Die Ehrlichkeit, mit denen sich die Antragsteller brüsten, ist also mehr als zweifelhaft. Scheinheiligkeit dürfte zutreffender sein. Das sollte nicht unbedingt für die Ratsmitglieder gelten, die dem Rat seit Dezember 2016 angehören. Sie haben nach Stand der eigenen Erfahrungen nach bestem Gewissen gehandelt.
Auch wenn er sich unter klammheimlichem Beifall der CDU-Spritzen wiederum als völlig unwissender Spargel-Tarzan brüsten musste, gilt das auch für den Vorsitzenden der SPD-Links-Fraktion. Dem Fraktionsvorsitzenden sollte es eigentlich bekannt sein, dass ein solcher Bekenntnisantrag, wie ihn die CDU-Fraktion vorgelegt hat, niemals Erfolgt gehabt hätte, wäre er von der SPD-Links-Fraktion eingebracht worden. Doch wo die Kräfte fehlen, ist der Wille dennoch zu loben. Das aber auf Kosten der kritischen Stimmen. Stimmen einer Opposition im Rat der Stadt Cloppenburg, die mehr und mehr zu schwinden scheinen. Dies widerspricht massiv dem Wählerwillen, auf den nur dann hingewiesen wird, wenn es passt.
Die Bürger können nur noch mit dem Kopf schütteln und nicht darauf hoffen, dass mit ihren Steuergeldern wirklich sorgfältig umgegangen wird. Die vergangenen Jahre und der nicht zu ende gedachte Schuldenberg beweisen das nur zu gut. Um Schulden und deren Abbau ging es in dem vorliegenden CDU-Antrag auch gar nicht. Mit Sparsamkeit hatte der Antrag schon gar nichts zu tun. Es ging vielmehr um einen unverbindlichen Formalismus als solches, wobei das angebliche Verantwortungsbewusstsein dick zur Schau gestellt wurde. Die nun beschlossenen Papierwerte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass endlich Taten folgen müssten, die in der Vergangenheit nie so richtig zum Zuge gekommen sind.
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Quellen
(1) MT, 29.08.2017
(2) Stadt Cloppenburg, Haushaltsplanentwurf 2017, (Auszug)
(3) NWZ, Dez. 2017.
(4) NWZ, Dez. 2015
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