Klimaschutz ist neben Corona eines der zentralen Themen, mit der die Leser, Zuhörer und TV-Konsumenten Tag für Tag konfrontiert werden. Vorwiegend in Form von emotionalen, angsteinflößenden und existenzbedrohenden Hinweisen. Dass das nicht der richtige Ansatz sein kann, liegt auf der Hand. Denn Angst macht krank und schadet der konzentrierten Aufnahmefähigkeit. Besonders den Kindern. (07) Kinderseite Wenngleich in einer unterschiedlichen Qualität bezüglich unterschiedlicher Themenfelder. Gleichzeitig implizieren die Aussagen, dass abweichende Meinungen die Gesellschaft schädigen. Gemeint sind Verhaltensmuster, die sich nicht mit den grundlegenden Ansprüchen der Politik decken. Letztere greifen immer weiter um sich, indem sie Wissenschaftlichkeit für sich arbeiten lässt oder sie teilweise abgehängt. Somit auch beim Thema Klimaschutz. Und nach altbekanntem Muster darf dann auch niemals die Aufforderung zu einem solidarischen Verhalten fehlen. Alle übrigen gelten als “Aussätzige“.
Klimaschutz ist ein wichtiges Thema für die gesamte Menschheit. Der Diskurs über diesen sollte der Wissenschaft und nicht der Politik verpflichtet sein. Das funktioniert aber nur, wenn der Rahmen so weit gespannt wird, dass Klimaschutz als wesentlicher Teil des Umweltschutzes behandelt wird. Ohne Umweltschutz ist kein Klimaschutz möglich. Warum aber nur das Klimaproblem den befürchtenden Weltuntergang herbeiführen kann, erschließt sich keiner Logik. Klimaschutz auf eine sachlichere Ebene zu heben, scheint in den meisten Medien nicht (mehr) möglich zu sein. Nun demonstrieren sie –aus welchen Gründen auch immer- eine fragwürdige Gefolgschaft, die ein neuerliches „Watergate“ (08) unter den Teppich kehren würde. Aber egal: Das Thema, um das es hier geht, befasst sich wieder einmal ausschließlich mit dem Klimaschutz und nicht mit dem wissenschaftlich relevanten Großen und Ganzen. Und das hat seinen guten Grund, auf den noch später einzugehen ist.
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Motoren sollen nicht so viel Dreck machen
Andere Antriebe könnten sich durchsetzen
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Mit dieser Headline beginnt der Artikel der Deutschen Presseagentur, der am 13.11.2021. auf der Kinderseite der Münsterländischen Tageszeitung veröffentlicht wurde. (Kinderseite) Was der spezielle Bezugsort GLASGOW mit den weiteren Allgemeinstatements des Artikels zu tun haben soll, erschließt sich nicht. Über die 26. Weltklimakonferenz (COP 26) in Glasgow wird nicht berichtet. (09) Auch nicht über ihre fragwürdigen Beschlüsse, (10) welche die Klimaaktivisten, Greta Thunberg, anschließend mit „Bla bla bla“ kommentiert hat. (11)
Der Artikel bringt vielmehr Motoren und die Energieformen, mit denen sie angetrieben werden, auf den Punkt. Dass hierbei verglichen und nachfolgend abgewogen wird, ist an sich nicht verwerflich. Doch dieser Ansatz wird in vielen Passagen nicht ausgewogen dargestellt. Zudem mangelt es nicht nur an korrekten Darstellungen von Zusammenhängen, sondern auch an „sauberen“ Begrifflichkeiten. Da es beim Klimaschutz vorwiegend um den angeblichen Klimakiller Kohlenstoffdioxid geht, der mit der chemischen Formel CO2 beschrieben wird und dieser gasförmig vorliegt, will bereits zu Anfang des Artikels der Begriff „Dreck“ schon gar nicht recht passen. Dreck bezeichnet einen Feststoff. Dieser ist i.d.R. als natürlicher Bestandteil, oft in Form von Staub, fein verteilt in der Luft zu finden. Bekanntermaßen stoßen die fossilen arbeitenden Antriebe auch solche Teilchen aus. In diesem Zusammenhang spricht man von Rauch. Rauch wird in den folgenden Zeilen des Artikels aber gar nicht weiter behandelt. Schon gar nicht als schmutzverursachender Problemfall. Auf den Punkt gebracht geht es um Kohlenstoffdioxid, das unsichtbare Gas und um seine angebliche Klimaschädlichkeit! Also, was soll´s!
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Zur Schule und zur Arbeit, in die Stadt zum Einkaufen und wieder nach Hause. Ständig sind die Leute mit Autos unterwegs. Zum Großteil werden die Fahrzeuge noch immer von Verbrennungsmotoren angetrieben. Doch die schaden der Umwelt
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Zunächst fällt auf, dass der Schulweg selbst zum Problemfall erklärt wird. Und es sind ja nicht unbedingt Privat-Autos, die für Schulfahrten eingesetzt werden, sondern auch Schulbusse. Mit Letzterem wird der Begriff „Auto“ eigentlich nicht in Verbindung gebracht, so dass sich die jungen Leser*innen in diesem Zusammenhang vorwiegend das Privat-Auto konzentrieren. Lastkraftwagen, also LKW, sind schon gar nicht gemeint. Diese mit superschweren Batterien elektrisch zu betreiben, wäre ökologischer Unsinn. Festzustellen ist also, dass sich der Korridor auf Privat-Autos verengt. Auf die Verbrenner, die alternativlos durch Elektroantriebe zu ersetzen wären. Wer sich dann solche E-Autos leisten kann, ist eine Frage des Geldes. Wer nicht, bleibt weiterhin ein Klimakiller. Denn „noch immer“ fahren sie von Verbrennungsmotoren angetrieben zur Schule oder zum Einkaufen. Und ab jetzt fährt auch die moralische Keule mit. Klimaschutz und dessen Kosten wird den Kindern und ihren Familien einzig und allein zur Privatsache erklärt.
