Die, die sich Cloppenburger Sozialdemokraten nennen, sollten vielmehr dafür sorgen, ihr eigenes Profil zurück zu gewinnen. Es ist ihnen durch permanente Unterordnung unter die Grünen schon vor Jahren verloren gegangen. Eine wirklich nachhaltige (!) Sozialdemokratische Politik gibt es in der Kreisstadt schon lange nicht mehr: 1. Jugendparlament? Nein Danke! 2. Bildung? Nein danke! 3. Gesamtschule? Nein Danke! 4. Flüchtlingspolitik? Nein Danke! Ihre einzige Leistung ist, am Ende für diese Dinge zu stimmen. Die Ausgestaltung sozial- und bildungspolitischer Themen überlässt man gerne anderen Parteien. Wer aber im eigenen Saft schmort, will das gar nicht erst wissen! Die UWG z.B. erweist sich deutlich offensiver sozial- und bildungspolitisch engagiert, auch wenn ihr gelegentlich die Unabhängigkeit außer Kontrolle gerät.
Spätestens im Wahljahr 2011 war folgendes sicher: Wer Rot gewählt hat, hat Grün bekommen. Aufgrund der bereits jetzt „versägten“ Ratsperiode lässt sich eine solche Blamage vor den Wählern nicht mehr verbergen. Die permanente Profillosigkeit der SPD-Fraktion ist äußerst bedenklich. Parteiintern betrachtet man das Problem mit Sorge. Aber auch nicht mehr! Die Fraktion erscheint als willfähriges Vehikel der Grünen. Und das unter konzeptioneller Führung des amtierenden Vorsitzenden dieser Fraktion, der unter allen Umständen politische Opposition gegen die CDU betreiben möchte. Warum macht die SPD hierbei mit? Am Ende wird das nicht gut gehen. Besonders deshalb, weil man ohne Antrieb hinter einer starken Lokomotive hängt, die die Richtung vorgibt. Nachzulesen ist das übrigens hier !
Die SPD-Fraktion unterwirft sich weiterhin kritiklos den Aktionen und Argumenten der Grünen-Fraktion und meint, damit punkten zu können. Das aber ist allzu verständlich. Man versucht zu retten, was zu retten ist. Man verschweigt, dass es in der Media-Markt-Debatte niemals einen Beschluss zu „Kaufland“ und „Media-Markt“ gab, sondern unbestritten einen über ein "Einzelhandelsgroßprojet“ und einen „Elektronikfachmarkt“. Beide Projekte wurden ausschließlich in Kommentaren als Synergieobjekte ausgewiesen, aber nicht als solche explizit beschlossen. Nur die Hobbyjuristen der SPD-Fraktion sehen das anders.
Man verschweigt den Umstand, dass man auch zwischendurch Akteneinsicht hätte nehmen können. Warum hat man das zur Überprüfung der Beschlussvorschläge nicht –Wochen oder Monate- zuvor getan? Dasselbe gilt für den „Städtebaulichen Rahmenvertrag“: Warum hat man sich nicht selbst darum gekümmert und die Akten früher eingesehen? Warum wirft man Bürgermeister Wiese dagegen vor, diesen nicht vorgelegt zu haben (NWZ). Warum hat man die Gesprächsangebote des Investors immer wieder ausgeschlagen und sich zudem beschwert, man sei unzureichend informiert worden? Warum hat man gegen Media-Markt gestimmt und sich danach mittelbar darüber beschwert, dass er nun nicht kommt? Warum werden solche Widersprüche nicht von der Lokalpresse aufgegriffen? Warum sympathisiert Presse in einschlägigen Foren unverhohlen mit einschlägigen politischen Meinungen? Warum werden die verbogenen Zusammenhänge nicht richtig gestellt? Warum werden die vielen Widersprüche erst gar nicht gesehen?
Die Rot-Grüne-Opposition ist gar nicht stark. Sie ist eher lautstark. Die Stärke der Mischfarben- Fraktion ist eine Fata Morgana, die ausschließlich durch die Presse geistert. Deshalb stimmt es auch nicht, dass der Bürgermeister „ … unter Druck“ (NWZ) stand. Die schwachen Argumente, Vorwürfe, Beleidigungen und Respektlosigkeiten der vergangenen Ratsdebatte waren stets Dampfblasen, die nach ihrem ohrenbetäubenden Platzen auf ein unbedeutendes Volumen zusammenschrumpften. Danach blieb nicht viel übrig. Das gilt auch für die Umgangsformen einer renommierten Ratsarbeit.
Nein, die beschriebene „Phase des Theaterdonners“ ist vielmehr eine Phase des Wählerfangs, wobei die Lokalpresse den Wahlhelfer spielt. Beim Bürger kommt so etwas nicht gut an!
Die Grün-Rote-Fraktion hatte nach hitzigsten Streitdebatten gegen alles gestimmt: Gegen den Standort Soeste-Carré, gegen Kaufland selbst und schließlich auch gegen den Media-Markt. Dann kürzlich ebenfalls gegen einen neuen Bebauungsplan, der die Möglichkeiten (z.B. Ansiedlung eines Elektrofachmarktes) erweitern und nicht einschränken sollte! Ganz zum Schluss hat sie nicht nur nachgetreten, sondern auch blindwütig um sich geschlagen und damit das Fortschrittsprinzip für die Stadt Cloppenburg völlig ignoriert. Dass das Ansehen der Cloppenburger Politik hierdurch stark gelitten hat, steht außer Zweifel!
Am Ende wird Kaufland kommen. Es wird sich zeigen, dass viele Bürger anders „ticken“. Nämlich dann, wenn ein Eröffnungs-Event geboten wird, das aufgrund der Menschenmassen seines Gleichen sucht.
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