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Leiste-H-01

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Corona-Politik

 

Drewermanns Psychologie des Mangels

 

Gesellschaftskritische Analyse eines Theologen und Psychoanalytikers

 

HFB-22-02-11

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Bei den vorliegenden Ausführungen handelt es sich um ein Meinungsbild über die aktuellen Zustände in unserer Gesellschaft. Nach Ansicht des Theologen und Psychoanalytikers, Eugen Drewermann, offenbaren sich die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in vielerlei Hinsicht als gescheitert, bestenfalls als missverstanden. Sie entspringen einem recht eingeengten Weltbild, die den Menschen weniger nutzen, als von der Politik verkündet. Drewermann vertritt die These, dass das Denken der Politik in einem Zustand gefangen ist, in dem Alternativen nicht mehr zulässig sind, wobei die Wahrhaftigkeit auf der Strecke bleibt. Somit schaden die politischen Entscheidungen eher dem Menschen, den der Zeitgeist-Kritiker Drewermann als Mittelpunkt einer vielschichtigen Schöpfung sieht. Nach Vorstellung seiner Person folgt eine umfassende Konkretisierung der gesellschaftlichen Zustände. Diese soll den Leser*innen den Blick auf einen vielschichtigen Ansatz ermöglichen. Das in Form einer anschaulichen Bezugskonstruktion. Der Ansatz zieht zwar den Verstand der verantwortlichen Entscheidungsträger nicht in Zweifel, dennoch sollte Letzterer von ausreichender Vernunft gesteuert sein. Nur so kann die notwendige Besonnenheit in den Mittelpunkt rücken und die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft unterbunden werden. Er hält eine gesellschaftliche Versöhnung für möglich! Sogar für dringend geboten! Drewermanns Analyse orientiert sich am Begriff „Mangel“ in verschieden Facetten des gesellschaftlichen und religiösen Miteinanders. Die Ausführungen enden mit einer kompakten Zusammenfassung der Neujahrsansprache, die nicht an allen Stellen die wörtliche Rede Drewermanns wiedergibt.

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Der Kirchenrebell Drewermann: Theologe, Psychoanalytiker, Soziologe, und Politologe

Eugen Drewermann gilt als einer der herausragenden Theologen der heutigen Zeit. Der ehemalige katholische Priester ist als scharfsinniger Theologe und Psychoanalytiker bekannt und erweckt immer wieder Aufmerksamkeit durch die tiefsinnige Dialektik seiner Thesen. Nunmehr gilt er als Kirchenrebell, dem der Applaus seiner vielen Anhänger stets sicher war. Oft missverstanden von der katholischen Kirche selbst. Als vielgelesener Autor seiner Bücher (01) verbindet er Theologie, Soziologie, Psychologie und Politologie zu ganzheitlichen Ansätzen und beschreibt das Beziehungsgeflecht der heutigen Gesellschaft in einer einzigartigen Einheit, wobei die Themenfelder „Kirche“ und „Glaube“ natürlich nicht ausgeschlossen bleiben. Logischerweise deshalb, weil das Abendland von einer christlichen Kultur geprägt ist, die alle Lebensbereiche durchdringt. Die treffen zuletzt auch auf die überzeugten Atheisten, die sich dieser Kultur niemals vollkommen entziehen konnten. Tatsache nämlich ist, dass Wissenschaft und Glaube, die beiden Arten von Weltverständnis, die die westliche Kultur geformt haben, aktuell erheblich enger miteinander verflochten sind, als wir denken. Das ist unverkennbar eine der vielen Wurzeln. „Wir sollten diese Wurzeln behutsam pflegen.“ (02)

Drewermanns Worte richten sich somit nicht ausschließlich an gläubige Menschen, sondern an alle diejenigen, die nunmehr ihrem Zweifel an einer Gesellschaft Ausdruck verleihen, die sich zunehmend selbst entfremdet. Das Thema Corona scheint nur der vorläufig letzte Akt zu sein, an dem sich diese Entfremdung in Form von massiven Spaltungstendenzen hochschaukelt. Hierbei ist nicht bekannt, wohin das noch führen wird. Drewermann greift das Thema Corona mutig auf und lässt sich von den allgemein flegelhaften Hasstiraden nicht beeindrucken. Ihn persönlich haben sie noch nicht erreicht. Seine dialektischen und multipolaren Argumentationsketten sind eine Goldgrube für all diejenigen, die die unendliche Hoffnung haben, Lösungsansätze zum Besseren zu ergründen.

Drewermanns massive und stets fundierte Kritik an der römisch-katholischen Kirche führte zum Ausschluss aus all seinen Ämtern. Im Jahr 2005 folgte der katholische Priester und Hochschullehrer Drewermann seiner inneren Stimme und trat als tiefgläubiger Mensch selbst aus der katholischen Kirche aus. Als Folge eines konsequenten Lösungsansatzes für sich selbst. Eine Konsequenz, die sein Denken bestimmt und seine Zuhörer innerlich fordert, ohne Widersprüche in seiner Argumentation zu offenbaren. Nach Drewermanns Kirchenaustritt hat sich der Zerfall der christlichen Kirchen in Deutschland weiter beschleunigt. Durch die Massenaustritte profitierte zunächst die Ökumene. (03) Auch in Cloppenburg schienen Drewermanns Ansätze Gehör gefunden zu haben, zumindest teilweise. Doch die hatten sich aufgrund perfider Intrigen hinter vorgehaltener Hand –eines der Markenzeichen Cloppenburgs- hier (04) und woanders (05) schnell erledigt. Die Schubladen waren schnell geöffnet und ebenso schnell wieder zu! Das weitere Nachdenken darüber kam zum Erliegen. Das war´s! Hoffentlich nicht für immer!

Drewermann selbst geht nun mutig mit dem Thema Corona ins Gericht. Konkret geht er ein auf die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des neuen Virus und seiner Varianten(Mutationen). Er bezweifelt deren Sinnhaftigkeit. Und er behält Recht! Denn mittlerweile gilt die positive Wirkung der Lockdown-Maßnahmen von der Johns Hopkins University als widerlegt. (06)  In diesem Zusammenhang vergisst Drewermann nicht, auf die zunehmende politische Instrumentalisierung der Wissenschaften einzugehen, (07) die sich in verschiedensten Facetten offenbart. Er setzt sowohl theologisch-philosophische als auch historische Überlieferungen mit Ereignissen der heutigen Zeit in Beziehung. Somit beschreibt er anschaulich den aktuell bedenklichen Zustand der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Hierbei gibt es für Drewermann keine Tabus. Vor allem nicht in Hinblick der aktuellen Politik und ihrer vielschichtigen Themenfelder.

Drewermann rechnet ab mit dem Handeln der Politiker, welche er die Verantwortung für die gegenwärtigen Missstände zuschreibt. Vergleiche lässt er sich nicht verbieten, setzt aber nichts gleich! So wirft er u.a. einen Blick zurück zu den wissenschaftlichen Grundfundamenten des Altertums, nämlich zu denen von Platon und Sokrates. Ihre theoretische Neuorientierung erfuhren diese zwei Jahrtausende später durch den theoretischen Ansatz der Wissenschaftskritik, der u.a. von Adorno und Habermas vertreten wurde. (08) Mittlerweile scheint das alles in Vergessenheit geraten zu sein. Auch dieser Mangel an Unkenntnis heizt den massiven Konflikt weiter an, der soeben die Spaltung der Gesellschaft befeuert.

In seiner Neujahrsansprache 2022, von der sich so manche politischen Festredner eine Scheibe abschneiden sollten, bringt er es auf den Punkt. Er stellt die politischen Verantwortlichen zur Rede. Voran den SPD-Bundespräsidenten zusammen mit dem neuen SPD-Kanzler, die sich weiterhin alle möglichen Bälle in Sachen Corona zuspielen, um so von allen hochbrisanten und hausgemachten Themen wie Energiekrise, Wirtschaftseinbruch, Kriegsgefahr (09) und der sich vertiefenden Spaltung der Gesellschaft abzulenken. Die Spaltung stellt Drewermann in den Mittelpunkt seiner Analyse, schont die vermeintlich Verantwortlichen allerdings nicht vor massiver Kritik. Zugleich stellt er einen begründeten Lösungsansatz vor: Dieser heißt: Versöhnung nach Südafrikanischen Vorbild.