Nunmehr gilt es als gesetzt, dass der, der mit dem Verbrenner-Auto zum Einkaufen fährt, das Klima schädigt. Die Kinder werden keinesfalls darauf hingewiesen, dass die großen Discounter i.d.R. auch gar nicht zu Fuß erreichbar sind. Schon gar nicht, wenn der Einkauf mehr als das Frühstücksei umfasst. Zu Fuß würden die Konsumenten auch kein gutes Bild abgeben, denn sie wären quasi als Lastenesel unterwegs. Der Artikel spart diese Problematik aus und stellt die Entfernung dieser Märkte erst gar nicht infrage. Auch nicht die langen und verkehrstreibenden Lieferketten, die damit verbundene Belastung durch den sich vermehrenden LKW-Verkehr und den angeblich unausweichlichen Aus- und Neubau der Autobahnen (Die E 233 lässt grüßen! (12)). Für die großen Marktketten jedenfalls sind wirkliche wohnortnahe Tante-Emma-Läden tabu. Nach freimarktwirtschaftlichem Dogma wären ihre Umsatzgewinne nicht optimal. Dass alles das der Umwelt und damit dem Klima nicht gut tut, dürfte jedem klar geworden sein. Aber darum geht es in diesem Artikel gar nicht.
In diesem Sinne weitergedacht wäre der Hinweis angebracht, die konsequente Einschränkung des intensiven Warenverkehrs z.T. mehrfach um den Globus zu fordern. Produktionsstätten müssen wieder in ihre Heimatländer zurückbeordert werden. Das würde zwar zu einer teilweisen Re-Globalisierung führen. Die aber wäre für das Klima weitaus vorteilhafter als die Globalisierung, die dezentralisierte Stückwerke der industriellen Produktionsstätten fördert. Aus Kostengründen, da alles möglichst billig sein muss. Da das Dogma der (totalen) Globalisierung nicht infrage gestellt werden darf, muss sich der Klimaschutz zwangsläufig auf die Privatautos beschränken. In ihnen sitzen nun die beschämten Kinder, die „immer noch“ mit Verbrennern zur Schule gebracht werden. Dieser Zustand kann für die, die sich kein E-Auto leisten können, noch lange andauern. Eine E-Auto-Pflicht für Privatpersonen soll es angeblich nicht geben. Wirklich?
Ob der Klimaschutz demnächst z.B. im konsequenten Kontext mit dem Ausbau von Autobahnen, dem stetig wachsenden LKW-Verkehr oder den vielen geplanten Neubauten von LKW-Rasthöfen in Deutschland zum Thema der Kinderseiten gemacht wird, bleibt abzuwarten. Vermutlich kann man lange darauf warten. Dasselbe gilt für die Landwirtschaft, die Bauindustrie, die Schifffahrt und das Militär. (13) Diese bleiben i.d.R. medial unangetastet, obwohl sie die größten Luft-Verschmutzer überhaupt sind. Sie bleiben nur deshalb nahezu unbehelligt, weil die Politik Kritik an ihnen ausspart und es an konsequenter Berichterstattung darüber mangelt.
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In einem Verbrennungsmotor werden Kraftstoff und Luft verbrannt. (…) Der laufende Motor bringt die Autoräder in Schwung. (…) Verbrennt das Gasgemisch im Motor, so entstehen auch Abgase. Die pustet das Fahrzeug in die Luft. In den Abgasen steckt unter anderem das Gas Kohlendioxid, oder kurz CO2. (…) Autos auf der ganzen Welt verursachen einen großen Teil dieser klimaschädlichen Gase. Dieses Gas trägt dazu bei, dass sich das Klima auf unserer Erde erwärmt.
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Ja richtig, gasförmiger Kraftstoff wird verbrannt. Nicht aber die Luft! Denn die ist ein Gasgemisch aus 78,8 Prozent Stickstoff, 20,94 Prozent Sauerstoff, 0,038 Prozent Kohlenstoffdioxid (CO2) und wenigen Spurengasen. Die Luftzusammensetzung ist stetigen Änderungen unterworfen, wobei der variable Anteil von Wasserdampf eine wesentliche Rolle spielt. (14) Die Verbrennung wird von Sauerstoff gefördert, während Stickstoff und Kohlenstoffdioxid diese unter Normalbedingungen hemmen.
Es ist keinesfalls der „Schwung“ der „Auto-Räder“, der das Automobil beschleunigt, sondern die mechanische Kraftübertragung auf die Räder. Diese wiederum führen relativ zum Auto eine Rotationsbewegung durch und keine Translationsbewegung, die durch den Begriff „Schwung“ nicht ausgeschlossen wird.
