Verbreiung von Grün und Rot
Nun heißt es: Gleichstellung war gestern. Es lebe die Gleichstellung. Die von heute mit der gemischten Doppelspitze. Aus eins mach zwei, weil einer alleine die Arbeit nicht mehr erfinden will.
Viel Theater um nichts: Als hätte es nicht zuvor schon eine SPD-Doppelspitze gegeben. Bestehend aus Vorsitz und Stellvertreterposten. Daran hat sich mit der Neuauflage der Gleichstellung im Grunde nichts geändert. Profil durch Akzente? Wurden die jemals gesetzt?. Solche waren zumindest von den neuen Amtsinhabern noch nie zu hören. Angedacht ist dagegen ein Kostümwechsel. Man will schließlich einen schicken Eindruck machen, indem ein grünes Profil zu einem roten verbreit wird. Und das soll Eindruck machen? Wer´s glaubt, wird selig. Aber die Höffnung stirbt zuletzt. Denn nur der Postenbrei scheint in der SPD das zu sein, was schon immer zählte. “Die Partei ist zu einem Karriereverein verkommen” (5).
Verbreiung von Recht und Unrecht
Bisher sei alles vorbildlich gelaufen, so das sinngemäße Selbstlob des Großinquisitors, der federführend an der Exkommunikation des ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden beteiligt war. An einem exklusiven SPD-Rausschmiss, dem einzigen seit Jahrzehnten überhaupt, mit fadenscheinigsten Begründungen. Die stets abgestrittene Vorverurteilung des geschassten SPD-Genossen konnte ihre brachiale Wirkung entfalten.
Drei der ehemals zehn Mitglieder haben daraufhin die SPD-LINKS-Fraktion im Streit verlassen. Die restlichen Sieben bilden demnach die umherirrenden Trümmer des Supergaus, wobei der achte, der adoptierte Alien der Linkspartei, das Sprechen immer noch nicht gelernt hat. Nach dem verwerflichen Schrumpfungsprozess hieß es nur noch Höffmann. Auch wenn es in Wirklichkeit auch mal um Hoffmann oder andere ging. Dank des permanenten Waschgangs blieb die One-Man-Show im billigen Spenderlook für die Öffentlichkeit weiterhin ohne Konkurrenz. Permanentes Schönreden war angesagt: Heuchelei vom Feinsten! All diese Zusammenhänge formierten sich zu den historisch markantesten Ereignissen nach den Kommunalwahlen 2016. Kritisches Hinterfragen, Kommentare, Abwägungen zum Einheitsbrei? Nein, die findet man nirgendwo!
Verschweigen ist Gold, heißt es vor dem endgültigen Sturz in den Abgrund. Eine Realitätsverirrung, die von einem vorherrschenden Einheitsbrei zeugt, der nicht mehr zu überbieten ist. Und die heimlichen Sozialdemokraten innerhalb der CDU-Fraktion stehen dann auch noch als die treuen Paten dieser Entwicklung bereit. Vielleicht weniger aus Boshaftigkeit als vielmehr aus Naivität.
Gute Nacht Genossen
Weitere Aussichten? Die Grokos in Berlin, Hannover und in Cloppenburg steuern allmählich auf die nächste Wahl zu. Weit ab vom Kurs ihres herbeigeredeten Erfolgs Aus heutiger Sicht könnten sich die Genossen schon jetzt eine gute Nacht wünschen, denn stehen fortwährend im schwarzen Schatten der CDU. Daran wird sich sobald nichts ändern. Oder gibt es noch irgendwelche sozialdemokratischen Schwerpunkte, die mit der Friedens- Sozial- oder Wirtschaftspolitik Willy Brandts in Verbindung gebrachte werden könnten? Nein! Die Wahl wird der SPD das Genick brechen (6). ”Aber auch daraus lernt die SPD nichts, ein ”Weiter-so” folgt einem “Weiter-so”, egal was passiert und wie massiv der Glaubwürdigkeitsverlust auch ist.” (7)
Einsicht? Nein Danke! Die vielen Denkzettel werden ignoriert. Also geht es weiter mit dem Einheitsbrei wie bisher. Auch wenn hier oder dort mal ein angenehmes Glöcklein zu Hartz 4 oder der Rente ertönt. Die Wähler haben den Starrsinn inzwischen zur Kenntnis genommen. In Kürze werden die Genossen in Berlin die 10 Prozentmarke und die in Hannover vielleicht die 20 Prozentmarke erreicht haben. Weitere Aussichten? Abwärts! Und was die Politik im Stil des favorisierten Einheitsbreis in Cloppenburg betrifft: Was glauben die Genossen eigentlich, wie der aktuelle Sonntagstrend für sie aussieht?
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Quellen
(1) www.wahlrecht.de, Umfragen Niedersachsen, 22.11.2018.
(2) NWZ,Sonntagsfrage in Niedersachsen, DENKZETTEL, Lars Laue, Hannover, 21.11.2018.
(3) MT, SPD bekommt Doppelspitze, Vorlage, 22.11.2018.
(4) NWZ-Online, LINK, 21.11.2018.
(5) vgl. Marco Bülow, im Tagesspiegel, Marco Bülow: "Die SPD hat sich mit dem Neoliberalismus arrangiert", (Erklärung zum Austritt aus der SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages), LINK, 27.11.2018.
(6) Marco Bülow, “Absturz ohne Lerneffekt”, LINK.
(7) Tagesspiegel, Marco Bülow: LINK, 27.11.2018.
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