Drewermanns Sprache ist komplex und damit tiefsinnig, sein kantscher Ansatz der „kritischen Vernunft“ unverkennbar. Letzterer unterscheidet Verstand und Vernunft voneinander. Er bringt das auf den Punkt, was er vermitteln möchte und geht dabei provokant ins Extreme, wobei ihn nur derjenige versteht, der seiner feingliedrigen Argumentationskette –seinen unbequemen Wahrheiten- auch zu folgen bereit ist. Für alle anderen könnte der Eindruck entstehen, er schieße über das Ziel hinaus, was zwangsläufig dazu führen könnte, ihn als Spinner einzustufen. Die verschwurbelte Zuordnung, die Schublade, die dann greifen würde, wäre mit dem inflationären Kampfbegriff „Querdenker“ beschrieben. Dieser böte besonders den Geschwindlesern die zeitsparende Variante zur eigenen Urteilsverkündung über einen Individualisten, dessen herausragende Natur seiner tiefsinnigen Aussagen dennoch von vielen Menschen geschätzt wird. Also Schublade zu oder nicht?

Aber nichtsdestotrotz: Die Leser*innen, die sich zunächst die Ansprache Drewermanns mit nötiger Ausdauer anhören möchten, seien auf den LINK im Quellenverzeichnis dieses Block-Beitrages verwiesen. (10) Dieser Selbstfindungsprozess lohnt sich! Die Ansprache ist ein Beitrag zum diversen Rollenverständnis in unserer Gesellschaft. „Man muss einander zuhören können.“ Während auf der einen Seite vieles lautstark zu hören war, vornehmlich von den Kritikern, so gibt Drewermann nun der Gegenseite das Wort. Der scharfsinnige Analytiker weiß von dem Gleichgewicht als Voraussetzung für den Prozessauftakt der Versöhnung. Genau dieser Wahrheit, auch wenn sie noch so unbequem ist, hätten sich die Parteien der divergenten Meinungen zu stellen. Auf Augenhöhe! Ein solcher Ausgleich wäre unabdingbar. Drewermann wirbt sowohl als Theologe wie auch als Psychoanalytiker für Toleranz, Mitmenschlichkeit und nicht zuletzt für eine konsequente und nachhaltige Versöhnung.

 

Nichts macht Halt vor den Toren Cloppenburgs

In seiner Neujahrsansprache äußert sich Eugen Drewermann zu den aktuellen Zuständen in Deutschland, die auch vor den Toren Cloppenburgs nicht Halt gemacht haben. Die örtliche Situation in Cloppenburg ist eine typische. Ihre Parallele ist durch die Quellenangaben verifiziert. Sie steht exemplarisch für das, was sich mittlerweile in ganz Deutschland und in vielen anderen Ländern abspielt. Eugen Drewermann hätte die Cloppenburger Situation womöglich folgendermaßen beschrieben:

Als wäre es nicht schon genug. Es gibt die vor zwei Jahren eingeschulten Kinder, die nichts anderes erlebt haben als ihre Angst vor Corona sowie Zwangsquarantäne, Abstandsregelung, Maskenpflicht und Testpflicht. Die ihre Mitschüler*innen hinter ihrer Gesichtsmaske verborgen niemals richtig kennenlernen konnten. Mit einem erlebten Zeitgefühl, welches dem Fünf- bis Siebenfachen eines erwachsenen Menschen entspricht. Und nun, in der Zeit des Präsenzunterrichts, leiden deutlich mehr Schüler*innen an Depressionen als noch vor der Pandemie.

Da haben Schüler*innen nach monatelanger Auszeit wieder mit 30 weiteren in einem Klassenraum Angst, vor ihnen etwas zu sagen und sich in der Gruppe zu behaupten. Die ständige Salamitaktik der politisch Verantwortlichen hat vor allem die jungen Schüler*innen leiden lassen. Alles Schöne von Schule wurde ihnen genommen. (11) Wir haben bereits Kinder, denen man die Gefühle weggenommen hat, dass ihre Erlebnisfähigkeit stranguliert wird. Die Nachhaltigkeit solcher Erfahrungen wird den Kindern das ganze Leben garantiert. Ihre zerstörte Psyche wird nichts anderes als den Leidensweg eines verborgenen Traumas erwarten lassen. Zusammen mit dem Fortschritt der Digitalisierung verformt sich das ganze Leben sich zu einem Mitmachen im Schein. Mit der Preisgabe der erlebten Wirklichkeit.

Wir bedauern die Kinder mit den Masken im Homeoffice, das alles sind schlimme Schäden. Am schlimmsten ist unsere Fügbarkeit, die sich ergibt aus Gefühllosigkeit, die längst schon andressiert worden ist. Sie vermissen aber auch gar nichts. Das ist das Problem. Hinzu kommt, dass wir zum Ersatz des eigenen Lebens im Bereich der Gefühle eine Menge industriellen Krempel mit auf den weihnachtlichen Gabentisch gestellt bekommen. Scholz` Zauberwort lautet „Common Sense-Transformation“ der Gesellschaft. Er meint die digitale. Bis in wenigen Jahren, seit 1990, schaffen wir alles, so Scholz. Dann ist alles besser. Was genau gemeint ist, weiß eigentlich keiner so genau. „Meine Brille. Meine Superpower. Stärke zeigen“? (12) Sicherlich hat Scholz die Gefahr der zunehmenden Kurzsichtigkeit von Kindern ausgeschlossen, wenn sie tagein, tagaus auf ihre iPADs oder Smartphones starren. Nach politischem Kalkül darf das auch gar nicht sein. Nach marktwirtschaftlichem schon! Das ist divergente Ideologie in Reinstform!

Wir haben Kinder, denen man die Gefühle bereits weggenommen hat, dass ihre Erlebnisfähigkeit stranguliert wird. Durch die digitale Kurzsichtigkeit selber. Sie haben alles Mögliche an Digitaler Technik zur Verfügung. Aber diese Kontakte und Briefe sind nicht dasselben, wie in der Realität. Es ist vielmehr die Angst vis-à-vis, einander gegenüberzutreten. Es kostet nichts mehr Zeit. Nun geht alles viel schneller. In Wirklichkeit werden diese Kontakte verhindert. Es wird emotionale Demenz produziert. Die ist fast gewünscht. Denn in das Vakuum unserer Seele dringt aller mögliche technische Kram ein, um sie zu füllen. Man muss schließlich mithalten. Die Außenbedeutung ist nun wichtiger als die individuelle Integrität. Wer ist man selber? Das weiß man in der Massengesellschaft und in vielem mehr nicht. Das ganze Leben verformt sich zu einem Mitmachen im Schein. Erfahren durch die Brillen des Digitalen. Gefolgt von einer kognitiven Kurzsichtigkeit, die das Leben der Kinder zukünftig bestimmen wird.

Nunmehr treffen sich Eltern wiederholt zu einem „Spaziergang“, einer nicht angemeldeten Demonstration, und ziehen mit ihren Kindern durch die Cloppenburger Innenstadt. (13) Mit emporgehobenen Kerzenlichtern gehen sie auch zum Rathaus, in der Hoffnung, endlich Gehör zu finden mit ihren Sorgen. Die Bürger*innen, überwiegend aus der gesellschaftlichen Mitte, (14) fragen sich, seit wann nimmt sich die Politik das Recht, in unsere Gesundheit reinzureden? In unsere Privatleben, in das Persönlichste, was uns und unseren Kindern gehört? Wir wollen uns und unsere Kinder nicht impfen lassen. Die Impftechnik ist neu und hat bereits versagt bei der Vogel- und Schweinegrippe.

Wir dürfen berechtigte Zweifel daran haben, dass das nun anders sein soll. Medizin, Wissenschaft und Politik allgemein müssen auch überzeugen können. Das tun sie aber nicht. Wir sind gegen das Impfen, gegen eine Impfpflicht. (15) Und das ist unsere persönliche Entscheidung. Wir sind Stark, weil wir nicht unter einem Mangel an Individualität leiden und die Hoffnung in uns ist, dass diese vor der Zerstörung durch einen uniformierten und profillosen Kollektivismus bewahrt bleibt. Die naturwissenschaftliche Medizin hat den Verstand so vereinseitigt, dass uns die Vernunft wie abseits stehend erscheint. Oft auch in dem Maße, wie sie Leiden nur noch mit ihren Maschinen verlängert. Wir aber müssen lernen in dem System, in dem wir groß werden. Wir müssen nun nicht mehr eine Uniform tragen und unsere Individualität verleugnen, um mitmarschieren zu können. Und es werden immer mehr. (16)

Nein, diese Argumente werden nicht gehört. Nein, dieser Protest ist nicht willkommen. Keiner legt ihnen die Hand auf. Kein gewählter Volksvertreter will mit ihnen reden. Stattdessen gießt die Lokalpolitik weiter Öl ins Feuer. Unterstützt von den lokalen Medien, die vorwiegend die schlechten Seiten der Proteste in den Mittelpunkt stellen. Angefeuert von Gegendemonstranten aus der linken parteilichen Nachwuchsszene, wobei es auch mal heißen darf „10 kleine Nazischweine!“ (17) Verständnis für Straßenblockaden? Ja!. Verständnis für Graffiti-Schmierereien auf öffentlichen Gehwegen? Auch Ja! (19) Verständnis für Kritik an den Corona-Maßnahmen? Nein!

