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Landratswahl im Landkreis Cloppenburg

 

Hochglanz und Unentschlossenheit

 

Dritter Anlauf

 

HFB-21-09-05

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Zur Kommunalwahl 2021 sind die Cloppenburger Bürger*innen mehr denn je gefragt. Neben der Neuwahl des Stadtrates und der Wahl zur Neubesetzung des Bürgermeisteramtes geht es um die Wahl des Landrats im Landkreis Cloppenburg. Es kandidieren der Amtsinhaber, Johann Wimberg (CDU), und das Stadtrats- und Kreistagsmitglied, Stefan Riesenbeck (SPD).

 

Während Riesenbeck wiederum eine persönliche Chance wahrnimmt und nunmehr seine Landratskandidatur in den Ring wirft, stellt der amtierende Landrat den vorzugsweise etablierten Kandidaten dar. Nicht nur aufgrund seiner siebenjährigen Amtszeit, sondern auch aufgrund seines deutlich qualifizierten Wahlprogramms mit betont positiver Ausstrahlung. Das aber nur auf den ersten Blick. Er war lange Jahre Bürgermeistermeister der Stadt Friesoythe und ist nunmehr seit vielen Jahren Landrat. Dennoch steht Wimberg nicht unumstritten da und man sollte ihm auch nicht alles glauben, was er so von sich gibt. Nicht nur die Corona-Maßnahmen haben ihm heftige Kritiken eingebracht, sondern auch sein bevorzugtes Eintreten für die hiesige, z.T. überdimensionierte Landwirtschaft. So werden in Niedersachsen mehr Schweine als Einwohner gezählt. Nichtsdestoweniger, vielleicht gerade deshalb, gilt Wimberg im konservativ-landwirtschaftlich geprägten Landkreis mit 13 Gemeinden als Favorit mit unschlagbaren Chancen zur Wiederwahl.

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(01)

Kandidat Riesenbeck ist das alles bekannt. Wie im Jahre 2014 als SPD-Bürgermeisterkandidat der Stadt Cloppenburg rechnet er auch gar nicht mit einem Wahlsieg gegen Wimberg. Um nach der abzusehenden Wahlniederlage möglicherweise gut und finanziell ausreichend abgefedert zu sein, kandidiert er gleichzeitig für den Cloppenburger Stadtrat und den Kreisrat des Landkreises Cloppenburg. Gewohntermaßen also für alles, was sich noch anbietet. Mehr Glaubwürdigkeitsverslust geht nun wirklich nicht. Gab sich Riesenbeck als Kandidat zur Wahl des Cloppenburger Bürgermeisters noch betont familiär, so wirkt er nunmehr synthetisch aufgedreht, zerstreut und irrational.

Was beide Kandidaten im Wahlkampf mehr oder weniger gut auszeichnet, ist ihr Wahlprogramm. Das haben sie der Öffentlichkeit u. a. in einer Videobotschaft mitgeteilt. Gemeinsam setzen die Kandidaten jeweils drei politische Schwerpunkte. Im Interview mit MT-Lokalreporter, Oliver Hermes, spricht Wimberg vorzugsweise über eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit, die Folgen der staatlich verordneten Corona-Maßnahmen sowie über die zu verbessernde Mobilität im Landkreis. (02) 

Riesenbeck dagegen stellt die Themen einer vorrangigen Finanzierung des Museumsdorfs ausschließlich durch den Landkreis, die sozialpolitische Komponente der SPD und der Abschaffung der industriell-monokulturellen Landwirtschaft im Landkreis in den Mittelpunkt seiner Aussagen. Sein bevorzugter Interviewpartner ist MT-Chefredakteur Hubert Kreke, der den SPD-Landratskandidaten aber keineswegs schont. Kreke muss vielmehr –wenn auch widerwillig- nachhaken. Riesenbecks laxe und widersprüchlicher Äußerungen können nämlich nicht einfach so stehenbleiben. Vielmehr sind gewisse Hinweise und Informationen Riesenbecks klarzustellen. (03) Dagegen kann Wimberg seine Statements ohne kritische Zwischenfragen des Lokalreporters, Oliver Hermes, verkünden. Die Unterschiede aber sagen mehr über die Kandidaten selbst aus als über die Lokalreporter.

