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Hurra, Kompaktmasten sind die Lösung!

Steuerzahler tragen Investitionsrisiko

HFB-18-06-29

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Umweltschonender Offshore-Strom muss von der Nordsee in den Süden der Republik. Somit soll der Transport größtenteils über gigantische Stromleitungen erfolgen. Die Bürger, die dann in unmittelbarer Nähe zu den Stromleitungen leben müssen, sind nicht erfreut. Am Ende wird ihr Lebensraum von einer Abwertung betroffen sein, ihr Eigenheim einer unausweichlichen Wertminderung ausgesetzt sein und ihr Lebensgefühl ein Schlag ins Gesicht spüren. Die Proteste formieren sich.

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Trotz aller Proteste: Eine unterirdische Trassenführung scheint vom Tisch, weil angeblich zu teuer. Das ist bitter. Windkraftanlagen in der Nordsee und eine große Zahl von Vögeln fällt von Himmel. Jeden Tag! Strommasten mit annähernd 70 Metern Breite durchschneiden das Land. Drachensteigen verboten? Ja; selbstverständlich! Schließlich soll die Natur gerettet werden.

Das alles hat die Politik dem Unternehmen Tennet überlassen. Gegen letzteren richten sich die Proteste. Die Verantwortlichen der Politik sind fein raus. Im Rahmen der Privatisierung haben sie es schließlich beschlossen, raus zu sein. Um diesen Trugbild der Verantwortungslosigkeit weiter auf die Sprünge zu helfen, melden sich hier und da ihre Vertreter zu Wort und bieten Hilfe zur „Schmerzlinderung“ an. Die mitfühlende Kernbotschaft lautet stets: Das Vorhaben ist irrsinnig. Mit der geplanten Trassenführung und den gigantischen Stromleitungen über der Erde haben wir überhaupt nichts zu tun. Wir helfen, wo wir können. Was nicht gesagt wird: Am Ende muss der Steuerzahler für die Mehrkosten geradestehen. Er allein trägt das Investitionsrisiko für Tennet, nicht das Unternehmen selbst. Warum dann nicht gleich Erdverkabelung?

Und weil die neuste Generation der Bundesabgeordneten von der damaligen Weichenstellung zur Privatisierung keine blassen Schimmer zu haben scheint, sei es wie es ist: Gott hat Welt geschaffen, Tennet die Stromtrasse geplant und die Menschen müssen –bis auf ein paar Erleichterungen- leiden. Der Wert ihres Lebensraums wird zerstört.

Die betroffenen Anlieger werden unter Druck gesetzt. Die Strommasten gehen in die Höhe anstatt in die Breite. Von „Vollwand-Kompaktmasten“ ist die Rede. Und weil die Druckminderung eine erlösende Botschaft sein soll, wird sie von der CDU-Bundestagsabgeordneten als super Erfolg verkauft. Der eine oder andere mag´s glauben, aber der Märchenonkel selbst wird doch wohl wirklich Erfreulicheres zu berichten haben.

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Quelle

    - (1) MEV, 23.06.18