Und was macht die Lokalpolitik, die immer noch behauptet, für alle Bürger*innen da zu sein? Contradictio in adiecto: Das sind eben diejenigen Protagonisten, die offensichtlich immer noch meinen, einem Kaffeekränzchen mit gemeinsamen Ritualen beigetreten zu sein, alle Widersprüche verbreiten zu dürfen und vehement verkennen, dass sie bei einer Wahlbeteiligung von grade mal 50 Prozent niemals eine bürgerliche Mehrheit überzeugen können.  Sie reagieren demonstrativ offen auf die verhassten „Querdenker“ mit einer Gegenveranstaltung. Mit einer unangemeldeten Demonstration unter dem Arbeitstitel „Gedenkfeier“. Vor dem Haupteingang des Rathauses. (20) Ja, das wäre für sich alleine zweifellos berechtigt, wenn nicht auch die allzu deutlich Botschaft in Richtung der Impfkritiker ginge: Seht her, wir haben Recht ob der vielen Corona-Toten (auch) in Cloppenburg. Als gelte ausschließlich dieser monokausale Zusammenhang, um wahrhaftig überzeugen zu können. Tritt hierbei nicht sogleich die kollektive Verweigerung der anwesenden Politiker offen zutage, an die zu denken, die an den Folgen der Corona-Impfung selbst gestorben sind? (21)

Gibt es darüber keine Zahlen? (22)  Was ist mit den Kindern, die sich als Folge des Lockdowns umgebracht haben? (23) Auch diese Fälle gibt es. Denn der Mensch lebt nicht von seiner körperlichen Gesundheit allein! Aber was ist mit den Opfern, die durch einen Autounfall, durch zu viel Alkohol-, Rauschmittel- oder Nikotinkonsum, (24) durch den Krankenhauskeim, durch Gewalt in der Familie usw. in Cloppenburg selbst umgekommen sind? Und es stünde der Cloppenburger Politik ebenso gut zu Gesicht, wenn sie die Millionen Opfern der Kriege in Afghanistan, Irak, Syrien oder Jemen nicht ausblenden würde. Was ist mit den Kindern, die aufgrund der Sanktionen zu Opfern werden, (25) die der Rüstungsexporteur Deutschland (26) nur allzu gerne befürwortet? Gab es hierzu zuvor außerordentliche Gedenkfeiern in Cloppenburg ? Diese vielen Opfer politisch zu ignorieren und den anderen nur selektiv zu gedenken, dient nicht der Wahrhaftigkeit. Haben nicht viele ihren politischen Verstand so vereinseitigt und verbogen, dass ihre Vernunft wie abseits stehend erscheint?

Selbst Vertreter der Kirche machen nicht Halt vor einer Verbiegung, die ihre Respektlosigkeit nur zu offenkundig erscheinen lässt. Mit respektlosen Worten geißeln sie wiederholt die Unsolidarität Andersdenkender. (27) Und dennoch predigen sie weiterhin die Nächstenliebe als ihr oberstes Gebot der Mitmenschlichkeit. Die dissoziative Mischung zwischen Gut und Böse ist unverkennbar. So gelten die Worst-Case Szenearien des Weltklimarates (IPPC) zum drohenden Weltuntergang, die Arbeitshypothesen der Weltraumforscher zur Uniformität von Raum und Zeit oder die Dogmen der Kirche zur Festigung ihrer moraltheologischen Weltanschauungen als unangefochtene Strategien des menschlichen Denkens, wogegen ausnahmslos alles Nicht-Passende den Verschwörungstheorien von Querdenkern unter Einflussnahme eines betreuten Denkens zugeordnet wird. Zugleich wird diesen eine Gesinnung unterstellt, die sie pauschal mit dem Schimpfwort „Rechts“ beschreiben. Doch „Rechts“ kann kein Schimpfwort an sich sein, sondern ist ausschließlich Ausdruck der politischen Standortbestimmung. Aber die linksgrünen Marktschreier unterscheiden in ihrem ersichtlichen Mangel an Differenzierungsfähigkeit nicht einmal „Rechts“ von „Rechtsradikal“ und setzen beides gleich. Genau das kann bei den Empfängern der Botschaft – wie beabsichtigt - nur wie eine Verunglimpfung ankommen. So bleibt es auch nicht aus, dass die lebensnahen Zeichen in die entgegengesetzte Richtung, in Richtung linksradikaler ANTIFA, weisen, wobei sich die öffentliche Empörung darüber nun erst rechten entfalten kann. (28)

Gebetsmühlenartig wird heute „Vertrauen zum Staat“ eingefordert. Eingefordert von den Lichtgestalten der oft nicht vorbildhaften Politik. Gefordert ist die Einheit, das Gefühl einer einzigen Nation. Den Ungeimpften wird hierbei eingehämmert, dass sie unmoralisch und unsittlich sind. Sie missverstehen ihre Freiheit, denn dazu gehört Verantwortung, die Ansteckung eines anderen nicht billigend in Kauf nehmen. Die Pflicht, sich impfen zu lassen, sei gefordert. Wir sollten hören auf den Staat. Eben noch wurde der Glaube an die Wissenschaft gefordert, nur der an die uns regierende Macht. Doch die Natur gehört uns nicht. Was wir ihr rauben, müssen wir ihr erstatten und den Diebstahl wieder gutmachen. Die Religion könnte es uns lehren. Aber dann dürfte sie nicht der Kapitalismus sein. Dass wir das so schwer tun, liegt an dem Mangel der Integrität.

Mitten im gesellschaftlichen Gärungsprozess lässt sich ein SPD-Landtagskandidat mit dem Pomp einer 92,2-prozentigen Zustimmung nominieren, die niemals diese suggerierte Qualität besessen hat. (29) Dem kollektiven Wahn folgend, suggeriert er, der Wissenschaft unbedingt glauben zu müssen. Man muss das aber nicht, denn Wissenschaft ist dem Glauben niemals verpflichtet gewesen. Genau dieses zeichnet Wissenschaft aus. Es gibt Experten, die den Impfstoff für gefährlich halten. Die Zweifel an einem solchen Glauben können also sehr berechtigt sein. Sind es denn in Wirklichkeit nicht wenige Delegierte des Parteitages gewesen, die sich das Nein auf die Fahnen geschrieben hatten und erst gar nicht zur Abstimmung erschienen sind? Eine Lüge nach der anderen. Wie wäre es denn mit der Wahrheit? Nunmehr ist ein Kandidat nominiert worden, der im angeblich tiefen Glauben „Hass und Hetze gegen Andersdenkende“ in sein eigenes Wahlprogramm geschrieben hat. Mit deutlicher weniger Rückhalt als behauptet.

Jetzt ist dieser von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands offiziell legitimiert, den Hass zu predigen. Von einer Partei, deren Verstand nicht angezweifelt wird, die aber zunehmend einen Mangel an Vernunft offenbart, die ihren Mangel an Wahrhaftigkeit nur allzu deutlich ins öffentliche Bewusstsein rückt. Ihr zu eigen ein Prediger einer Botschaft, der Hass ernten wird. Eine Botschaft, welche der sozial etikettierte Kandidat bereits mehrfach durch die Presse verbreiten durfte. Eine Botschaft nach dem Vorbild führender bundesrepublikanischer Politiker*innen, die ihren Mangel an Individualität nur zu offenkundig durch ihre totalitäre Uniformität demonstrieren. Getrieben von ihrem eigenen Mangel an Vernunft. Jetzt haben wir ein teuflisches Geschehen vor uns, wie in den Zeiten der Hexenjagd, unterwegs nach den Übeltätern, die wir fassen, denunzieren, im Grunde wegsperren müssten. Kontrollieren unter allen Umständen. Das Böse muss man bekämpfen, in menschlicher Gestalt, in virologischer Gestalt, das Böse in der Natur, in den Menschen, wir müssen kämpfen. Die naturwissenschaftliche Medizin hat den Verstand so vereinseitigt, dass uns die Vernunft wie abseits stehend erscheint.

