Kann es also sein, dass Flux mit seinen Vergleichen völlig daneben liegt? Wird hier etwa die Bildungshoheit geostrategisch neu formiert? Wird nun eine neue Sachlichkeit favorisiert, die ihresgleichen sucht? Aber, wozu das alles?
Wenn das so zutrifft, die letzte Frage aber ausgeblendet bleibt, so, kann man nur froh sein, dass es die Schule mit ihrem naturwissenschaftlichen Unterricht noch gibt. Die kann das Verbogene wieder gerade biegen. Im Nachgang. Mit pädagogischen Höchstleistungen in den MINT-Fächern. Als Reparaturbetrieb des proklamierten Alltags, der doch ganz anders aussieht, als ihn die Fürsten der Deutungshoheit, oft auch hinsichtlich moralischer Ansprüche, gerne sehen würden.
Und wenn es sich bei den einen oder anderen Presseberichten in Politik, Wirtschaft, Kultur oder Recht genauso unsachlich verhält wie beim vorliegenden Vergleich zwischen Flugzeugen und Windrädern, wäre das Verbogene nicht ganz so einfach zu korrigieren. Denn so etwas würde Schule überfordern. Erwachsene sind darauf angewiesen, dass sie sachlich informiert werden. Denn sie gehen i.d.R. nicht mehr zur Schule. Der „Durchschnittsleser“ ist darauf angewiesen, das zu glauben, was als angeblich „neue Wahrheit“ verbreitet wird.
Und wenn anstelle der Wahrheit nur noch die „neue Wahrheit“ gilt, ist die Mehrheit im Einklang mit sich. Am Ende zählt die Demokratie des Mainstreams. Der Geist der Aufklärung ist beiseitegeschoben. Wenn dann Zweifler, nur weil sie zweifeln, nicht mehr zur Mehrheit gezählt werden, dann müssen sie sogleich als Verschwörungstheoretiker, Kommunisten, Diktatoren, Spinner, Idioten oder ähnliches abgestempelt werden. Gleichzeitig ertönt das lautstarke Mantra von Integration und Inklusion. Von diesen Schubladen gibt es immer mehr. Sie sind dem Mainstream bequem und überzeugend zugleich. Zuletzt dienen sie der Etablierung der Unbildung, die unwidersprochen bleibt und sich zunehmend entfaltet.
Und wenn sich Mainstream weiterhin durch Nachplapperei unkritisch ausgebreitet, wobei sich eine Art Unbildungskultur breit macht, dann kann es am Ende nicht mehr um Demokratie gehen. Sie wird allmählich das Stadium der Auflösung erreichen. Im Graubereich zwischen Wahrheit, Auslassung und Umdeutung! Besonders dann, wenn immer und immer wieder etwas anderes behauptet wird. Erinnert sei an George Orwells Roman »1984«, der 1948 erschienen ist. Hier werden die düsteren Visionen eines unreflektierten „Mainstreams“ geschildert, der die Grundlage eines totalitären Ãœberwachungsstaats darstellt. "Und wenn alle anderen die (…) Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten.-., dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit“ (vgl. George Orwells, 1984.).
Zwar sind wir nicht so weit, aber auf geradlinigem Weg dorthin. Auf den Gebieten Politik, Wirtschaft und Wissenschaft! Alle Umstände zusammen lassen nichts Gutes erahnen. Dabei sollte Demokratie auf den Säulen von Besonnenheit, Toleranz, Sachlichkeit und Ausgewogenheit beruhen. Doch wo werden die noch gepflegt, wo sind die nur geblieben?
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