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Leiste-H-01

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Bekenntnisschule

 

Rat verständigt sich auf Ausgrenzung

 

Schwere politische Verwerfungen wahrscheinlich

 

HFB 21-02-26

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Nach einer langen Zeit des öffentlichen Hickhacks wurde das Thema Bekenntnisschule im Rat der Stadt Cloppenburg am 22. Februar 2021 medienwirksam begraben. Die Gegner der Bekenntnisschule waren in der Überzahl. Somit entspricht die Ablehnung zwar den verwaltungstechnischen Erfordernissen, dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack über die öffentliche Diskussionskultur in Cloppenburg.

ST-MWZ-Online-Im Rat-fliegen die Fetzen-21-01

(01)

Die lautstarken Scharfmacher scheinen immer noch nicht verstanden zu haben, was sie angerichtet haben. Ihre Ignoranz gegenüber der allgemeingültigen Gesetzeslage offenbarte ein äußerst demoliertes Demokratieverständnis. Auch wenn das eindeutige Abstimmungsergebnis als demokratisch legitimiert dasteht, hat ein überzeugender demokratischer Meinungsbildungsprozess nicht stattgefunden. Stattdessen orientierten sich Teile der Cloppenburger Politik, aber auch Teile der Presse, am eigenen Ego und demonstrierten ihre individuelle Betroffenheit. Ein Appell an die Gemeinschaft, an den Zusammenhalt, blieb aus.

Die Jünger des „Advocatus Diabioli“ haben alle schlechten Eigenschaften einer Cloppenburger Volksgruppe hemmungslos nennen dürfen. Den „Advocatus Dei“ (02) kannten sie erst gar nicht. Als alleiniger Maßstab dominierte ihre eigene, angeblich richtige Haltung. Somit war unumstößlich festgelegt, was als wahr oder falsch zu gelten hatte. Ausgeschlossen die rationalen Argumente. Die erforderliche Rationalität blieb somit aus. Es grassierte eine verwerfliche Emotionalität.

Letztere bestimmte den politischen Diskus. Durch Abstimmung konnte sich dann der elitäre Wahrheitsanspruch durchsetzen. Es dürfte aber klar sein, dass den Kritikern der Bekenntnisschule die eigene Heiligsprechung nicht gut zu Gesicht stehen wird. Von echten Volksvertretern wird etwas anderes erwartet.

ST-NWZ-Bekenntnis-An-Arroganz-und Ignoranz-nicht-zu-toppen-21-01

(03)

Mit ihrer Entscheidung haben sie 25 bis 30 Prozent der Cloppenburger Bürgerinnen und Bürger (04) ihre Unterstützung versagt. Sie haben sie ausgeschlossen und damit einen Spaltungsprozess zum Ende geführt, der den Provinzfürsten der einst katholischen Enklave des Oldenburger Münsterlandes (05) politisch schwer auf die Füße fallen wird. Nach dem Aus für die Bekenntnisschule steht fest, dass sich die Mehrheiten im Rat der Stadt Cloppenburg zur Kommunalwahl 2021 deutlich verschieben werden. Die Chance für die CDU, die Wahl als stärkste Fraktion für sich zu entscheiden, ist dahin.

ST-MT-Meinung-HERMES_Debattenkultur-verroht-21-0

(06)

Nicht nur online, sondern im Alltag gehören Beleidigungen und Unwahrheiten zum „guten Ton“. Und das nicht nur Zum Thema Corona oder Trump. Bei all den Tiraden arbeitet man sich im Grunde genommen an Symptomen ab. Das scheinen nur die angeblichen Verschwörungstheoretiker festzustellen, die durchaus gemerkt haben, dass ein akuter Spaltungsprozess der Bevölkerung vorangetrieben wird. Die Gegensätze, die Scharfmacher immer wieder verkünden, müssten vielmehr lauten: US-Demokraten gegen US-Republikaner, die Nato gegen Russland, Geimpfte gegen Nicht-Geimpfte, Alt gegen Jung, Arm gegen Reich und –wie im aktuellen Fall zu vermerken wäre- das heimatverbundene Cloppenburg gegen die Ãœberfremdung vom Rest der Welt. Die Geschichte lehrt uns, dass das nie gut gehen kann!

