E233 in Cloppenburg lange Jahr geplant und schließlich realisiert, um Industrieansiedlungen in Molbergen zu fördern. Warum sonst?
Herr Kolde könnte besser die Frage stellen, wer all die 27.000 Schweine, die am Tag geschlachtet werden, im fettleibigen Industriestaat Deutschland noch essen soll, wenn nicht ein großer Teil exportiert würde. In diesem Fall sollte es Ihn und seine Kreisgenossen beruhigen, dass über die deutsche Exportweltmeisterschaft hinaus immer noch genug für den Roten Grill in Cloppenburg übrig bleibt.
Und eins scheint Herrn Kolde gar nicht klar zu sein: Die Wirtschaft mit so einer lukrativen Komponente, wie es die mögliche Großansiedlung verspricht, wird es sich wohl nicht vorschreiben lassen, wo sie sich anzusiedeln hat. Die Probleme, welche Herr Kolde im konkreten Fall sieht, gelten einem Ablenkungsmanöver, welches durch eine verbogenen Kritik inszeniert wird. Vielleicht nur in permanenter Unwissenheit. Diese Probleme, die Kolde auf sich zukommen sieht, sind in Wirklichkeit Symptome der Agenda 2010.
Kolde sollte sich demnach mit denjenigen aus seiner Partei auseinandersetzen, die noch im Bundestagswahlkampf ihr klares Bekenntnis zu dieser Agenda abgegeben haben. Auch in Richtung Jusos, denen Ursachenforschung ein Fremdwort zu sein scheint. Vielleicht leistet Kolde damit einen Beitrag, dass seine Partei SPD am Ende mit weniger als 20 Prozent Wählerzustimmung endlich zu der Überzeugung kommen wird, einen wirklichen Neuanfang zu wagen. Und dass das nur ohne eine Mutti Nahles in der SPD funktionieren kann, sollte kein Hindernis sein.
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