Nach der Verbrennung von gasförmigem Kraftstoff sind zwei (!) gasförmige Stoffe (Abgase) entstanden, die den Treibhauseffekt fördern. Das sind Kohlenstoffdioxid und dampfförmiges Wasser. Letzteres trägt deutlich mehr zum Treibhauseffekt als Kohlenstoffdioxid bei, bleibt aber in der Klimabilanz unberücksichtigt. Im Kinderartikel ebenfalls unberücksichtigt bleibt der geringe Volumenanteil von Kohlenstoffdioxid in der Durchschnittsatmosphäre. Der beträgt nämlich trotz der thematisierten CO2-Belastung weniger als 4 Zehntausendstel des Standardvolumens. Bei all der Hysterie zur Klimakrise sollte man annehmen, dass dieser geringe Anteil absolut schädlich sei. Das ist bei weitem nicht der Fall. Denn ohne Kohlenstoffdioxid wäre kein Pflanzenwachstum möglich.
Zur Zeit der Dinosaurier lag der Kohlenstoffdioxid-Gehalt der Atmosphäre um ein zehnfaches höher und es hatte bis dahin keine Autos gegeben, die „klimaschädliche Gase“ in die Luft „gepustet“ haben. (15) Demzufolge gab es eine um 8 Grad Celsius höhere Temperatur als heute und ein üppiges Pflanzenwachstum, von welchem die riesigen Dinosaurier profitiert haben. Der “aufgeheizte” Planet Erde galt dadurch nicht als unbewohnbar. Unbewohnbar für viele der Dinosaurier wurde die Erde erst nach dem vermuteten Asteroiden-Aufschlag, in dessen Folge die Sonne aufgrund der staubigen Atmosphäre nicht mehr schien und die Pflanzen nicht mehr wachsen konnten. (16)
Es bleibt festzuhalten: Kohlenstoffdioxid ist kein klimaschädliches Gas. Es hat vielmehr einen gewissen Volumenanteil in der Luft. Das ist die Konzentration, die als natürlich und unverzichtbar für das Pflanzenwachstum gelten darf. Ohne den Treibhauseffekt wäre die Erde nicht bewohnbar. Darüber hinaus trägt die natürliche Konzentration zwischen 0,03 und 0,04 Prozent Kohlenstoffdioxid dazu bei, dass die Erde eine Durchschnittstemperatur von 15 Grad Celsius aufweist. Falls das Klimagas Kohlenstoffdioxid vollkommen fehlen würde, wäre die durchschnittliche Temperatur mit minus 18 Grad Celsius anzusetzen. In beiden Fällen verantwortlich dafür ist die Sonneneinstrahlung. Ohne diese wäre die Oberflächentemperatur der Erde annähernd mit minus 273 Grad Celsius messbar.
Es ist hauptsächlich die Konzentration des Kohlenstoffdioxids neben der des Methans und des Wasserdampfes, die in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung Auswirkung auf die Umwelt hat. Ist diese Konzentration hoch, wird es wärmer, ist sie gering, so wird es kälter auf der Erde. Klimawandel wird ausschließlich mit der sich verändernden Konzentration von Kohlenstoffdioxid in Verbindung gebracht. Das wissenschaftliche Teilgebiet, die das veranschaulicht, heißt Thermodynamik! Eine sich verändernde Sonneneinstrahlung wird daggegen kategorisch ausgeklammert.
Wenn also der Autoverkehr (u.v.m.) CO2 in die Luft „pustet“, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Kohlenstoffdioxidkonzentration dort zunimmt. 97 Prozent der Wissenschaftler, die sich dem Weltklimarat (17) verbunden fühlen, halten es auf Grundlage hypothetischer (!) Klimamodelle trotz vieler spekulativer Variablen für absolut bewiesen, dass die höhere Kohlenstoffdioxidkonzentration und die damit verbundene Temperaturerhöhung ausschließlich durch die Kohlenstoffdioxid-Abgase bewirkt werden.
Dennoch ist Methan um ein mehrfaches klimaschädlicher als Kohlenstoffdioxid. Diese Tatsache bleibt unberücksichtigt. Ebenfalls keine Rolle spielen die vielen Wissenschaftler, die nicht dem Weltklimarat angehören und der Meinung sind, dass eben nicht der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist, sondern andere Faktoren, die schon immer das Weltklima bestimmt haben. Sie argumentieren mit kompensatorischen Effekten und der Einwirkung der Sonnenaktivitäten auf die Erde. Das alles bleibt den Kindern in weiteren Artikeln vorenthalten. Es ist gar nicht verwunderlich, wenn es eine allgemeine Verunsicherung in der zugespitzten Debatte um den Klimawandel gibt. Erinnert sei an den “Climategate Skandal“, der tausende Mails aufdeckte. Hierbei wurde der Eindruck erweckt, dass wichtige Temperaturmessreihen verändert wurden, um eine zunehmende Erderwärmung zu verdeutlichen! (18)
Zu den führenden Kritikern der aktuellen Klimapolitik zählen z.B. Fritz Vahrenhold und Sebastian Lüning mit ihrem Bestseller „Die kalte Sonne“. (19) Ebenso bekannt sollte die Organisation „EIKE“ sein. (20) Aber gerade die Hinweise der Wissenschaft auf das regelmäßige Auftreten von Eiszeiten sind den Klimaaktivisten nicht gerade sehr willkommen. Das betrifft u.a. die unbestrittenen Aussagen der Wissenschaft, dass die Ursachen für das plötzliche Wechseln zwischen den vielen Kalt- und Warmzeiten bis heute nicht geklärt sind, wobei die Änderungen der Treibhausgaskonzentrationen den Temperaturänderungen stets nachfolgten. (21) Das Phänomen wird vom Weltklimarat auch gar nicht bestritten. Die Fakten hierzu, die die bisherige Erdgeschichte infrage stellen, mögen akzeptiert werden oder auch nicht. Diese aber zu ignorieren oder diese in den Medien z.T. verfälscht darzustellen, wird den Zielen zur Erhaltung eines lebenswerten Klimas nicht dienlich sein.