Das ohne Widerspruch der verantwortlichen Medien, die sich nicht einmal als eigenes Problem sieht, weil sie sich ebenso dieser totalen Uniformität verschrieben haben. Einer irrationalen Weltanschauung, die einem gruselt. In besorgniserregender Unkenntnis über das Revolutionäre des neuen Testaments, welches uns Nächstenliebe und damit Verständnis für den Mitmenschen vermittelt. Das grundlegende Prinzip der Demokratie überhaupt. Nach dem Vorbild Jesu Christi, dem menschgewordenen Sohn Gottes, der seine demonstrierte Individualität am Ende mit dem Leben bezahlen musste. Doch der Wiederauferstandene sieht weiterhin die Aussätzigen, die nun ausgestoßen sind. Von der Politik und von einer überwiegenden Anzahl der Medien, auf allen Kanälen. Er geht dennoch auf sie zu und legt ihnen die Hände auf! Stets ohne Furcht, (wiederum) verurteilt zu werden. Zum Entsetzen vieler hasserfüllter Voyeuristen.

Völlig unverständlich daher der Aufruf „mancher blasierter Anhänger der Schickeria in den Nobelquartieren unserer Städte“ (30) zum Rückschritt ins Alte Testament. Nach Maßgabe einer vergifteten Meinungsklimas der neuen akademischen Mittelschicht, die sich mehr der Identitätspolitik verpflichtet fühlt, als dem Wohlergehen aller Menschen überhaupt. (31) Nach der alttestamentlichen Steilvorlage, „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Perverse Gefühle hervorrufend, die unter der Kontrolle einer solchen Propaganda gerade zugelassen sind. Eine solche Diskriminierung hat es in unserer Demokratie, in Cloppenburg, in der Bundesrepublik Deutschland, noch nie gegeben.

Die Neujahrsansprache 2022

Drewermann orientiert sich zu Beginn seiner Ansprache an dem neutestamentlichen Vorbild Jesus und stellt sich die Frage, was Jesus heute in der von Corona-Maßnahmen geprägten Zeit tun würde. Somit vergleicht er die aktuellen Umstände mit der, die die altisraelitische Gesellschaft prägte. Dort gab es eine gefürchtete Krankheit, die als Aussatz bezeichnet wurde. Gemeint war die schwach ansteckende Krankheit Lepra. Dennoch -vermittelt durch die Sinne, durch Zerstörung der Gesichtszüge sichtbar- war Furcht unermesslich und das mosaische Gesetz verbot, mit derart Kranken in Berührung zu kommen. Jeder der in die Nähe eines solchen Kranken kam, hatte die Pflicht, mit einer Klapper in der Hand auf sich aufmerksam zu machen, um jeden vor dieser Person in seiner Nähe die Flucht zu ermöglichen. Die Kranken mussten Abstand wahren. Er musste am Ende vor dem Stadttor sein Dasein fristen. Man konnte ihm Nahrung und Kleidung zuwerfen. Hygiene und Frömmigkeit bestimmten die Gesellschaft der damaligen Zeit. Jesus sieht den Aussätzigen und geht dennoch auf ihn zu und legt ihm die Hände auf! So wird ein Tabu gebrochen. Jesus wird damit zu einem Schuldigen.

In der Medizin spricht man von einer Krise, wenn ein bestimmter Krankheitsverlauf einen bestimmten Höhepunkt erreicht, sich zu erkennen gibt und absehbar wird, wie es weitergehen könnte. In dieser Krise befinden wir uns derzeit. Es hat keinen Sinn, darauf mit Vorwürfen zu antworten. Vorschläge wären besser. Nicht mit Anklagen, sondern mit Anfragen, die nötig wären. Nicht mit Ausgrenzen, sondern mit Inklusion. Durch Bemühen, jemanden zu verstehen. Hierbei sind die Mangelerscheinungen unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Mit ihnen ist es möglich, ihren äußerst kritischen Zustand zu erklären. Diese dürften als ursächlich für die Krankheit unserer Gesellschaft gelten. Diesem Anliegen, jemanden zu verstehen, wäre in 5 Punkten Genüge getan:

  • Mangel an Individualität
  • Mangel an Vernunft
  • Mangel an Integrität
  • Mangel an Wahrhaftigkeit
  • Mangel an Hoffnung

 

Mangel an Individualität

Zentrale Krankheitsursache unserer Gesellschaft scheint das Defizit unseres Bewusstseins und unserer individuellen Lebensführung zu sein. Das ist der komplette Ausfall des Religiösen. Man hört es jeden Tag immer wieder: Sogenannte Impfverweigerer, Coronaleugner, seien dafür verantwortlich, dass die Pandemie sich ungehindert ausbreiten könne. Ihr Egoismus, ihre überzogene Individualität, führe zur Verantwortungslosigkeit.

Dennoch leiden wir Menschen nicht am Übermaß, sondern am Verlust der Individualität. Wir wissen zu wenig, wer wir selber sind. Egoisten sind vielmehr die Leute, die es nicht gewohntsind, einander zu grüßen. In den Arm nehmen ist für sie verboten. Sie sehen Individualismus als Problem, als Folge des Egoismus. Aktuell leben aber wir in einer Gesellschaft, die in ihrer Außenlenkung, in ihrer Autoritätsbeanspruchung, in ihrer Entfremdung, das Individuum sich selber immer mehr entzieht durch Verwaltung, Überwachung, Außenlenkung, in einer Gesellschaft ohne Religion.

Doch religiös hat der Mensch ein Gegenüber. Religion ist wesentlich der Weg zu sich selber, um ein Individuum zu werden. Für einen Mensch auf dem Weg in ein tieferes Vertrauen. Das ist die eigentliche Aufgabe, weswegen wir leben. Jeder trägt in sich Worte, die nur er zu einer Sinfonie zusammenfügen kann, zu einer Schönheit, die nur in ihm erblüht. Lebt er das nicht wirklich, würde er umsonst existieren. Das ist gleichzusetzen mit einer Selbstaufgabe, der Einzige zu sein. Deshalb kommt es auf ihn an. Wer aber riskiert, ein Individuum zu sein, der muss aus der Masse austreten. Wir verlieren ihren Schutz. Danach muss man nicht mehr die Uniform tragen und seine Individualität verleugnen, um mitmarschieren zu können. Man wird als Person identifizierbar, nicht mehr nur als Mitglied dieser Masse.

Plötzlich spürt man die Verantwortung gegen uns selber. Wie sollen wir unsere Personalität leben? Die Frage kann nur beantwortet werden, wenn wir einen Gegenüber haben, der unserer Individualität den absoluten Wert des Daseins zuspricht. Das ist in unserer Gesellschaft verloren gegangen. 1920 bereits konnte festgestellt werden, dass viele Menschen keine Religion mehr hatten, es sei denn, der Kapitalismus wäre deren Stelle getreten. Diese Beobachtung trifft nur allzu genau. Was aber macht er aus dem Individuum? Er hat keinen Menschen mehr vor sich. Er verlangt Konsumenten und Produzenten und die Beschaffungsfunktionäre, die diesem System dienlich sind. (17:27)

So erziehen wir unsere Kinder. Sie sollen sich anstrengen und Leistung bringen. Sie sollen nicht herumschmarotzen als Parasiten des Sozialsystems. Es zählen die Zensuren. Das wollen die Eltern so. Mit vielen Anmerkungen. Wir stehen im Konkurrenzkampf mit anderen Ländern, z.B. mit China. Und das panische Konkurrenzbestreben hatte zur Folge das Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Nunmehr ist der Mensch Sklave wie ein Angebot auf einem Basar. Sie sind nur das wert, was sie als Arbeitskraft beitragen können. Hierbei ist die Pandemie die Flucht in das Kollektive, in das Unpersönliche, Unverantwortliche. Wir dressieren unsere Kinder und zerstören ihre Individualität. Das muss angeblich so sein. Diese Zerstörung des Individuellen führt genau dazu, was wir auf der Symptom-Ebene in Pandemiezeiten beklagen. Das ist die Flucht in das allgemein Kollektive, Unpersönliche, Unverantwortliche. So muss jeder bereit sein, mit großen Ohren zu hören, um die richtige Gesinnung zeigen zu können. Überzeugung zählt hierbei nicht. Es zählt die Folgsamkeit. (20:03)

Die so folgsamen Sozialgemeinschaften verbieten vehement Ausnahmen. Das führt nicht selten zu Gegensätzen, die mittlerweile ganze Familien zerreißen. Die Gehorsamen, ohne Individualität, maßen sich hierbei Unfehlbarkeit an. Gegen die, die sich noch ihre eigene Individualität behalten haben, die aber von ihren Gegnern beklagt wird. Getrieben von einer Angst, die sich aufschaukeln kann. Zusammengehörigkeit schwindet.

