspartei. Ob wir dann ein Siebenparteiensystem in Cloppenburg bekommen, bleibt abzuwarten.
Parteien vertreten unterschiedliche Meinungen. Im politischen Alltag des Cloppenburger Rates ist es wichtig, wie die Parteien miteinander umgehen. Die Art des Umganges ist das Zeichen, ob Demokratie so funktioniert, wie sie sich viele Bürger vorstellen.
Es ist allgemein bestätigt, dass Parteien, die über lange Zeiträume die politischen Mehrheiten stellen, ihr Eigenleben entwickeln. Aus Sicht der Bürger verkennen solche Parteien zunehmend die realistischen Verhältnisse. Bürger fühlen sich von den politischen Entscheidungsträgern nicht mehr verstanden. Somit entfernen sich Politik und Bürger voneinander. Kritik, Wut und Politikverdrossenheit sind die Folge.
In Cloppenburg leben die Menschen mit den langjährigen Mehrheitsverhältnissen der CDU und reagieren zunehmend kritischer. Was ist passiert, dass sich immer mehr Menschen von der CDU abwenden, auch die eigenen Mitglieder? Um dieser Frage nachzugehen, müssen drei Aspekte in Betracht gezogen werden:
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