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Wahlkampf oder Entengeschnatter?

 

"Der Bürgermeister hat uns betuppt!"

 

HFB-02.09.16

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Streit auf ganzer Linie. Wieder einmal geht es um Diäten, die sich die Fraktionen von Christdemokraten bis Sozialdemokraten um die 50 Prozent erhöht haben. In einer ominösen Einigkeit, die seltsam anmutet! Geiz war Geil!

Die Fraktionen Zentrum und Bürgerbündnis wollten die üppige Selbstbedienung nicht dulden. Der Vorstoß sei ein fatales Zeichen in Richtung Öffentlichkeit, erwiderten sie. Somit stimmten sie gegen eine Erhöhung der Bezüge. Nach Verabschiedung der Satzung im Dezember 2015 hatte der Bürgermeister von seinem Vetorecht Gebrauch gemacht. Die Angelegenheit müsse zunächst von der Kommunalaufsicht überprüft werden, begründete er sein Vorgehen.

Das Ergebnis der Prüfung solle bereits vor der letzten Ratssitzung, im Juni 2016, vorgelegen haben. Darüber aber sei der Rat nicht informiert worden, so der gemeinsame Vorwurf der GRÃœNEN, SPD und UWG. Erst am 18. Juli 2016, und damit viel zu spät, sei ans Tageslicht gekommen, dass keine grundsätzlichen Einwendungen bestünden, so die Kritiker. 

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Und da geht sie, die Entenkarawane. In der glühenden Septemberhitze. Mit lautstarkem Geschnatter. In Richtung des Teichs, der ausgetrocknet ist. Allen voran Vater Duck, die Monstranz im Schnabel. Gefolgt von Mama Duck, die ihre neueste Theaterinszenierung mit dem Titel „ Geschnatter für die Ewigkeit –Ein Sprechstück für drei Fraktionen“ studiert.  Weit hinter ihr Lame Duck, der genau das Ei vor sich her rollt, in dem der SPD-Fraktionsvorsitzende seit Monaten erfolglos gegen die Schale pickt. Hintenan die ewigen Küken, denen ein kühles Bad versprochen wurde. Die aber müssen aufpassen, dass sie nicht auf dem ausrutschen, was ihnen die Vorauseilenden hinterlassen haben.

50 Tage nach der alles entscheidenden Information und eine Woche vor der Kommunalwahl, in der heißen Phase, fühlen sich UWG, SPD und GRÜNE nun plötzlich betuppt. Natürlich vom CDU-Bürgermeister. Der Vorstoß solle natürlich keine Wahlkampfgefühle hervorrufen, sondern sei den dringenden Themen geschuldet, die für die Stadt Cloppenburg von Relevanz wären, so die Monstranzjäger. Hierbei scheinen sie nicht zu merken, dass die öffentliche Meinung eine völlig andere ist. Die besagt vielmehr: Wer der Inszenierung dennoch glaubt, soll selig werden! Aber die Monstranz, die vorangetragen wird, ist eine Fälschung.

Man muss schon gute Verbindungen zu den Redaktionen haben, wenn der Betupper-Vorwurf auf fast einer ganzen Seite, voluminös aufgemacht, in der Lokalpresse erscheint. Dabei wirbt doch gerade die UWG mit dem Slogan "Politik ohne Theater". Spätestens jetzt aber sollte feststehen, dass sie ein bedeutender Teil des Ganzen ist und bei dem heißen Ententheater um das Betuppen kräftig mitmischt.

Aber den Regisseuren ist auch die Geschichte mit dem trojanischen Pferd bekannt. Und so geht es weniger um Betupper-Angelegenheit an sich als vielmehr um die die stadtbekannte Tatsache, dass zwei der Akteure, Klaus (UWG) und Berg (SPD), nach der Wahl etwas ganz anderes wollen. Sie streben bereits jetzt mit tosendem Geschnatter den Posten des stellvertretenden Bürgermeisters an. Was liegt da näher, als der Öffentlichkeit genau diese Namen noch einmal kräftig unter der Nase zu halten. Dass die eigenen Kandidaten hierbei außen vorgelassen werden, stört sie nicht weiter. Brauchen die auch gar nicht zu wissen! Merkt ja auch keiner!

Weiter sollte klar werden, dass politische Posten für einige der Kandidaten eine größere Rolle spielen als politische Inhalte, die der Allgemeinheit zu Gute kämen. Ganz zu schweigen vom Eigeninteresse, mit der Ratsarbeit mehr Geld verdienen zu wollen.  

Was soll die Öffentlichkeit über dieses politische Entengeschnatter denken? Nun ist eine zusätzliche Ratssitzung beantragt. Um sicher zu gehen, dass man sich nicht schon wieder blamiert, ist diese erst nach der Wahl vorgeschlagen. The show must go on. But without any accidents! Deutlicher ist kann man sich nicht outen!

Unter den gegebenen Umständen kann es sich doch um nichts anderes handeln als Wahlkampfgetöse. Es ist stark anzunehmen, dass die Initiatoren, und zwar alle zusammen, auf der schmierigen Grundlage ausrutschen werden, die sie selbst immer wieder neu inszenieren.

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Bild: BERGMANN