 

Wahlwerbung im Hochglanz seiner Taten

Wimberg betont immer wieder die sehr gut aufgestellte Wirtschaft in Landkreis. Das mag stimmen. Er vergisst aber, dass hierfür auch die Niedriglöhne (04) ausschlaggebend sind, wobei die Lohnstückkosten gering ausfallen und daher gute Gewinne in Aussicht stellen. Er spricht nicht über die daraus resultierende Armut und die finanziellen Engpässen, mit denen viele Familien fertig werden müssen. Er spricht nicht über das „Hire & Fire“ der privaten Lohnunternehmen, von denen auch der Landkreis profitiert. Wimberg versucht sich selbst als Premiumwahre zu verkaufen. Seine Hochglanz-Informationen leben allerdings davon, unvollständig zu sein.

Die Wirtschaft im Landkreis ist besonders durch die industrielle Landwirtschaft geprägt. Dass das Umwelt- und Klimaprobleme mit sich bringt, verschweigt Wimberg. Der intensive Mais-Anbau dient den Navarro-Anlagen zur Energiegewinnung. Wertvoller Ackerboden geht für die Produktion von Nahrungsmitteln verloren. Letzte müssen somit über weite Transportwege in den Landkreis Cloppenburg „eingeflogen“ werden. Das ist die aktive Umweltsünde, für die Landrat Wimberg aufgrund seines bedingungslosen Einsatzes für den landwirtschaftlich-industriellen Komplex im Landkreis mitverantwortlich ist. Richtungsweisend versucht der „Anwalt der extensiven Fleischindustrie“, mit dem abgedroschenen Ausdruck „Tierwohlmaßnahmen“ weiterhin zu punkten, ohne das Thema genauer auszuführen.

Leider vergisst Wimberg, wie auch Riesenbeck, die Ikone des Tierwohls, Dr. Hermann Focke, zu nennen. Focke war von 1989 bis 1998 Veterinäramtsleiter in Cloppenburg, der Region mit der höchsten Nutztierdichte Europas. Seine erfolgreichen Enwendungen gegen Missbräuche bescherten ihm die Kaltstellung im Amt. Erst Jahre später, am 30.3.2016, wurde Herrn Dr. Focke der Niedersächsische Verdienstorden am Bande für seine Verdienste um den Tierschutz ausgehändigt. (05) Vor genau diesem Hintergrund ist Wimbergs Einsatz für das Tierwohl zu bewerten. Ob sich seit Fockes Intervention in der hiesigen Landwirtschaft wirklich vieles zum Besseren geändert hat, steht in den Sternen. Das zumindest wird von Tierschutzorganisationen bezweifelt.

Wenn Wimberg die Investitionen in Schule und Bildung mit einem gewissen Schuss Selbstlob anspricht, heißt das noch lange nicht, dass diese Investitionen nun plötzlich ausreichend sein sollen. Das Bildungswesen bleibt weiterhin unterfinanziert. Ein Zustand, der bereits Jahre andauert, weil auch Wimberg in seiner Rolle als Landrat immer wieder die „Schwarze Null“ seines Haushalts favorisiert hat. So hilft auch nicht sein weiteres Eigenlob, die Kreisumlage um 11 Punkte gesenkt zu haben. Die Kreisumlage ist dagegen vorwiegend auf Druck der Bürgermeister gesenkt worden. Wimberg war bis zuletzt gegen diese Senkung. Nun aber kommt sie den 13 Städten und Gemeinden im Landkreis zugute, die ebenfalls für Schulbauten u.v.m. im Bildungsbereich verantwortlich sind.