Das Anliegen der Klimaaktivisten soll hier keinesfalls in Frage gestellt werden. Denn noch immer gilt der Hinweis: „Ein komplexes System verlangt eine differenzierte Betrachtung.“ (22) Sowohl bei Hardlinern wie auch Gegnern des Klimawandels müssen nicht einmal die Fakten falsch genannt sein. Es sind stets die undifferenzierten Auslegungen selektiver Informationen, die den Streit darüber befeuern. Wenn aber differenzierte Betrachtungen außen vor bleiben, sind Klimaaktivisten gnadenlos der Behauptung ausgeliefert, Klimaschutz werde zunehmend zu einer Religion ohne Alternative. Immer wieder ist zu beobachten, dass hierbei das Wissen auf der Strecke bleibt. Was zählt, ist offenbar nur noch die Meinung, die man nicht einmal mehr begründen muss. Auch wenn das Wetter für die nächste Woche nicht sicher vorhersagbar ist, so soll es das lebensfeindliche Klima in 30 Jahren schon sein. Kann man so überzeugen? „Es geht auch sachlicher.“ (23)
Es bleibt den Kindern ebenfalls vorenthalten, dass Verbrennungsmotoren der Atmosphäre gasförmigen Sauerstoff entnehmen und diesen in Verbindung mit Kohlenstoff zur Energiegewinnung in Kohlenstoffdioxid umwandeln. Über eine Verringerung des Sauerstoffgehaltes ist aber nichts im Artikel zu lesen. Wird das Defizit eigentlich noch immer durch den Rest der Pflanzenbestände (z.B. Wälder) ausgeglichen, die durch Industrialisierung und Versiegelung immer weniger werden? Bis zum Mittelalter war das Gebiet des heutigen Deutschlands überwiegend mit Wäldern bedeckt. Wo sind sie geblieben? (24) Kein Wort darüber, denn das würde den Hype für die Versiegelung durch die vielen Kunstrasenplätze in Frage stellen, die die Politik überall freudig durchwinkt. Wohin die aktiven Sportler*innen auch „immer noch“ gerne überwiegend mit ihren Verbrennern fahren!
Interessant ist der Hinweis zu den „(…) Autos auf der ganzen Welt (…)“. Hier muss man gar nicht so weit fahren, um zu sehen, dass die vielen Autos, die z.B. der importabhängige Gebrauchtmarkt in Rumänien oder Bulgarien präsentiert, zunächst kastriert werden, wenn sie dort angekommen sind. Danach fahren sie ohne Katalysator und verbrauchen mehr als 10 Prozent weniger Benzin oder Diesel. Auch so kann man das Klima schonen. Wem diese Art des Klimaschutzes nicht liegt, sollte den Export von Gebrauchtwagen in alle Welt generell verbieten.
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(…) Fachleute [tüfteln] schon seit langer Zeit an Motoren und Treibstoffen, die weniger Abgase ausstoßen- oder am besten gar keine. (…) Viele Experten meinen, die Zukunft gehöre den Elektromotoren. (…) Die deutsche Regierung will (…) klären, ob auch Verbrennungsmotoren umweltfreundlich angetrieben werden können. (…) Umweltschützern reichen diese Pläne allerdings nicht aus.
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So, so! Fachleute wollen entgegen jeder naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeit Treibstoffe entwickeln, die keine Abgase ausstoßen. Wie soll das gehen? Hat man den Traum vom Perpetuum mobile (25) immer noch nicht aufgegeben? Aber Fachleute sind ja auch keine Experten. Experten sind nur immer die, die stets überkorrekte Meinungen verkünden dürfen, die keinesfalls als Verschwörungstheorien zu gelten haben. Wer diese Experten sind und was sie dazu macht, wird nicht gesagt. Und stets sind es diese Exponierten, die wie Pilze aus dem Boden schießen und vorwiegend Meinungen kundtun, denen ein ausgewogenes Fakten-Wissen hinten angestellt ist. Solche Meinungen erscheinen stets passend zum Rahmen, der für viel Menschen unsichtbar bleibt.
Außerhalb dieses Rahmens scheint es keine Experten mehr zu geben. So sind es auch (nur) die Umweltschützer und nicht die Experten, die Kritik üben an dem, was der offizielle Rahmen ausgrenzt. Als Umweltschützer gelten die, die ihre Demonstrationen gegen „Expertenmeinungen“ auch mal radikal angehen. Dass die Medien anschließend vorwiegend über mögliche Ausschreitungen und nicht über kritische Ansätze und Ziele solcher Demonstrationen berichten, gehört bereits zum Standard der Medienlandschaft. So sind Umweltschützer eher als Krawallbürster und niemals als Experten bekannt. Für Kinder klingt es dagegen besonders überzeugend, wenn gerade die „Experten“ den Elektromotor bereits heute als den zukunftsweisenden Fortschritt favorisieren, um den Verbrennungsmotor ein für alle Mal in die Tonne zu kloppen. Andere Meinungen liegen außerhalb des Rahmens und haben nichts zu melden. Die subtile Botschaft ist unmissverständlich.