Wut verbreitet sich. Das in Form hilfloser Kommentare aus der Politik, die auch zur Kritik an der AfD führen.Der Osten wird kritisiert. Kritik auch an der Undankbarkeit. Schließlich seien sie von der Diktatur befreit worden. Dabei sind die Wessis nicht die besseren Menschen. Drüben, im Osten, glaubten sie stets an Gerechtigkeit. Drüben folgte man den Idealen, die im Westen nicht gerade hoch angesehen waren. Die Wiedervereinigung erfolgte ohne das Zuhören zwischen Ost und West. Eine demonstrative Lernbereitschaft hätte uns im Westen gut zu Gesicht gestanden. Bei der Wiedervereinigung wurde zwar auf beiden Seiten nicht alles richtig gemacht, doch der Westen war es, der nur auf Sieg aus war. Man wollte nur Recht haben.

Die Wirtschaft des Ostens wurde anschließend durch die Treuhand zerstört. Der Kommunismus war zwar nicht die Freiheit, dennoch war nicht alles schlecht im Osten. Von Kirchen im Osten hätte man dennoch lernen können. Sie allein hat den kalten Krieg artikuliert und Proteste dagegen organisiert.

Doch mit dem Wiedervereinigungsprozess entstand die Institution des Militärpfarrers. Kirche und Staat gingen von nun an Hand in Hand auf allen Ebenen. Es wurde die Gelegenheit versäumt, den Pazifismus zu behalten. Der Westen hatte gesiegt und die Wahrheit war auf Seiten der Sieger. Individualität kam ab nun nicht mehr vor. Nach der Transformation war sie erledigt.

Aus der Geschichte lernen wir, wie es hätte laufen können, wie das Beispiel Südafrika zeigt. Nämlich aus der Geschichte in Südafrika. Mandela und Tutu waren trotz allen Warnungen die Vermittler zwischen den Volksteilen der Apartheid. Die Vermittlung wurde christlich, menschlich und politisch gelenkt. Es folgte die Versöhnungskonferenz. Beide Seiten sollten aufeinander hören. Verbrechen mussten aufgearbeitet werden durch Verstehen und miteinander reden.

Wir leben in einem Kampf der Individualisierung versus Kollektivbewusstsein. In einem Kampf gegen die Angst und den Einflüssen der Massenpsychologie. Masse kennt keine Sittlichkeit, Rücksichtnahme, Menschlichkeit. In der Masse zählen nur noch die Gruppeninteressen. Man brüllt, krakeelt wie im Fußballstadion. Für drei Stunden kann man das dulden. Aber wenn das zur Grundmusterung, zur Umgangsweise in einer Gesellschaft wird und behauptet wird, wir sind die Richtigen, dann pervertiert das alles.

Die polarisierte Pervertierung ist nur dann ausgeheilt, wenn die Individualisierung wieder ernst genommen wird. Da sind die Impfgegner, die nicht ernst genommen werden. Zeitungsartikel gießen hier noch Benzin ins Feuer, weil auch sie mit ihren Artikeln die einzige Wahrheit verkünden wollen. Mit dem Ziel, die Impfgegner auf Kurs zu bringen. (31:50)

Seit wann nimmt sich die Politik das Recht, in meine Gesundheit reinzureden? In mein Privatleben, in das Persönlichste, was mir gehört? Wie viel Angst mag da sein, wie viel Gründe mag sie haben? Und es sind die Kinder, die die Erfahrungen mit der Einsamkeit gemacht haben. Die möchte man nie wieder erleben. Keiner! Aber Gefolgschaft ist die Waffe dagegen. Willigkeit die Reaktion, die der Mitläufer zeigt.

Da ist zudem die Angst vor der mRNA-Technik des Impfens. Sie ist neu und hat versagt. Bei Vogel und Schweinegrippe hat sie versagt. Man darf durchaus zweifeln an den mRNA-Impfstoffen, ihnen nicht vertrauen. Entscheidend hierbei ist die Innenwahrnehmung. Die führt zu einer persönlichen Entscheidung. Man muss doch sein eigenes Leben selbst regeln dürfen und können.

Dagegen kann Angst nur durch Vertrauen gemindert werden. Die einen flüchten in die kollektive Autorität und die anderen in den Protest dagegen. Beide Seiten sind dabei, sich kollektiv zu radikalisieren. Ein Individuum wird aber man, wenn man seine eigene Geschichte erzählen darf und einen Zuhörer findet. Man wird diesen Ansatz im Austausch zwischen zwei Menschen beginnen können. (35:27)

Und es ist die Religion, die die Unabdingbarkeit des Vertrauens genau zum Kern ihrer gesamten Botschaft gemacht hat. Das Johannes-Evangelium in den Weihnachtstagen beginnt mit diesem Wort: „Im Anfang war das Wort“. Somit gilt das Wort als Grundlage von allem. Dieser Hintergrund des Vertrauens gibt dir die Kraft, dich zu wagen in deiner Einzigartigkeit. Auch gegen den Rest der Welt.

 

Mangel an Vernunft

Dennoch wird die Vernunft beschworen in diesen Tagen. Und es ist immer wieder zu hören, man muss doch der Wissenschaft glauben. Die Aussage kann aber nicht richtig sein. Sigmund Freud konnte bereits vor 100 Jahren sagen, die Unwissenheit ist die Unwissenheit. Daraus geht keinerlei Recht hervor, an irgendetwas zu glauben. Freud bezog diese Aussage auf die Religion. Das gilt aber mehr noch für die Wissenschaft, für die Freud einzutreten meinte. In der Wissenschaft zählt der Glaube nichts. Es muss die strenge Beweiskette das zeigen, was man für die Wahrheit hält (Hypothese). Erkenntnisse gelten allgemein, nur dann, wenn sie nachprüfbar sind.

Erkenntnisse über das Virus hatte man nicht, weil es neu war. Dann probierte man ebenfalls eine Impftechnik, die neu war, ohne Erfahrung damit zu haben. Wir probieren bei all unserer Unwissenheit. Wir sind nicht die Wissenden. In diesem Fall müsste es erlaubt sein, darüber offen zu diskutieren. (38:06) Dann dürfte es kein Denkverbot geben, wer wirklich und ursächlich an Corona gestorben ist. Die Mediziner, die das fragen, werden von der Polizei in ihrer Privatwohnung besucht in Form einer Hausdurchsuchung. Er bekommt darin kein Recht, das zu diskutieren, was er erkannt zu haben scheint. Das Verbot erfolgt, weil man der Wissenschaft im kollektiven Wahn doch glauben muss. Man muss das aber nicht. Gerade wenn es um Wissenschaft geht. Es gibt Experten, die den Impfstoff für gefährlich halten. Die Zweifel an einem solchen Glauben können sehr berechtigt sein.

Tagein, tagaus ist die Panik durch die Presse zuhören. Die Gefährdung wurde durch sie ausgerufen. Z.B. aufgrund der Schweinegrippe. Das allerdings umsonst. Es fand nicht so statt, wie die Panik es vorausgesagt hatte. (40:18) Wir erinnern uns an den Verkauf von Tamiflu gegen Schweinegrippe in Nordrhein-Westfalen. Es waren 60 Millionen Ampullen, die da verkauft wurden.

La Roche wurde dadurch sehr reich. Die WHO stand hinter diesen Maßnahmen. Nichts wurde wahr von der Vorhersage, von der Panik, die Politik und Presse verbreitet hatten. Darf das nicht alles skeptisch machen, was da läuft? Darf die Rolle des RKI 2001, 2009 nicht hinterfragt werden? Ist das Wissenschaft? Wissenschaft muss sich stets selbst rechtfertigen durch die Eindeutigkeit der Ergebnisse. Zum Thema Impfung ist das niemals nicht geschehen. Dagegen werden Bürger mit Fachinformationen überfahren. Es sind Bürger, die auf Ehrlichkeit der Informationen vertrauen müssen.

