Erinnern wir uns: Die Cloppenburg Politik hatte stets die Ansiedlung einer Filiale des Media-Marktes auf dem ehemaligen Tankstellen-Grundstück angepriesen. Als Ergänzung für das umstrittene Kauflandprojekt. Als „Kundenmagnet“ für Cloppenburgs Innenstadt. Die Verhandlungen waren bereits fortgeschritten, als dieser „Kundenmagnet“ Cloppenburg eine Absage erteilte. Ebenfalls mit der gestylten Begründung, gute wirtschaftlichen Aussichten in Cloppenburg seien momentan nicht auszumachen.
Doch erinnern wir uns auch an die Gründe der hitzigen politischen Debatten zuvor: Nicht das Kauflandprojekt war umstritten, sondern der Standort, auf den es nun gebaut werden sollte. Grüne und SPD hatten dagegen gewettert, dass die Fetzten flogen. An Beschimpfungen und Beleidigungen wurde nicht gespart. Gespräche mit dem Investor wurden vermieden als wolle er ein Atomkraftwerk in Cloppenburg errichten.
Aber das, was die Opposition, SPD und Grüne gemeinsam, am Ende vollbracht hat, vertüddelte sich unter der Gürtellinie zu einem festen Knoten. Und der ist zukünftig nicht mehr einfach zu lösen. Zuletzt auch deshalb nicht, weil sie den Investor attackiert hat. In einer Weise, dass sich ihr Oppositionsgebaren schließlich ins unterhaltsame Gegenteil verkehrte. Am Ende war es dann verpufft.
Kein Wunder, wenn die Kritiken, die sich gegen die Ansiedlung von Kaufland gerichtet hatten, von den politischen Befürwortern des Bauvorhabens nicht mehr ernst genommen wurden. Besonders im Finale der bereits verlorenen Schlacht, als sich die Opposition gegen alles, -gegen Kaufland, gegen Media-Markt, gegen Modemarkt Adler- ausgesprochen hatte! Bedeutete das doch das Aus der Opposition an sich. Gemerkt hat sie es nicht!
Die Absage der Adler-Gruppe wurde erst nach der Kommunalwahl 2016 bekannt gegeben. Und das ist kein Zufall. Der Erfolg der oppositionellen SPD ist der naheliegende Grund dafür, dass nun auch die Adler-Gruppe die Notbremse gezogen hat. Das Modehaus will sich ebenso wie Media-Markt keinen weiteren Ärger in einer Kommune einholen, die Investoren und Unternehmen mit allen Mitteln politisch niedermacht. Ärger, der sich durch eine gestärkte Oppositionspartei zu einer unendlichen Geschichte ausweiten könnte.
Nun beginnen die Früchte des katastrophalen Oppositionsgebarens zu reifen. Wurde doch der Ruf Cloppenburgs in ganz Deutschland beschädigt. Sollte seine Wirkung nachhaltig sein, wird er zum Schaden der Stadt beitragen. Investoren und Unternehmer werden es vorziehen, den Ort Cloppenburg zu meiden. Media-Markt und Modemarkt Adler sind nur die Vorreiter dieser Tendenz. Soweit zu denken, fällt den Oppositionellen sicher schwer. Schlau ist das nicht.
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Vorlage: MT vom 15.10.2016
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