Dass „die deutsche Regierung (…) klären [will], ob auch Verbrennungsmotoren umweltfreundlich angetrieben werden können“, wäre sehr zu begrüßen. Die aber denkt nicht dran. Denn die Autoindustrie wird erst gar nicht aufgefordert, vorerst Fahrzeuge mit zwei bis drei Litern Kraftstoffverbrauch auf den Markt zu bringen. Dabei dürften die Patente bereits seit Jahren in verschlossenen Schubladen liegen! Verschlossen blockieren sie nachhaltige Entwicklungen oder auch Hilfsmaßnahmen in einer Form, wie sie erst in der Corona-Krise offenkundig wurde. (26) Dabei steckt im Verbrenner noch viel ungeahntes Optimierungspotenzial. Dass das schon lange anwendungslos bleibt, ist ein Skandal. Ebenso ein Skandal ist es, das gegenwärtige Patentrecht nicht zu überarbeiten. Denn das wird oft genug dazu genutzt, um unliebsame Konkurrenz auszuschalten. (27) Von einer Überarbeitung des Patentrechts ist die Politik also noch weit entfernt. Genau das verhindert den Fortschritt zum Vorteil von Großunternehmen. Zum Nachteil der Allgemeinheit.
Aber wenn die E-Mobilität in wenigen Jahren wirklich Fahrt aufnehmen sollte und den Verbrenner nahezu verdrängt hat, wird sich auch keiner wundern müssen, wenn der Strom an Ladesäulen exorbitant steigen wird. Wer denkt, der Staat würde die gigantischen Einnahmen durch die Mineralölsteuer einfach so verschenken, der hat die E-Mobilität nicht zu Ende gedacht. Also: Auch der Strom für den Schulweg wird demnächst noch bedeutend teurer werden als heute.
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(…) Elektroautos fahren mit fahren mit elektrischem Strom. (…) Der Strom sollte nicht so hergestellt werden, dass dabei schädliche Abgase entstehen. Auch beim Autobau darf kein giftiger Müll anfallen.
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Strom soll in Zukunft zu den regenerativen Energieformen zählen. Als Stromerzeuger dienen hauptsächlich Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen. Dafür muss die Sonneneinstrahlung und die Windstärke stets ausreichend sein. In der Nacht wird die Stromerzeugung mit Photovoltaik-Anlagen ausfallen müssen. Dann bleibt nur noch der Wind. Fehlt auch der, so ist Schicht im Schacht. Der Strom muss anders erzeugt werden. Alternativen sind Kohle, Erdgas oder Atomkraft. Aufgrund der der schwachen Windverhältnisse und der wenigen Sonnenstunden im Jahr 2021 ist, neben dem zugekauften Atomstrom aus Frankreich, die Kohle die aktuelle Hauptlieferantin von Strom in Deutschland. (28)
Dass die Stilllegung der Atom- und der Kohlekraftwerke nur mit russischem Erdgas für moderne, hocheffiziente Gaskraftwerke ausgeglichen werden kann, darüber will man erst gar nicht nachdenken. Oder doch? (29) „Für den Kohleausstieg sei < (…) ein massiver Zubau von Gaskraftwerken > Voraussetzung.“ (30) Doch nach dem Mantra der ebenfalls massiven Meinungsmache durch Politik und Medien haben die Russen schließlich als unsere Feinde zu gelten. Die kriegswilligen GRÜNEN, ehemals Friedenspartei, wollen die „Nordstream-2“-Pipeline sogar blockieren, um das amerikanische Fracking-Gas (31) „reinzuwaschen“. Ihnen ist aber inzwischen klar geworden, dass dieses Gas den deutschen Bedarf niemals decken kann. Bereits heute wird es aufgrund der höheren Gewinnaussichten an Europa vorbei nach Asien geliefert.
Über Gaskraftwerke braucht man vorerst also nicht nachzudenken, denn die nachhaltige Lieferung über Nord-Stream 2 scheint nicht gewollt zu sein. Scjließlich wird es von Putin geliefert. Es gibt wirklich nichts Dümmeres, um sich nicht selbst ins eigene Knie zu schießen. Rationale Gründe für den Aufbau eines Feindbildes und den daraus resultierenden Konsequenzen erschließen sich nicht. Wer aber dennoch über die zu teuren Gaspreise schwadronieren oder sich im Winter über die mögliche Nicht-Beheizbarkeit seiner Wohnung beschweren möchte, der sollte zunächst einen ehrlichen Faktencheck zu Rate ziehen! Was ein solcher Check bereits verkündet, ist eine teure Energiebilanz, die die Steuerzahler am Ende mal wieder allein zu wuchten haben. Im Worst-Case-Szenario ist mit noch nie dagewesenen Lieferengpässen zu rechnen. Mit den NATO-Streitkräften vor den Toren Russlands stehen die Zeichen auf Sturm. Wenn sich die Haushalte demnächst auf rationierte Energielieferung einstellen müssen, wird dieses Szenario nur für diejenigen eine Überraschung sein, die sich nicht über die angespannte Lage informieren konnten. Denn nichts fällt einfach vom Himmel! Alles ist politisch hausgemacht!
Was den Grünen Wasserstoff als weitere Energiequelle betrifft, so ist der nur mit außerordentlichem Energieaufwand herstellbar. Seine Produktion macht ausschließlich dann Sinn, wenn regenerative Energien im Überschuss vorhanden sind. Diese könnten dann in Form von grünem Wasserstoff gespeichert werden. Aber wie die Erfahrung zeigt, erweisen sich die regenerativen Energien, die aus Wind und Sonne produzierbar sind, als nicht nachhaltig. Z. Zt. müssen sie durch Kohle- oder auch Atomstrom ergänzt werden. Natürlich schweigt sich die Kinderseite durch ihre allzu fragmentarische Ausgestaltung über das alles aus.