Die Millionen-Investition in die Berufsbildende Schule BBS Technik am Cappelner Damm ist zwar lobenswert, kommt aber Jahre zu spät. (06) Und das nach jahrelangen Behelfsmaßnahmen in der Berufsausbildung. Z. B. mit „goldenen Eimern“, die die Folgen der undichten Dächer kaschieren sollten.

Wimberg setzt noch einen oben drauf: Mit dem Thema CORONA verstärkt er seinen „Verkaufswert“. Er poliert sich modebewusst im Angesicht seiner angeblich guten politischen Arbeit. Geschickt und medial Werbewirksam hat er die Landesregierung für seine Meinung nach unverständlichen Corona-Maßnahmen kritisiert, die er als Landrat umsetzen musste. Mit dem Finger auf andere zeigen, lenkt davon ab, dass die Umsetzung mancher Corona-Maßnahmen einen gewissen Ermessensspielraum zuließ. Letztere hat er bisher nicht genutzt.

So ist es z. B. ausschließlich dem Wahltag geschuldet, dass gerade an diesem Tag eine abgespeckte Version des Mariä-Geburtsmarktes stattfinden darf. (07) Ansonsten dürfte das öffentliche Volksfest womöglich nicht stattfinden. Die Kommunalaufsicht, dessen oberster Dienstherr der amtierende Landrat höchstpersönlich ist, hätte das letztendlich auch anders regeln können. Die aktuelle Regelung jedenfalls kann der Öffentlichkeit mehr Zufriedenheit bescheren. Das ist gut so!

Die Hauptarbeit, die vielen Coronafälle zu regeln, hatten jedenfalls Bundeswehrangehörige. Vor diesen zeigt sich Wimberg nun allzu gerne in Pose, als hätte er selbst die Hauptlast dieser Arbeit erledigt. Ein Dank an alle Pflegekräfte des Landkreises z.B. kommt ihm nicht über die Lippen. Eine Schande!

beim Thema MOBILITÄT kann Wimberg schon glaubwürdiger glänzen. So sollen Bahnstrecken im Landkreis reaktiviert werden. Warum diese vor Jahren abgebaut wurden, sagt er allerdings nicht. Wimberg setzt auf eine Vernetzung und Optimierung der Mobilität von Schiene und Bus. Wie viel Geld er demnächst dafür übrig haben wird (muss), bleibt sein Geheimnis. In der Regel war es jedoch so, dass ÖPNV-Strukturen finanziell angeschoben wurden, wobei die Investitionen äußerst gering ausvielen. Daher fahren die Menschen in Landkreis Cloppenburg weiterhin mit ihrem eigenen Auto. Sie wollen es vermeiden, beispielsweise mehr als zwei Stunden von Sedelsberg nach Lindern unterwegs zu sein. Das ist nur allzu verständlich!

Sowohl Wimberg als auch Riesenbeck vermeiden es, über den Ausbau der E-233 zu sprechen. Die soll bekanntermaßen zur Autobahn ausgebaut werden. Während die Planungskosten aus dem Ruder laufen und sozialisiert werden, können sich die Investoren freuen. Sie schaffen sich ein lukratives Produkt, mit denen Rentenfonds durch Gebühren finanziert werden sollen. Somit zahlen die zukünftigen Benutzer der neuen Autobahn für ihre Rentenfonds ein und gleichzeitig werden sie für die CO2-Emissionen zur Kasse gebeten. Insgesamt darf das gesamte Unternehmen E-233 als Gewinnspiel für finanzstarke Profiteure betrachtet werden, das nur wenige durchschauen. (08) Die Politik spielt mit!