Firmen wollen von der Wissenschaft bestimmte (sic!) Ergebnisse, die sie durch Drittmittel einkaufen dürfen! Monsanto ist ein Beispiel für diese Drittmittelfinanzierung. Sie sponsert Wissenschaftler, so wie es auch andere Firmen machen. Aber zur Wissenschaft gehört die Liebe zur Wahrheit. Die ist mit der Methode, mit der Art der Auftragsvergabe, nicht zu erreichen. Es gibt ein Methodenproblem, welches die statischen Analysemethoden der Rationalität und der Kausalität ausblendet. Denn nur die zählen.(44:00) Der Wissenschaft wurde ihre Erfolgsgeschichte nur dadurch garantiert. Zuletzt sind es nur die Experimente, die als Erkenntnismittel taugen.

Immanuel Kant bringt es auf den Punkt und sagt: Verstand ist etwas anderes als Vernunft. Somit erklärt Verstand die Kausalität. Verstand aber erklärt nicht den Wert der Erkenntnisse. Es bedarf der Vernunft, um den Verstand vollständig zu machen. Es ist die Bewusstmachung, die Vernunft ermöglicht. Infolge des Verstands. Vernunft verlangt nach Ideen, die unverzichtbar sind, um Verstand zu seiner Vollständigkeit anzuleiten. Vernunftideen bewiesen nach Kant die Existenz Gottes, der Seele und ihrer Unsterblichkeit so wie die Existenz der Freiheit. Das alles hat uns Kant mit seiner Philosophie der kritischen Vernunft übermittelt. (47:28)

Die Medizin, wie sie sich in unseren Tagen geformt hat, orientiert sich rein verstandesmäßig und damit einseitig. Sie begibt sich in die Gefahr, sich am Patienten vorbei zu orientieren. Gefördert von der Fallpauschale, die dem Arzt zu wenig Zeit für den Patienten gibt. (49:16) Das Gespräch wird einseitig geführt. Eine Beratung ist so nicht möglich. Ohne ausreichende Diagnose empfiehlt der Arzt dennoch Maßnahmen und der Patient hat zu gehorchen oder auch nicht. Eigene Entscheidungen stehen ihm nicht zu. Das führt zu dem Misstrauen, was sich nun auch aktuell äußert. Den Virologen, dem RKI gegenüber, der Medizin wohl insgesamt gegenüber. Demzufolge lässt es die kritischen Menschen nach irrationalen Auswegen suchen. (50:40)

Das verlagert die Diagnose zu Experten, die den Patienten dann noch in die Augen schauen, weil sie dazu Zeit haben. Die Menschen suchen hier die Vernunft im medizinischen Betrieb. Z.B. bei den Homöopathen. Jenseits des Verstandes. Sie möchten als Individuen ernst genommen werden. Das alles kommt scheinbar nicht mehr vor im schulmedizinischen Betrieb. Deshalb das Misstrauen, welches in der Corona-Pandemiezeit außerordentlich auffällig wird. (52:00) Mit der Angst, kann Medizinwissenschaft und die Pharmaindustrie ungeheuer viel Geld verdienen. Genau das ist beabsichtigt.

Medizin und Wissenschaft allgemein müssen auch überzeugen können. Vorschlag: Wir kümmern uns um die Ängste, die die Psyche der Menschen dominiert. Dann wäre der Medizin ein anderer Zugangsweg eröffnet. Ärzte unterliegen dem hippokratischen Eid. In Anlehnung an Platon wird die naturwissenschaftliche Medizin durch alte Werte zumindest ergänzt. Werte, die die Medizin menschlicher zu machen verspricht. Pythagoras konstruierte und berechnete Dreiecke und Tonunterschiede. Letztere kombinieren sich zur Harmonie. Mathematik könnte helfen, den Klang des Kosmos, die Sinfonie der Welt zu verstehen und ihre Harmonie zu begreifen. Mathematik als Weisheit, als Vernunft betrachten. Alles in der Natur hat zu tun mit geometrischen Verhältnissen. Dann wäre Gesundheit nichts anderes als die Einheit mit dem Klang der Natur. Relikte dieses Denkens sind Gesprächs- Musik- und Tanztherapien.

Gesprächstherapien sind Hilfen: Ängste, Traumata etc. können dadurch therapiert werden. Ebenso werden Erinnerungen, Verfehlungen und Schuldgefühle aus der Vergangenheit langsam zusammengeführt, bearbeitet, dann nach und nachzurückgelassen und geöffnet für eine neu sich ermöglichende Zukunft. Platon hat all diese Gedanken verdichtet in dem Dialog Hamides. Kreuz- und Querdenker Sokrates wendet nach Vorgabe Medikamente an, aber erst nach einem guten Gespräch. (57:26) Medizin soll nicht trennen, z. B. das kranke Auge vom ganzen Körper, oder den Körper von der Seele, sondern die Einheit sehen, um darauf zu regieren. In der heutigen Zeit trägt die Endsubjektivierung des Menschen dazu bei, alle Krankheiten noch mehr zu vermehren und zu steigern. (58:30)

Aktuell wird gesagt, dass die Impfung gegen Corona den wichtigsten Immunschutz darstellt. Aber ist nicht der beste Schutz gegen ansteckende Krankheiten, gegen Viren, gegen Bakterien nicht das eigene Immunsystem? In Kenia gibt es die 98%-ige Immunität. Sie spricht gegen die Impfung. Dennoch ist dieser Status altersbedingt nicht zu vergleichen mit der Deutschen Bevölkerung. In Kenia ist das Durchschnittsalter deutlich geringer als in Deutschland. Immunsystem reagiert ungemein besser als eine Impfung. Das Immunsystem ist ein komplexes System, vergleichbar mit der Funktionalität des menschlichen Gehirns. Es arbeitet ganzheitlich, variabel und intelligent. Die Zusammenhänge aber werden nur ein monokausal erfasst. So festigt sich die Lüge von der Haltbarkeit der Impfungen. (1:00:33)

Boostern! …… Bist du geboostert? ….. Wobei Boostern eigentlich die Bedeutung „sich erheben“ hat. Mittlerweile gibt es die vierte Impfung in Israel. Die wird in Folge nie aufhören, weil es immer wieder neue Mutanten geben wird. Nur das Immunsystem kann variabel auf Mutationen antworten. Die Impfungen können das nicht. Es fehlen Erfahrungen mit dem Impfstoff und seiner Wirksamkeit. Zunächst scheint es paradox, dass Genese besser geschützt sind als Geimpfte. Doch auch Geimpfte können sich nicht vor Krankheit schützen, schon gar nicht vor deren Verbreitung. Bei Genesenen ist die Rückfallquote so gut wie null. Daher sollte man prüfen, wer schon immun ist. Man sollte sich nicht um Leute kümmern, die aller Wahrscheinlichkeit nicht erkranken werden. Man sollte sich vielmehr um die kümmern, die gefährdet sind. Dann würde die Angst weichen. Dann hätten wir eine ruhigere Gesellschaft.

Jesus geht auf Kranke zu. Menschen. Auf die, die blind geworden sind in der Schwermut ihrer Trostlosigkeit und Aussichtslosigkeit ihres Lebens, das Licht der Sonne zurückschreckt in ihren Augen. Menschen, die den Radau der Geschwätzigkeit der anderen, die Worthülsen der Nichtigkeit, der Dauersprecher nicht mit ertrugen. Menschen, die taub geworden sind. Jesus legt die Hände auf das Ohr legt und macht es wieder hörbar. Für die leise Stimme einer Zärtlichkeit eines Menschen, der es gut mit ihnen meint. Wenn dies Medizin wäre, hätte sie eine völlig andere Gestalt.

 

Mangel an Integrität (1:03:42)

Dass wir das so schwer tun, liegt an dem Mangel der Integrität. Den meine ich zum dritten psychologisch. Die naturwissenschaftliche Medizin hat den Verstand so vereinseitigt, dass uns die Vernunft wie abseits stehend erscheint. Wir müssen lernen in dem System, in dem wir groß werden. Die wichtigsten Schulfächer sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, MINT-Fächer. Die zur Sicherung des Industriestandortes Deutschland. Keine Bundestagsdebatte mit diesen Zielsetzungen. Somit nicht nur Spaltung im sozialen Raum, sondern dieselbe Spaltung vollzieht sich in uns selber. Nur Rationalität und kognitive Intelligenz sind zugelassen. Wo sollen das bleiben unsere Gefühle? Wo unsere Antriebe, wo unsere Träume? So das riesige Ausmaß des Unbewussten.