Ob der wirtschaftlich angestrebte Massenkonsum weiterhin auf eine klimaschonende Herstellung und Entsorgung von Elektro-Autos „ohne giftigen Müll“ fokussiert bleibt, ist eher unwahrscheinlich. Obwohl das Recyceln von Batterien noch immer ein ungelöstes Problem darstellt, wird das E-Mobil in höchsten Tönen gelobt. Zur Herstellung dieser Batterien sind weiterhin Rohstoffe Voraussetzung, die als problematisch gelten. Zumeist können sie nur aus Bodenschätzen ferner Länder gewonnen werden. Ob giftig oder ungiftig: Dass Menschen hierbei unter unwürdigsten Bedingungen arbeiten, ist ein altbekanntes Thema. So ist die E-Mobilität wie auch die mobile Telekommunikation weiterhin vom Koltan-Abbau in der Demokratischen (!) Republik Kongo abhängig. Der Kongo ist das Paradebeispiel für das, was man Menschen in Ländern der Dritten Welt antun kann. (32) Zum Wohle verwöhnter Konsumenten in der westlichen Welt. Zum Wohle einer profitablen Industrie, doch noch weiter expandieren will. (33) Zum Wohle der Freigeister, die nicht wissen, was das alles bedeutet. (34)
Wirtschaftliche Interessen und Klimaschutz wollen sich nicht vertragen
Mittlerweile dürfte klar geworden sein, dass der Umweltschutz im Rahmen der politisch geplanten Energiewende nur eine sehr untergeordnete bis keine Rolle spielen darf. Zum Schutz der Wirtschaftsimperien. Folgerichtig bezeichnet die Klimaaktivistin Greta Thunberg die Glasgower Klimakonferenz weltführender Politiker als „Greenwash-Festival“, auf dem Beschlüsse gefasst wurden, deren Substanz nur mit einem „Blablabla“ zu beschreiben ist. (35)
Es wird wohl nicht so sein, dass Klimaschutz dem Schutz der deutschen Wirtschaft vorangestellt wir. Denn mit Letzterer sieht es mau aus. (36) Dasselbe gilt für die Wirtschaft der westlichen Länder insgesamt. Schließlich will man der expandierenden Exportwirtschaft Chinas Paroli bieten. Die Fregatte Bayern ist schon mal unterwegs im Südchinesischen Meer, um diesen Anspruch zu unterstreichen. (37) Aber da die Bayern kein Wirtschaftsunternehmen vertritt, wird ihr Einsatz wohl eher auf die geostrategischen Interessen der westlichen Industrieländer, alias NATO, ausgelegt sein. In letzter Konsequenz hieße das Krieg gegen China. Wie gesagt: Diese Option steht vor dem Klimaschutz. Eine Option gegen das Klima, gegen die Menschen, gegen den Weltfrieden und natürlich gegen China, das aus verständlichen Gründen- wie auch Russland- nicht an dieser Konferenz in Glasgow, bei der es niemals um Demokratie oder Menschenrechte ging, teilgenommen hat. Genau diese Intention bestimmt den Charakter der Beschlüsse, die nach Verlängerung auf der 26. Weltklimakonferenz (COP 26) in Glasgow gefasst wurden. Natürlich hat auch die neue deutsche Ampel bedingungslos hinter den (Meta-) Zielen dieser Beschlüsse zu stehen. Im Widerspruch zu denen der Klimaaktivisten. Mit den Glasgower Beschlüssen ist die perfide Absicht dokumentiert, die Klimaaktivesten auflaufen zu lassen. Ein Wahnsinn, der Gretas „Bla bla bla“ verständlich macht, aber die Öffentlichkeit noch gar so richtig erreicht hat.
Klima gut, Umwelt ruiniert
Obwohl vieles oberfaul ist, will die deutsche Politik Atom- und Kohlestrom (total) verbannen. Es bleibt weiterhin unrealistisch, die akuten Lieferengpässe dadurch in den Griff zu bekommen, wenn mindestens zehnmal so viele Windräder und Photovoltaik-Anlagen die Landschaft, aber auch große Gebiete der Nordsee, „zieren“. Nicht zu vergessen die geplanten Stromtrassen für den Stromtransport von den Offshore-Anlagen zu den Verbrauchern: Sie sind mit bis zu 70 Metern Breite geplant. Als Trasse über viele bewohnte Gebiete. (38) Diese Trassen werden sich vermehrt durch Republik ziehen, wobei sich die Begeisterungsstürme der Bevölkerung erfahrungsgemäß in Grenzen halten werden. (39) Da hilft auch nicht der sich nun medial verbreitende Hinweis auf die angeblichen 2 Prozent der Ausbaufläche. (40) Die dürften schon längst überschritten sein. Die Informationen über die gigantischen überirdischen „Verkabelungen“ erscheinen nicht rein zufällig erst nach der Bundestagswahl 2021. Denn, wenn das Klima gerettet ist, wird die Umwelt ruiniert sein. Ein katastrophales Manko, welches Politik und Medien nicht weiter thematisieren.