 

Wahlwerbung mit verborgener Unentschlossenheit

Riesenbeck und seine SPD dürften somit als Mitläufer im System der CDU gelten. Das auch, wenn der „sozial“-demokratische Kandidat Riesenbeck gezielt andere politische Schwerpunkte projiziert. Eines seiner Hauptanliegen sei somit die „sozialpolitische Komponente“, so Riesenbeck. Diese Komponente aber gilt aus diesem Mund -aus Sicht der Bürger*innen- als desolat bis nicht vorhanden. Die ist in ihren Augen ein Riesenbetrug. Zuletzt war es ausschließlich ein Antrag der GRÜNEN und der UWG, der erstaunlicherweise nicht von der SPD-Fraktion im Landkreis Cloppenburg mitverfasst worden war. Hierbei ging es um die kritische Auseinandersetzung mit den ausgelagerten Arbeitsplätzen der Reinigungskräfte im Kreishaus. Dort arbeiten in der Überzahl Migrantinnen für Hungerlöhne und unter unwürdigen Arbeitsverträgen, die unter die menschenverachtende Kategorie „Hire & Fire“ fallen.

Der Antrag wurde von CDU und einigen Stimmen der SPD mehrheitlich abgelehnt. Vorzugsweise nach dem Motto „Alles ok, es gibt nichts zu korrigieren“. Somit wären Riesenbecks SPD und Wimbergs CDU auf einer Linie: Es lebe das Billiglohnland Deutschland, nach der Schröder-Agenda 2010 eines der führenden Niedriglohnländer in der Europäischen Union. Hurra! Wer will da noch annehmen, dass die SPD insgesamt an sozialer Gerechtigkeit interessiert ist. Würde man die SPD-Mitglieder im Landkreis Cloppenburg über den Fortbestand von Billiglöhnen oder über den Ausbau der E 233 abstimmen lassen, so könnten die zuständigen Fraktionen sowohl im Kreistag als auch im Cloppenburger Stadtrat sofort einpacken. Letztere auch mit ihrer Südtangente.

Zu Anfang des Interviews zieht es Riesenbeck allerdings vor, sich zum Thema MUSEUMSDORF zu äußern. Hierbei geht es ihm um Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. So fordert er vom Landkreis, dass er mehr Hauptverantwortung für die Finanzierung des Museumsdorfes tragen solle. Er übersieht aber, dass dort jüngst 6 Mio. Euro für Sanierungsmaßnahmen und „Neubauten“ investiert wurden. Er muss sich vom Chefredakteur der MT dann durch den Hinweis korrigieren lassen, dass das Land Niedersachsen für 90 Prozent des investierten Finanzvolumens zuständig sei und diese auch gezahlt habe! Riesenbeck besteht aber weiterhin darauf, dass der Landkreis in Sachen Museumsdorf zukünftig in Vorleistung gehen solle. Ein Gespräch mit Ministerpräsent Weil habe er darüber noch nicht geführt. Dass sich immer wieder Gelegenheiten angeboten haben, darüber zu sprechen, verschweigt Riesenbeck. Was aber sollte er mit Ministerpräsident, Stephan Weil, noch besprechen, wenn das Land Niedersachsen bereits 90 Prozent der Investitionskosten übernimmt? Nicht nur der freundliche Lokalreporter, sondern auch die Bürger*innen sind über Riesenbecks Verworrenheit spätestens an dieser Stelle des Interviews irritiert.

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(09)

Wenn dann noch weitere fragwürdige Konstrukte des Landratskandidaten Riesenbeck hinzukommen, kann der Volkszorn schon mal an seine Grenzen stoßen. Die Behauptung, eine von der Cloppenburger CDU beschlossene Brücke verhindere die Elektrifizierung einer an Cloppenburg angrenzenden Bahnstrecke (10), ist bar jeglicher Qualifikation. Fakt ist, dass ein solches Bauwerk vom Bahnbetreiber zu genehmigen ist und nicht von einem gewissen Herrn Olivier (CDU). Muss man sich nun Sorgen darüber machen, dass die SPD samt ihres Kandidaten Riesenbeck mittlerweile auf allen Ebenen einer politischen Irrationalität verfallen ist, die immer näher an den Abgrund führt?