Wenn man sich auch darum kümmern würde, änderte das die Welt. Verdrängen, Ausklammern, Niedertrampeln ist vermeintlich irrational in unserer Seele, ist selber eine wichtige Krankheitsursache. Neurosen basieren auf Verdrängungsprozesse, die alles Unangenehme aussparen, die, eben weil wir kaum mehr als in dem ein Siebtel der Ich-Spitze, im Bewusstsein zugelassen wird, existieren. Leiden wir an Persönlichkeitsspaltung, an Ich-Verlust, an Abhängigkeit draußen, an Personalitätsmangel, an Desintegration, von Integrität, die unbedingt da sein müssten? (1:06:31)

Gefühle können gefährlich sein. Das beweist die Zeit die Geschichte der Nazi-Diktatur. Einher ging der Verlust der Personalität, der Individualität. Die Gefühle im Raum der Massenpsychologie können jeder Zeit bis zum Psychotischen gelangen. Bejubeln des Führers als Beispiel. Wir meinen ganz weit Abstand davon gehalten zu haben. Und würden uns niemals dazu herreißen lassen, diese Art von Gefühlen in uns zu tragen. Wir wären ganz anders gewesen, hätten wir zu der Zeit gelebt. Nein, das stimmt nicht! Das alles ist der reine Selbstbetrug. Das alles hat zu tun mit dem Umgang mit Gefühlen. Wenn wir die ausschalten, sind wir zu schlimmeren Verbrechen in der Lage, als wir mit Ratio unsere Handlungen kontrollieren. (1:36:00)

Wenn Menschen im Krieg töten, dürfen wir Menschen Gefühle nicht mehr zulassen. Mit einher geht das Schuldgefühl. Soldaten treten als dressierte Puppen auf. Die Öffentlichkeit hat Marionetten vor sich. Das gilt der Ehrung der Nation bei öffentlichen Zapfenstreichen der Bundeswehr. Die Atombombenabwürfe in Asien führten zu dem Glauben, nun sei Krieg für allemal beendet. Krieg wurde stets mit Konfetti-Paraden gefeiert. Angetrieben von perversen Gefühlen, die unter der Kontrolle der Propaganda gerade zugelassen sind. (1:12:13) Die Amputation des Wichtigsten in unserer Menschlichkeit kann nicht ohne Folgen bleiben.

Da sind Schweinegrippe, Vogelgrippe, auch Corona zu nennen. Die Wissenschaft hat die Erfahrung, dass viele Krankheiten von Tieren ausgehen und Zoonosen sind. Das hat damit zu tun, wie wir völlig gefühllos damit umgehen mit Tieren. (1:38:06) Wir verstehen über riesige Zeiträume der Evolution die Einheit des Lebendigen im Gefühl. Wenn wir diese Gefühle abschnüren, nicht zulassen, als das tierische im Menschen wegschneiden, stehen uns die Gefühle weder im Umgang mit den Tieren noch mit fühlenden Menschen zur Verfügung. Buchstäblich sind wir dann gefühlskalt. Und Dante Inkognitos beschreibt das so: Den untersten Art des Inferno, er ist so eiskalt gefroren, dass selbst wenn man einen Felsblock auf die Decke werfen würde, der nur abprallt, statt einzubrechen. (1:14:15) Die Ursache ist die eisig gefrorene Gefühllosigkeit: Das ist die Hölle, zu der wir uns verurteilen, wenn wir so weitermachen.

Krankenbetten entstehen durch die Massentierhaltung, Ausrottung vieler Tierarten. 50 Prozent aller Tier-und Pflanzenarten sind in den letzten 40 Jahren ausgerottet worden. Ohne Bedauern. Warum? Im Kapitalismus geht es ausschließlich darum, Geld zu verdienen. Nur Vermarktung zählt. Gefühllos und gewinnorientiert. Das ist die reine Barbarei, die in unserem Herzen liegt. (1:15:22)

Gerade Kontaktbeschränkungen sind unmenschlich. Ungeimpfte werden ausgeschlossen und dürfen vieles nicht. Die müssen sich schon impfen lassen. Sie gelten als Gefährder. Aber wäre Gefährdung der Grußmutter real?. Hat sie nicht so viele Viren überstanden, dass sie auch dieses meistern könnte? Die Nähe nur eines Angehörigen würde ihrem Immunsystem weit besser tun, als womöglich die Impfung, die sie schon hinter sich hat. Menschliche Kontakte, Gefühle der Nähe und der Wärme, zu untersagen, mit Mitteln medizinischer Verständigkeit, richtet Schaden an.

Wir bedauern die Kinder mit den Masken im Homeoffice, das alles sind schlimme Schäden. Am schlimmsten ist unsere Fügbarkeit, die sich ergibt aus Gefühllosigkeit, die längst schon andressiert worden ist. Sie vermissen aber auch gar nichts. Das ist das Problem. Hinzu kommt, das wir zum Ersatz des eigenen Lebens im Bereich der Gefühle eine Menge industriellen Krempel mit auf den weihnachtlichen Gabentisch gestellt bekommen. Scholz` Zauberwort lautet „Common Sense-Transformation“ der Gesellschaft. Er meint die digitale. Bis in wenigen Jahren, seit 1990, schaffen wir alles, so Scholz. Dann ist alles besser. Was genau gemeint ist, weiß eigentlich keiner so genau. Wir haben bereits Kinder, denen man die Gefühle bereits weggenommen hat, dass ihre Erlebnisfähigkeit stranguliert wird.

Sie haben alles Mögliche an digitaler Technik zur Verfügung. Aber diese Kontakte und Briefe sind nicht dasselbe, wie in der Realität. Es ist vielmehr die Angst vis-à-vis, einander gegenüberzutreten. Es kostet nichts mehr Zeit. Nun geht alles viel schneller. In Wirklichkeit werden diese Kontakte verhindert. Es wird emotionale Demenz produziert. Die ist fast gewünscht. Denn in das Vakuum unserer Seele dringt aller mögliche technische Kram ein, um sie zu füllen. Man muss schließlich mithalten. Die Außenbedeutung ist nun wichtiger als die individuelle Integrität. Wer ist man selber? Das weiß man in der Massengesellschaft und in vielem mehr nicht. Das ganze Leben verformt sich zu einem Mitmachen im Schein. (1:38:00)

Die Wahrheit wäre herstellbar. Aber sie ist abhängig von bestimmten Interessen. (1:38:06) Das ganze Leben verformt sich zu einem Mitmachen im Schein. Mit der Preisgabe der Wirklichkeiten. Somit ist Wahrheit durch ständige Wiederholung hergestellt, auch wenn sie eine Lüge ist. Es gibt keine integrale Wirklichkeit einer Person, noch der draußen. (1:20:20) Es erfolgt das Dauer-Coaching bis zum Erfolg. Die persönliche Integrität wird dabei verloren. Das ist kein Randproblem, sondern Kernproblem unserer Gesellschaft. Somit sei auf das Johannesevangelium hingewiesen: Nur die Welt, der Kosmos bestimmt existenziell diese Eigenschaften (der Integrität), die er in sich trägt. Lüge, Dunkelheit, Krankheit, Tod. Krankheit dagegen heißt genauer: Die Schuld! Wenn es dabei bleibt, wird die Krise, in der wir stecken, sich nur vermehren. (1:22:07) Es sind die Probleme, die wir uns selber schaffen. Die Schuld wird unsichtbar, wenn wir darauf nur die Antwort wissen, die mit denselben Mitteln sich darbietet, aus dem das Problem entstanden ist.

Wir retten das Klima, indem wir die Autos umrüsten und andere Ressourcen verbrauchen. Um Ressourcen abzusichern, sind Regime Changes die Folge und weitere angestrebt. So schafft man weitere Probleme und man dreht sich im Kreis. Was nötig wäre, wäre Konsumverzicht. Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und dabei Schaden leidet an seiner Seele? Jesus sagt: Betrachtet die Vögel des Himmels, schaut auf die Schönheit der Lilien des Feldes. Wie geht man ohne Sorgen in Dankbarkeit, behütet durch die Welt, statt sie dauernd zu verändern, rentabel ausbeuten zu wollen? Immer mehr zu zerstören?

Die Lösung wäre, mit der Welt und sich in Frieden zu leben und mit der Natur in ein Gleichgewicht kommen. Dann wäre das Wachstumsbeschleunigungsgesetz am Ende. Dann müsste die Entnahme und der Ausgleich von Ressourcen eins zu eins miteinander verrechnet werden. (1:24:38) Die Natur gehört uns nicht. Was wir ihr rauben, müssen wir ihr erstatten und den Diebstahl wieder gutmachen. Die Religion könnte es uns lehren. Aber dann dürfte sie nicht der Kapitalismus sein. Dass wir das so schwer tun, liegt an dem Mangel der Integrität. Die naturwissenschaftliche Medizin hat den Verstand so vereinseitigt, dass uns die Vernunft wie abseits stehend erscheint.