Die Nachfrage kurbelt die Weltwirtschaft an, die im Moment nicht mehr so richtig laufen will. Dennoch ist der Wunsch nach Wohlstand ungebrochen. Wenn dieser Wunsch für noch mehr Menschen auf der Welt in Erfüllung gehen sollte, bleibt die Frage, ob Klima und Umwelt dann noch mehr belastet werden, als es schon heute der Fall ist. Die Antwort wird den Klimaaktivisten, wie z.B. Greta Thunberg, überhaupt nicht passen: Ja, das Klima wird weiter und erheblich mehr leiden müssen. Denn nach Maßgabe der führenden Industrienationen muss stets Wirtschaftswachstum garantiert sein, indem der Konsum für breite Bevölkerungsmassen erschwinglich bleibt. In diesem Zusammenhang können die Maßnahmen zum Klimaschutz eher wie ein Klotz am Bein wirken. (41) Bei ganzheitlicher Betrachtung bliebe zu klären, in wieweit elementare Menschenrechte mit dem Klima und Umweltschutz vereinbar bleiben. Ein Ausblick, der zwar noch in weiter Ferne liegen dürfte, aber mit der befürchteten Überbevölkerung in Verbindung zu bringen ist. (42)
In wenigen Jahren werden 8 Milliarden Menschen unseren Planeten bevölkern. Tendenz steigend. Von diesen 8 Milliarden Menschen lebt weit weniger als ein Viertel in Wohlstandsgesellschaften, in der es natürlich große Unterschiede gibt. Die meisten Menschen der Erde aber verfügen nicht über die vielen Konsumgüter, die gerade in der westlichen Welt zum erschwinglichen Standard geworden sind. Dass diese Menschen –besonders die der Dritten Welt- nach mehr Wohlstand streben, ist kein Geheimnis. Der hat sich mit Hilfe der Smartphones bereits in der ganzen Welt herumgesprochen. Vor allem in den Slums und Flüchtlingslagern. Auch diese Menschen haben den Wunsch, Konsumgüter nach westlichem Vorbild zu besitzen und in Würde und Wohlstand zu leben Nicht nur deswegen stehen sie bereits in Scharen vor den Grenzen der Europäischen Union und „klopfen“ dort an! (43)
Wissenschaft im Dienste von Wirtschaftsinteressen
Vor ca. 40 Jahren waren Orte für strategische Entwicklungen die Universitäten im In- und Ausland. Dort hat man nach dem Prinzip der mit ihrer unabhängigen Forschung gearbeitet. Hierzu stand ausreichend Personal in gesicherten und gut bezahlten Arbeitsverhältnissen zur Verfügung. Viele der Forschungsergebnisse waren nicht nur von militärischem Nutzen. Auch die Raumfahrt und viel andere technischen Projekte profitierten. Schließlich kam der Nutzen der unabhängigen Forschung auch dem zivilen Bereich zugute. Auf vielen Ebenen. So steckt z. B im iPhone keine einzige Technologie, die nicht staatlich finanziert wurde. (44)
Mittlerweile ist der Staat kein eigener Entwickler innovativer Ideen, weil er nicht mehr in Forschung und Entwicklung investiert. Als Folge der Agenda 2010 ist er schon lange nicht mehr in seiner Rolle als Finanzier und strategischer Investor tätig. Auch die Förderung der regenerativen Energien kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es deutlich mehr als diese gibt, in die investiert werden müsste. Schließlich ist es die dominante „Schwarze Null“, die noch immer unbekümmert als Monstranz vorangetragen wird. Und weiterhin gilt das Agenda-Prinzip: „Die Privaten können es besser“, (45) weil billiger!
Heute sind es die Drittmittel der privaten Kapitalgeber, die die Ergebnisse von Forschung, Lehre und Gutachten bestimmen, während die staatliche Finanzierung auf diesen Gebieten so gut wie keine Rolle mehr spielt. Die Folgen davon sind die prekären Beschäftigungsverhältnisse in Lehre und Forschung. Heute gilt, „Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe! (46) Die prekär bezahlten Wissenschaftler haben samt ihrer Mitarbeiter etwas zusätzlich zu leisten, was der Staat niemals verlangen würde. Dieser Zusatz beinhaltet die Bereitschaft, sich trotz aller wissenschaftlichen Widersprüche auch mal verbiegen zu müssen. Und es sind gerade die ausgewiesenen „Experten“, die durch diese Art der fragmentierten Wissenskultur auf immer mehr Gebieten dort mitmischen. Herausgeputzt als Propheten, deren einzige Aufgabe es ist, die unantastbare Wahrheit zu verkünden.
Die Drittelmittelfinanzierung muss nach neoliberaler Lesart wirtschaftlich sein. Unter dieser Voraussetzung müssen Forschungs- und Entwicklungskosten eingespart werden, solange die ebenfalls sparsam arbeitende Konkurrenz nichts anderes vorgibt. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn wirkliche Innovationen ausbleiben, während alte Kamellen mit begrenzten Haltbarkeiten in immer neuen Gewändern und zu immer günstigeren Preisen die Märkte überschwemmen. Und weil das so zutrifft, werden die wöchentlich zigtausend verteilten Prospekte in den Briefkästen immer mehr und immer größer mit immer denselben Abbildungen und den mehrfachen Wiederholungen auf ein und derselben Werbeseite.