Riesenbeck findet grüne Zustimmung, wenn er die monokulturelle Ausrichtung der hiesigen Landwirtschaft kritisiert. Er fordert die Abschaffung der groß-industriellen Agrarwirtschaft, um der familiär betriebenen Landwirtschaft bessere Chancen zu bieten. Dass er mit dieser Kritik auf massive Widerstände stoßen wird, darauf muss ihn der Lokalredakteur hinweisen. Schließlich sei die Landwirtschaft im gegenwärtigen Rahmen eine der tragenden Säulen der wirtschaftlichen Grundlagen. Doch der SPD-Landratskandidat führt nichts weiter zu möglichen die Alternativen aus, die das gewünschte Defizit bezüglich der wirtschaftlichen Grundlagen ersetzen könnte. Nicht nicht einmal Dr. Focke (s.o.) scheint er zu kennen.

Riesenbeck komm auf das Thema BILDUNG zu sprechen. Das aber ausschließlich in seinem Wahlflyer. Hierbei bleibt er bei allzu allgemeinen Aussagen, die stiefmütterlich wirken. Wohlwissend, dass Bildung der Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg des Landkreises ist, bringt sich er sich hier nicht aktiv in Stellung. Dabei waren schon einmal Erfolge zu verzeichnen gewesen. Nämlich im Bereich zur Einführung der Gesamtschule im Landkreis Cloppenburg. Doch diese haben Riesenbeck und die gesamte Cloppenburger SPD mit viel Getöse versägt. (11) Nunmehr sind die Gymnasien unter der CDU/SPD-Regierung in Hannover quasi die Rolle der Gesamtschulen geschlüpft. Verordnungen und Erlasse machten es möglich, den Schulfrieden auf diese Weise umzusetzen. (12) Riesenbeck aber springt darauf nicht an. Der schlafende „RIESE“ macht keine Vorschläge zur moderneren und sachgerechteren Ausgestaltung aller Schulen im Landkreis Cloppenburg. Das geht überhaupt nicht!

Stolz berichtet Riesenbeck über seine Wahlerfolge der vergangenen Jahre. Als Bürgermeisterkandidat der SPD hat er im Jahre 2014 über 47 Prozent der Stimmen gegen den Amtsinhaber, Dr. Wolfgang Wiese, eingeholt. Riesenbeck sollte aber auch erwähnen, dass die öffentliche Stimmung damals entschieden gegen den Amtsinhaber Wiese sprach. Es hätte somit jeder aus Protest gewählt werden können, der sich nur angeboten hätte. Obwohl es das Stimmungsbarometer gut mit Riesenbeck meinte, scheiterte er auch hier. Er hat die Wahl versägt. Grund: Genau wie bei der vorliegenden Bewerbung um das Amt des Landrates wollte er in Wirklichkeit nie die Wahl gegen Bürgermeister Wiese gewinnen.

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Zugute halten kann man Riesenbeck jedoch, dass er überhaupt bereit ist, sich als Gegenkandidat zum amtierenden Landrat in Stellung zu bringen. Aber muss es wieder und immer wieder derselbe Lagerfeuer-Romantiker sein, der u.a. als Notnagel für alles das kandidiert, was sich anbietet? Ohne den nachhaltigen Willen, die Wahl überhaupt gewinnen zu wollen?

(13)

Auf das Wahlergebnis der Landratswahl muss man somit erst gar nicht gespannt sein. Wimberg wird die nötigen Stimmen erhalten und Riesenbeck wird einen sicheren Platz sowohl im Kreistag als auch im Cloppenburger Stadtrat erhalten. Somit können sich die Mühlen der SPD wie gewohnt weiterdrehen. Dort wird man auch nicht merken, dass sich Wahlerfolge nur dann einstellen, wenn eine gute, nachhaltige und kompromisslos alternative Politik demonstriert wird, die genau der Kernmarke der Partei entspricht. Und wäre es nicht so traurig, müsste sich auch keiner fremdschämen, dass sich eine zunehmend irrationale Politik etabliert, die das wirkliche Leben eines Großteils der Bürger*innen völlig ignoriert.

