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Führung verweigert! Vertrauen vergeigt!

 

Die Mär von den guten und bösen Mächten der Lokalpolitik

 

Ein entlarvender Vergleich

 

HFB-18-06-22

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Der langjährige Geschäftsführer, Stefan Riesenbeck, gibt nach 19 Jahren seinen Posten auf und wird zukünftig als „einfacher“ Betreuer im hauptamtlichen Betreuungsteam mitwirken. Seine Nachfolgerin ist Elisabeth Stieler.

Die Presse berichtet über den Personalwechsel. Das jedoch –wie gewohnt- völlig unkritisch und ohne jeden Kommentar. Ein Beispiel für den verbogenen Journalismus, dem die Leser ausgesetzt sind, wenn ihnen die Zusammenhänge vorenthalten werden. Die geballte Ladung soll am Ende stets eine auserwählte Klientel treffen, wie im Folgenden anschaulich dargestellt wird.

 

MT-Riesenbeck-kein-Geschaeftsfuehrer-mehr-18-01b

(1)

Vordergründig scheint es bedauernswert, dass der langjährige Geschäftsführer des Cloppenburger Betreuungsvereins nun seinen Job schmeißt. Gilt er doch als „politisch engagierter“ und sollte gerade deshalb mehr Führungsqualitäten unter Beweis stellen. Schließlich trat er zu jeder politischen Wahl als Kandidat an, wenn sich die Gelegenheit bot.

Als der gemeinsame Bürgermeisterkandidat der SPD, UWG und GÜNEN über Nacht fluchtartig aus Cloppenburg verschwand, hat er sich im Jahr 2014 unerwartet als Ersatzkandidat geoutet und ist gegen den amtierenden Amtsinhaber, Dr. Wolfgang Wiese, angetreten. Nach dem knappen Wahlausgang für Wiese war vielen Wählern eines klar: Der Herausforderer Riesenbeck, der im Rathaus Astronaut werden wollte, bekam Angst als er mit guten 47 % unter der Decke schwebte, weil er dort kein Loch verursachen wollte. Angestrebt waren nur 30% plus X!

Aus und vorbei! Hat doch so mancher Rathausmitarbeiter auf überwiegend „flache Strukturen“ mit einem obligatorischen Würstchengrill nach Feierabend gehofft. Wirklich? Egal! Nach Wieses Wahlerfolg jedenfalls konnte endlich wieder normal gearbeitet werden und das befürchtete Chaos im Rathaus war kein Thema mehr. Aus, vorbei und die Visionäre waren froh, dass die treuen Wähler diesem „Bungadienst“ einen Riegel vorgeschoben hatten.

Doch was bereits gescheitert war, sollte sich noch einmal die Ehre geben. Zu den Landtagswahlen im Jahr 2017! Nach der Auszählung war für den Kandidaten Riesenbeck nicht einmal der notwendige Zuspruch der Wähler erkennbar, der zuvor lautstark propagiert wurde. Er hat´s nicht hingekriegt, sich seine Prognosen annähernd bestätigen zu lassen. Wahl verloren. Wieder einmal.

Von diesen Dingen ist im vorliegenden Pressebericht nichts zu lesen. Was sonst als Gesamtbild gezeichnet, wird im Fall Riesenbeck ausschließlich im polarisierten Jargon betrachtet. Das Besondere: Hier lässt man ihn die Sicht der Dinge selbst deuten. Journalistische Kritik sucht man vergeblich. Fast könnte man meinen, Riesenbeck sei Opfer seines eigenen Denkansatzes der „flachen Strukturen“. Zwischen den Zeilen die Mär von einer guten Macht, getrieben von einer angeblichen Selbstlosigkeit, die ihresgleichen sucht. Doch zur objektiven Berichterstattung gehört mehr. Besonders dann, wenn man den „engagierten Politiker“ herauskehrt.

Kommentar überfällig? Vielleicht der folgende?

HFB-Kommentar-Bunker-18-01

(2)

Aber so etwas steht natürlich nicht in der Zeitung (S. 9). Schon gar nicht in Form eines Kommentars. Und weil der ehemalige Geschäftsführer für die Lokalredaktion immer ein guter Mensch sein muss und die Verwaltung der Stadt Cloppenburg immer der Bösewicht, findet der Leser (just in time) auf der folgenden Seite der Lokalausgabe (S. 10) genau das, was zuvor (S. 9) gefehlt hat, verknüpft mit einem anderen Thema: Begehren versus Haftungspflicht. Gut gegen Böse!

MT-Kommentar-Bunker-Staatsforsten-18-01b

(3)

Ist es nicht so, dass der Bunker, um den es in diesem Fall geht, Jahrzehnte überhaupt keinen interessiert hat? Nun hat sich das geändert und verschiedene Interessen stoßen aufeinander. Mit ein wenig Feingefühl dürfte man gemerkt haben, dass beide Seiten Recht haben. Aber heruntergespielt wird die Haftungspflicht der Verwaltung, überbetont das formulierte Begehren, endlich in die Röhre schauen zu dürfen. Nun plötzlich sei die Zeit zu knapp, damit …? Was eigentlich?

Die Guten kommen zu Wort, den Bösen wird es abgeschnitten. Namentlich der Ratsherr Wilken –zufällig (?) ein Mann aus dem Riesenbeck-Lager- versus Hartmut Gentzsch, dem Leiter der städtischen Liegenschaften. So einfach ist es, den Sachverhalt zum altbekannten Gut-Böse-Schema zu verbiegen.

Dass die Pressefreiheit bis zum Anschlag strapaziert und Leser letztendlich für dumm verkauft wird, scheint nicht weiter zu interessieren. Hauptsache reißerisch und vor allem nicht ausgewogen, bei unverrückbaren Rollenzuweisungen. Na denn: Vielleicht doch lieber Fakes aus dem Internet. Die nämlich sind noch immer gratis.

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Quellen

-         (1) MT, 22.06.2018, S. 9.

-         (2) HFB, Worthülsenkommentar, KREiert nach Vorlage.

-         (3) MT, 22.06.2018, S. 10.

 

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