Ziel dieser tiefenpsychologischen Werbetechnik ist es, die Wünsche der Menschen über die tatsächlichen Bedürfnisse zu stellen. Ebenfalls sichtbar an den langen Drive-In-Schlangen der vielen Autos, die mit laufenden Motoren langsam Stück für Stück zum Ausgabefenster der Fastfood-Restaurants fahren. In Richtung Heißhungerziel der oft Übergewichtigen. Die Events der „Cloppenburger verkaufsoffenen Sonntage“, zur Steigerung der Kauflaune, lassen besonders grüßen! Schon lange geht es nicht mehr um Klima oder Gesundheit. Cloppenburg im Kauf-, im Fress-und im Trinkrausch verbietet beides. Was ausschließlich zählt, ist die Belebung der Innenstadt, die -wie anderorts auch- allmählich den Bach runtergeht, weil der Onlinehandelt alles platt macht. Dass die tonnenschweren Massenprospekte, die zudem jeden Samstag zuhauf in den Briefkästen der Cloppenburger Bewohner*innen zu finden sind, ein Umweltproblem darstellen könnten, möchte man erst gar nicht sehen! Der neoliberale Wirtschaftsglaube an vorbildliche Werbe-, Entsorgungs-, aber auch Gesundheitskonzepte erledigt den Rest.
Fazit
Das, was die DPA den Kindern mit dem vorgestellten Artikel zumutet, ist eine Missbildung der technischen Naturwissenschaft. Unter Auslassung relevanter Zusammenhänge. Und wenn diese mal geknüpft werden, sind es suggestive Äußerungen, die zumindest in der Wortwahl nicht korrekt sind. Zwar müssen sich Artikel auf kurze Inhalte beschränken, aber zwischen den Zeilen hätten die jungen Leser*innen durchaus mehr Andeutungen auf wichtige Zusammenhänge erwarten können. Was bleibt, ist, dass der Schulunterricht nun einiges gerade zu biegen hat. Man darf davon ausgehen, dass es sich bei dem analysierten Artikel um einen der vielen zentral gesteuerten Meinungsartikel handelt. Ide Regel werden diese den Verlagen „frei Haus“ zum Abdruck geliefert.
Dass es sich bei diesem Artikel um eine sehr einseitige und zugespitzte Sichtweise handelt, die sich zudem an die vermeintlich Schuldigen richtet, ist ein pädagogischer Skandal, dem vorwiegend wirtschaftliche Interessen vorangestellt sind. Eine abwägende Sichtweise wird nur suggeriert. Die Statements bleiben alternativlos, also unumstößlich. Schließlich haben die „Experten“ und nicht die „Fachleute“ oder „Umweltschützer“ das letzte Wort.
Somit bleibt den Kindern vorenthalten, dass sich Wissenschaft im Verlaufe ihrer Geschichte schon immer gestritten hat über die verschiedensten Lehrmeinungen. Im Mittelalter auch mit der Kirche, die die Aufsässigen lieber auf dem Scheiterhaufen sehen wollte, als ihnen Recht zu geben. Diesem Streit folgte aber stets etwas Gutes. Es setzten sich Lehrmeinungen durch, die bis heute Anerkennung fanden. Wissenschaft ist aber stets im Wandel, der durch immer neue Theorieansätze, Hypothesen, vorangetrieben wird. Niemals wurden neuartige Hypothesen als Verschwörungstheorien bezeichnet. Die strenge Wissenschaft wusste stets um den Wert eines wissenschaftlichen Diskurses, der nicht selten von kulturellen Fakten geprägt wurde.
Heutzutage scheint die Politik das anders zu sehen. Dabei gibt es doch keine absolutistisch orientierte Wissenschaft, über deren Auslegung allein die Politik zu bestimmen hat. Schon gar nicht ohne Diskurs. Man kann und darf ihn nicht verbieten. In dieser Hinsicht muss es endlich ehrlicher und fundamentierter zugehen. Das täte den Kindern, aber auch den Erwachsenen deutlich besser. Eine Binsenweisheit, zu der es nun wirklich keine Alternative gibt. Aber die Realität zeigt etwas anderes. Sie zeigt in Richtung Volksverblödung. Das ist jedenfalls der Eindruck, der sich einem bei vielen politischen Statements und Presseberichten aufdrückt. Denn „Sprache ist das Haus des Seins“. (47) Und wer ein Haus ohne Fundamente bauen möchte, der fängt mit der Sprache an.
Der soeben analysierte Artikel der Kinderseite gehört zur Kategorie der Volksverblödung. Er widerspricht anderslautenden Werten, die ein fundamentales Bildungsniveau nach humboldtschem Ideal favorisieren. Aber wenn Bildung im sozialen, kulturellen so wie im wissenschaftlichen Bereich kaputtgespart wird, ist das Elend bereits vorprogrammiert. Das wird auch nicht durch eine fein pervertierende Sprache zu nivellieren sein. Bildungsvielfalt steht für viele erfolgreiche Wirtschaftsnationen an oberster Stelle, während nachhaltig wirtschaftlicher Aufschwung eine Folge derselben ist. Vorangetrieben von politischen Entscheidungsträgern mit bildungsnahem Bezug, die sich in Form einer klar fundamentierten Sprache zeigt. Darüber hinaus sind es die Markenzeichen wie selbstloser Realitätssinn oder der vorbildliche Disziplin, die überzeugen können.
Und es sind nicht die Privaten, die alles besser machen! Vielmehr sind es all diejenigen, die sich miteinander verbunden fühlen. Eine gespaltene Gesellschaft, die Feindbilder in Nah und Fern heraufbeschwört, schafft keinen Fortschritt. Sie ist zum Untergang verurteilt. Nicht aber das Klima, welches die Menschheit in der Natur der Sache gar nicht erst braucht. Es ist Zeit, endlich innezuhalten!
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