 

Der Brain-Drain der politischen Parteien

Zu guter Letzt stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass gerade die SPD im Landkreis Cloppenburg keine besseren Kandidaten für politische Spitzenämter findet, während sich der Amtsinhaber, Johann Wimberg, deutlicher besser verkaufen kann? Dieser Frage soll wie folgt nachgegangen werden:

Mit dem Ausdruck BRAIN DRAIN wird die Abwanderung einer geistigen Elite bezeichnet, die somit einer bestimmten Volksgruppe nicht mehr zur Verfügung steht. Den Begriff BRAIN DRAIN wäre auch auf die inneren Strukturen von politischen Parteien anzuwenden. Hier ist es oft so, dass die Befindlichkeiten der Politelite keine Konkurrenz zulassen, die ihnen schaden könnte. Die SPD im Landkreis Cloppenburg leidet stark unter einer solchen Angstneurose. Nunmehr bleiben die übrig, die sich immer wieder lautstark bemerkbar machen, aber dennoch nicht fähig sind, die Bedeutung ihrer schwulstigen Worte bis zum Ende zu denken. Sie wollen vieles, bringen aber nichts mit ihrem fragwürdigen Qualitätssinn zu ende. Das müssen dann andere machen. Als aktuelles Beispiel ist neben der Kanzlerkandidatin der GRÜNEN, Annalena Baerbock, nunmehr der Cloppenburger Landrats-Kandidat, Stefan Riesenbeck, zu betrachten, der sich der SPD noch als eine der letzten verbliebenen Speerspitzen zur Verfügung stellt. Ein Trend, der mittlerweile einen nicht unerheblichen Teil der gesamten Politik durchseucht hat.

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Nunmehr haben die Wähler*innen im September 2021 die Wahl zwischen zwei Kandidaten. Zwischen dem Amtsinhaber und einem SPD-Kandidaten, wobei sich Letzterer vorzugsweise im Stadtrat und im Kreisrat von Cloppenburg wiedersehen würde. Damit ist bereits jetzt klar, wer die Wahl gewinnen wird (soll). Die Bürger*innen können sich nur noch auf den Arm genommen fühlen. Aber lassen wir uns vom Ergebnis überraschen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Bis dahin bleibt noch viel Musik im Wahlkampf.

 

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Quellen

(01) Symbolbild, Bergmann, 2021.

(02) https://www.youtube.com/watch?v=b9pXAAr_8Zc 

(03) https://www.youtube.com/watch?v=mJzXrjpSPJo

(04) https://www.nwzonline.de/cloppenburg-kreis/kreis-cloppenburg-arbeit-vollzeit-und_a_50,10,2025911573.html

(05) http://www.tfvl.de/verdienstorden-fuer-dr-hermann-focke/

(06) https://www.nwzonline.de/plus-cloppenburg-kreis/cloppenburg-schule-in-cloppenburg-dieses-gebaeude-der-bbs-technik-wird-bald-abgerissen_a_50,12,766393445.html

(07) https://www.nwzonline.de/plus-cloppenburg-kreis/cloppenburg-kirmes-in-cloppenburg-mariae-geburtsmarkt_a_51,2,2892137956.html

(08) https://www.vce-verein.de

(09) NWZ, ICE-Träume, Infowagen und digitale Hilfe, 29.07.2021.

(10) https://spd-cloppenburg.de/spd-kritisiert-oliviers-ice-fiebertraeume/

(11) https://www.nwzonline.de/cloppenburg/bildung/behoerde-erteilt-gesamtschul-idee-eine-klare-absage_a_30,1,3339374799.html

(12) https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/tonne-kurs-halten-beim-schulfrieden--kultusministerium-verzeichnet-stabile-uebergangsquoten-von-grundschulen-in-den-sekundarbereich-i-166400.html

(13) Dritter Anlauf, in: NWZ, SPD-Kandidat Riesenbeck für Landratswahl, 17.03.2021.

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