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Entschuldigung, wo geht‘s zum Verständnis?

Ein satirischer Aprilscherz!

HFB-18-03-31

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Die Stadt Cloppenburg veröffentlicht Protokolle aller Ausschusssitzungen und die des Rates. Nunmehr ist über die Sitzung des Cloppenburger Rates, der bereits am 16.10.2017 getagt hat, folgendes zu lesen:

 

 8:  Wahl des/der ehrenamtlichen Stellvertreter/-in des Bürgermeisters

    Herr Höffmann teilt mit, dass die SPD-Fraktion als weiteren Stellvertreter des Bürgermeisters Herrn Bothe vorschlage.

    Herr Dr. Bergmann kritisiert heftig den vorgeschlagenen Kandidaten Bothe, da er das Amt des stellv. Bürgermeisters nach der Ratssitzung am 19.06.2017 angetreten habe, obwohl die Kommunalaufsicht die Ungültigkeit seiner Wahl festgestellt hätte.

    Frau Klaus teilt daraufhin mit, dass gerade Herr Bothe der einzige gewesen sei, der sich bei ihr für das Vorgehen in der besagten Ratssitzung per Mail entschuldigt habe. Für dieses Verhalten wolle sie sich in der heutigen Sitzung ausdrücklich bei Herrn Bothe bedanken.

    Die Aufforderung des Ratsvorsitzenden sowie der Stellvertretenden Ratsvorsitzenden an Herrn Dr. Bergmann, sich in aller Form bei Herrn Bothe zu entschuldigen, wird nicht angenommen. (1)

 

Die Leser des öffentlichen Protokolls reiben sich verdutzt die Augen. Da hat der Ratskollege Höffmann den SPD-Kandidaten Bothe für das Amt des dritten stellvertretenden Bürgermeisters vorgeschlagen, wogegen der Ratskollege Bergmann heftig kritisierte.

SPD-Ratskollege Bothe (SPD) entschuldigte sich also bei Jutta Klaus (UWG), weil er die Absetzung dieser stellvertretenden Bürgermeisterin unterstützt hat und dann auch noch an ihrer Stelle gewählt wurde.

 

Wie bitte? Das alles, was im Protokoll zu lesen ist, klingt doch ein wenig merkwürdig.

 

Handelt es sich hierbei etwa um einen satirischen Aprilscherz oder steckt da ganz etwas anderes dahinter?

 

Herr Bothe (SPD) hatte sich mittlerweile entschuldigt. Nun sollte sich auch Ratskollege Bergmann (IBC) entschuldigen. So ist es zu lesen. Doch für was überhaupt soll er sich entschuldigen? Für die heftige Kritik etwa? Auch hat er für das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters gar nicht erst kandidiert.

 

Hat der Leser des Protokolls vielleicht irgendetwas nicht richtig verstanden?

 

Man hat doch noch so viele andere Dinge gehört. War da nicht ein angeblich unzulässiger Vergleich?

 

Einer mit der Schillerglocke, aus der mehrere Hundert Kilo Metall herausgebrochen sind? Vielleicht ein Vergleich zwischen Fack Ju Göthe und dem deutschen Bildungswesen oder zwischen der ersten Charge eines Emsteker Whiskys und dem Waliser Dichter Dylan Thomas. Mann scheint es nicht mehr so genau zu wissen. Zumindest war da keiner zwischen CDU und SPD und so konnte der Bürgermeister das Protokoll mit reinem Gewissen unterschreiben. Damit war auch klar, dass das niedergeschriebene Durcheinander nicht die gewohnte Zustimmung im Rat fand. Nur 60 Prozent der anwesenden Ratsmitglieder stimmten mit JA!

 

Zuletzt aber muss der Leser verzweifeln und sich fragen: Entschuldigen Sie, Herr Bürgermeister, wo geht‘s zum Verständnis?

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Quelle:

(1) Stadt Cloppenburg, öffentliche Niederschrift der Ratssitzung vom 16.10.2018, S.14.

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