 

Mangel an Wahrheit und Wahrhaftigkeit (1:25:15)

Gebetsmühlenartig wird heute „Vertrauen zum Staat“ eingefordert. Gefordert ist die Einheit, das Gefühl einer einzigen Nation. Den Ungeimpften wird hierbei eingehämmert, dass sie unmoralisch und unsittlich sind. Sie missverstehen ihre Freiheit, denn dazu gehört Verantwortung, die Ansteckung eines anderen nicht billigend in Kauf nehmen. Pflicht sich impfen zu lassen sei gefordert. Wir sollten hören auf den Staat. Eben noch wurde der Glaube an die Wissenschaft gefordert, nur der an die uns regierende Macht. (1:26:21) So zeige sich doch die Demokratie unter amerikanischer Aufsicht. Wir müssten nur fest daran glauben. Wie viel Grund gibt es zum Misstrauen dem Staat gegenüber? Wieviel kann man ihm ehrlicherweise glauben?

Im Jahr 2001 war klar: Niemals Folterungen auf amerikanischen Boden. Es gelten die Menschenrechte. Um der Wahrheit Willen aber durfte dann doch gefoltert werden. Frankfurt war das Drehkreuz für die Übergabe in Folterlager. Alle wussten, was da passierte. Aber die Politiker zeigten sich unwissend. Kapuzen über dem Kopf, gefesselt, mitunter nackt ausgezogen, überstellt ins Folterlager. Die Kapuzen sollten die Entfesselung des Kontakts zu Raum und Zeit aufheben. Das Bewusstsein vollkommen desorientieren. Denn das Bewusstsein ist gebunden an die Feststellung des Zeitablaufs und an die Feststellung der Räumlichkeit. Wenn beide Informationsquellen entzogen sind, weiß der Mensch nicht mehr, wo er ist, und wenn’s ein bisschen dauert, auch nicht mehr, wer er ist. (1:28:50) Das ist der Zustand, wo er aussagewillig wird. Doch wir wussten nichts. Wussten auch nicht, dass der deutsche Geheimdienst die Folterinformationen aus Damaskus abgreift usw. Und trotzdem müssen wir der Politik glauben, dass sie uns immer die Wahrheit sagt. Als sei sie die Glaubwürdigkeit selber.

In New York erschien ein Buch von Mansoor Adayfi (32) Erzählt wird, dass er 18 Jahre alt war und in die Fänge der Warlords geriet. Die interessierten sich für sein Auto, aber dann hörte er, dass die Amerikaner versprachen, für mutmaßliche Terroristen Kopfgeld zu zahlen. Nun sei er selber höher als das Auto wert gewesen. Und so wurde der gerade Geschnappte als Terrorist verkauft. Danach saß er 14 Jahre, nach langen Folterzeiten, in Bagram, später in Guantanamo als Häftling Nr. 411. Die Lüge war: Auf amerikanischen Boden wird nicht gefoltert. Die Wahrheit aber war, in Guatanamo unter amerikanischer Aufsicht aber doch. (1:30:25)

So müssten wir dranbleiben mit der Wahrheit. Wir könnten darüber sprechen, wie viele Kriege begonnen wurden, immer mit der Belügung des Volkes. Die Waffenindustrie Rheinmetall scheffelt ungeheure Gewinne. Es werden immer mehr. Lieferungen vor allem in die Türkei und nach Saudi-Arabien bombardiert gerade den Jemen. Die Hungersnot im Jemen wird verursacht genau durch die Bomben, die Deutschland liefert. Man will gegen den Iran den Krieg gewinnen und es tut sich wiederum ein ganzer Sack von Lügen auf. An keiner Stelle sagt man uns die Wahrheit. Kann man dann nicht auch die Idee kommen, die digitale Transformation gelte auch dem Überwachungsstaat, der Gesundheitsdiktatur, der Nachverfolgung und Daueraufsicht? Nein, das darf man natürlich nicht. In einer Demokratie sind solche Mittel absolut ausgeschlossen. Aber was passiert gerade? Wir werden beobachtet von Geheimdiensten. Aber wir sollen weiterhin alles glauben in unserer Politik. Wir können aber nicht glauben, wir haben Angst vor der Transformation der Gesellschaft. Angst vor diesen Dauerlügen. Ramstein Air Base in der Pfalz organisiert Drohnenflüge. Von deutschem Boden! Und es sind mindesten bis 15.000 Tote, über die nicht einmal gesprochen wird. Natürlich müssten wir protestieren, bekämen aber Ärger mit den Amerikanern. Ohne Ramstein aber wären keine Drohnenmorde möglich in der besten Kolonie, die die Amerikaner überhaupt haben. Auch von den Atomwaffen in Büchel wissen wir nichts. Und es sollen Deutsche Maschinen sein, die bei einem Einsatz gegen Russland genau diese transportieren sollen. (1:33:37) Eine Lüge nach der anderen. Wie wäre es denn mit der Wahrheit?

Dann brauchen wir das Vertrauen, dass wir Fehler machen dürften, wir nicht alles wissen könnten, dass wir in einer zwiespältigen Zeit leben, die nicht das Ja und Nein als Antwort zulässt, dass Richtig und Falsch sich nicht polar kategorisieren lassen, dann brauchten wir das Eingeständnis, dass wir allesamt nur Menschen sind auf der Suche nach der Wahrheit.

 

Mangel an Hoffnung (1:34:27)

Wir brauchen eine Perspektive für die Hoffnung. Die jedoch geht ins Unendliche. Und daher darf ich mir erlauben, sie kurz zu machen. In unserer Welt haben wir diese Hoffnung gar nicht. Naturwissenschaftlich ist klar, dass der Tod der Tod ist. Danach sitzt der Abbauprozess von dem ein, was von uns übrig bleibt. Nichts ist danach. Bewusstsein ist die Produktion der Neuronenmaschine für sich selber, Teil des Körpers, mit dem Tod zerfällt das alles. Überleben, ewiges Leben? Allenfalls im Internet. Wieder sind wir in einer Welt der künstlichen Verlogenheit, die sich als Hoffnung gibt, wenn sie die reine Verzweiflung artikuliert. Wir treiben davon, dass der Homo Geos, den wir in diesem Jahrhundert etablieren wollen, den Tod gar nicht mehr kennt, sondern die Wissenschaft lernt bei jedem Sterbefall besser gegen den Tod anzukämpfen.

Mortui docent vivos! Die Toten belehren die Lebenden im Kampf gegen den Tod. Das ist, was wir gerade tun in Zeiten des Coronavirus. Kämpfen ums Leben gegen den Tod. Bedingungslos! Wenn es nur dieses Leben gibt mit einem Paar lausigeren Schatten der irdischen Existenz, so müssen wir kämpfen um den Erhalt im Grunde des Nichts. Umso mehr, als es Nichts ist, müssen wir es so verteidigen, als wenn es Alles wäre. Denn es gibt nichts Weiteres. Diese Verzweiflung an den Gräbern, ohne jede Hoffnung jenseits der Gräber, dieser totale Verlust des Religiösen, macht aus der Pandemie eine Pandemonie.

Jetzt haben wir ein teuflisches Geschehen vor uns, wie in den Zeiten der Hexenjagd, unterwegs nach den Übeltätern, die wir fassen, denunzieren, im Grunde wegsperren müssen. Kontrollieren unter allen Umständen. Das Böse muss man bekämpfen, in menschlicher Gestalt, in virologischer Gestalt, das Böse in der Natur, in den Menschen, wir müssen kämpfen. Keine ernste Erkrankung, die nicht so betrachtet wird, wie man meldet, dass er Krebsverdacht hat. Jetzt musst du kämpfen. Nun lernen wir, dass der Tod nicht unser Feind ist, sondern unser großer Bruder. Unser Freund. Franziskus konnte so denken. Wir haben es verlernt. Denn andernfalls müssten wir den Tod begrünen dürfen, als eine Tür, die sich öffnet ins Licht Gottes. Und wir gingen einander nicht verloren. Wir fänden einander nur wieder in der Wahrheit, auf die wir hin Hand in Hand zu leben versucht haben.

 

All dies zusammen möchte mir die Erlaubnis gestatten, Ihnen trotz allem, am heutigen Tage, ein gutes, neues Jahr zu wünschen. Gut, wenn es neu würde!

 

Quellen DREW

 

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