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Sitzung abgebrochen

 

„Meine Meinung“ mal anders

 

Wiese erst gar nicht gefragt

 

HFB-18-10-19

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„Peinliche Pleite (...) wegen eines Formfehlers geplatzt“ kennzeichnet die Einleitung eines zutiefst moralisierenden Artikels in der Münsterländischen Tageszeitung. Es ist richtig, dass die Einladung zur Sitzung des Verwaltungsausschusses eine Unterschrift zeigte, die da nicht hingehörte. Unterschrieben hatte der ständige Vertreter des Bürgermeisters. Somit lag ein Formfehler nach Paragraph 81 (NKomVG) vor, der berechtigterweise die Konsequenz einforderte, den Sitzungstermin zu verschieben. Ãœber die Bewertung dieser Maßnahme lässt sich streiten. Doch was und wie dann in Presse darüber berichtet wird, kann nur als „Armselig“ bezeichnet werden.

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Der Verwaltungsausschuss ist ein vertraulich tagendes Gremium. Dennoch können diverse „Ratsmitglieder“ anschließend nicht schnell genug zum Telefonhörer greifen, um die Presse von Abläufen und Inhalten der vertraulichen Sitzungen „exklusiv“ zu unterrichten. Das betrifft nicht nur den aktuellen Fall, sondern auch Abläufe und Inhalte verschiedener anderer Sitzungen des Verwaltungsausschusses in der Vergangenheit. Besonders schwer wiegt der Vertraulichkeitsbruch, wenn es um Personalfragen geht. Auch das ist vor nicht allzu langer Zeit vorgekommen. Und das ist “Armselig“.

Das Gremium setzt sich aus elf politischen Amtsträgern der Stadt Cloppenburg zusammen. Namentlich sind fünf davon genannt: (zu) Anfang, Schröer, Bothe, Ackmann und Krems, die die Bestimmungen auch nicht so recht kennen, so die Botschaft des Presseberichtes. .

Nun muss man sich fragen, welche Ausschussmitglieder es genau sind, die mit der Presse enger kooperieren als mit ihren eigenen Ratskollegen in den Gremien. Meinen die Informanten etwa, dass ausschließlich Cloppenburger Anliegen schneller und besser im engen Schulterschluss mit der Presse entschieden werden können? Was sollen sich die übrigen Ausschussmitglieder denken, wenn Vertraulichkeit so offensichtlich mit Füßen getreten wird? Darf man als konstruktiv arbeitendes Ausschussmitglied wirklich alles sagen, ohne befürchten zu müssen, dass es irgendwann in der Presse dann alles scheibchenweise aufgetischt wird? Kann man sich als Ausschussmitglied in einem solchen Gremium eigentlich noch respektiert fühlen, wenn es profilierungssüchtige Maulwürfe gibt, die vor nichts zurückschrecken, um in eigenmächtiger Art und Weise ihre geplante Karriereleiter hochzurutschen? Ist etwa unter den Anonymisierten einer der Informanten, der mit der Presse verheiratet ist? Das wäre „Armselig“.

Und wenn man das Dichteproblem der Vertraulichkeit mit den Hinweisen des vorliegenden Artikels in Verbindung bringt, so wäre der Verwaltungsausschuss nicht mit elf, sondern mit zwölf Mitgliedern besetzt. Das zwölfte Mitglied kann dann nur die Rolle des „Mr. Hyde“ spielen, der mit verschobenen Raum-Zeit-Koordinaten seine Ohren spitzt und wie ein gewaltiges Schwarzes Loch redselige und karrieregeile Politiker anzieht, um direkt am folgenden Tag, nach dem eigentlichen Readaktionsschluss und ohne hinreichende Recherche als der gute „Dr. Jekyll“ die moralischen Werte zu verkünden. Auch das wäre „Armselig“.

Richtig verzerrt wird es mit der Bemerkung „In Molbergen, Cappeln und Emstek hätten sich alle Beteiligten wahrscheinlich einmal in die Augen geblickt und genickt, damit‘s weitergehet. Aber in Cloppenburg geht das nicht“. An dieser Stelle werden deren Verwaltungsgremien einfach so einem Stammtisch gleichgesetzt und die Vertreter der Gemeinden Molbergen, Cappeln und Emstek für total blöd erklärt.

Die journalistische Posse setzt somit auf Suggestion. Fernab der eigentlichen Aufgabe, die politische Agilität für ihre Leser kritisch, objektiv und realistisch zu hinterfragen. Dann würde vieles klarer sein. Z. B., dass die Gemeindevertreter in Molbergen, Cappeln und Emstek eine solche Sitzung unter den beschrieben Gegebenheiten ebenfalls abgebrochen hätten.

Zudem würde sich der verbogene Sachverhalt deutlich anders darstellen, wenn eine pflichtgemäße Recherche stattgefunden hätte, wobei der Bürgermeistermeister der Stadt Cloppenburg, Dr. Wolfgang Wiese, mal zu Wort gekommen wäre. Nein, das ist nicht passiert und sollte auch nicht sein. Auf diese journalistische Posse muss der Bürgermeister nicht reagieren. Sie ist so bodenständig, dass sie sich selbst entlarvt. Pressebericht und Kommentar (Meine Meinung) bewegen sich ausschließlich auf Stammtischniveau! Armseliger geht es nicht mehr. Man muss sich fragen, wer von diesem Pressebericht in der vorliegenden Art letztendlich profitieren soll.

Darüber hinaus wird nicht gesagt, dass über Politik nirgendwo sonst so reißerisch und verzerrt berichtet wird wie in der Kreisstadt Cloppenburg. Molbergen, Cappeln und Emstek als vorbildliche Politikhorte darzustellen, ist naiv, denn dort berichten die Vertreter der Presse deutlich ausgewogener. In Cloppenburg aber scheint die Presse mit am Tisch aller politischen Gremien zu sitzen und heizt ein, was der Kessel hergibt. Überfüttert von Maulwürfen, die auf diese Weise billige Weisheiten verkaufen können und dem Ansehen Cloppenburgs mehr schaden als nutzen. Einige der kritische Leser wissen bereits Antworten, die bei Zeiten genau zu prüfen wären. Zumindest liegt es nahe, dass der vorliegenden Artikel plus Kommentar nur ein Eigentor sein kann.

“Treffer“.

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Quelle

    Mt, 16.10.2018.

 

 

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