Fraglich ist, ob die Bürgermeisterkandidaten, Varnhorn (CDU) und Priester (SPD/GRÜNE) (07), überhaupt Oberwasser gewinnen können. Denn sie müssen die soeben manifestierte Spaltungstendenz der Cloppenburger Bürgerinnen und Bürger auch noch vertreten. Während sich Bürgermeisterkandidat Varnhorn (CDU) offen gegen die Bekenntnisschule ausgesprochen hat, ist eine solche persönliche Stellungnahme der Bürgermeisterkandidatin Priester (SPD/GRÜNE) seit langem überfällig. Ein öffentliches Dementi Priesters hat es bisher nicht gegeben.

ST-NWZ-Varnhorn-Priester-Spaltung-21-0

(08)

Es ist zwar öffentlich verkündet, dass die Bürgermeisterkandidaten Priester und Varnhorn gegen den Bau einer Bekenntnisschule sind. Es gibt nur ein Problem: Die Bürgermeisterinkandidatin Priester hat sich bisher nicht persönlich dazu geäußert. Auch Priesters Homepage weist einen solchen Passus nicht aus. Alles, was über ihr Wahlprogramm bekannt ist, haben ihre Coaches, Höffmann (SPD) und Jäger (GRÜNE), verkündet.

Somit steht fest, dass eines ihrer Wahlkampfthemen die Spaltung der Cloppenburger Gesellschaft ist. Von wegen, für alle Bürgerinnen und Bürger da sein zu wollen. Dieses „Mantra“ werden ihnen nicht einmal die wohlgesonnen Bürgerinnen und Bürger mehr abnehmen. Nur ohne ein solches werden die Kandidaten einen ehrlicheren Wahlkampf führen können, mit diesem wäre dieser eine einzige Lüge! Das Wahlkampfthema „Ausgrenzung“ ist gesetzt. Somit blamieren sich die Strippenzieher samt ihrer verantwortlichen Gremien bereits am Vorabend eines sich anbahnenden Bürgermeisterwahlkampfes 2021, der trotz hochgestreckter Nasen nur als kläglich zu bezeichnen wäre.

MT-Wiese-Rechtsverdreher-21-01b

(09)

Auch „verdrehte Wahrheiten“ sind Unwahrheiten. Die aber sind nicht nur den akrobatischen „Rechtsverdrehern“ anzulasten. Diese scharfmachenden Wahrheiten gehören inzwischen zum „guten Ton“ der Politik. Einige exzentrische „Sprechpuppen“ meinen, hiermit ihre politische Karriere vorbereiten zu müssen. Bürgerinnen und Bürgern sind diese Unwahrheiten satt. Sie können und wollen sie nicht mehr hören. Auch nicht von der Presse. Der Populismus liegt in Scherben. Schlimm nur, dass die Politik das in ihrer Blase immer noch nicht gemerkt hat.

Aber davon abgesehen: Wer unter diesen Umständen als Kandidatin, als Kandidat für das Cloppenburger Bürgermeisteramt antritt, wird auch im Falle eines Wahlsieges nicht glücklich, solange der aktuell schwelende Spaltungsprozess von den Ratsherren Höffmann (sPD), Jäger (GRÃœNE) und Borchers (SPD) angeheizt wird. Und das passiert im Rat der Stadt Cloppenburg auf manchen Irrwegen in Form einer menschenverachtenden Art und Weise.

Hierbei scheut man nicht zurück, die Bedeutung von Begriffen ins komplette Gegenteil zu verkehren. „Neusprech“ ist zum Markenzeichen der Scharfmacher gegen die Bekenntnisschule geworden. Begriffe wie Diversität, Toleranz und Integration sind ihre pervers umgedeuteten Ideale. Ganz im Sinne des gewohnten „Neusprechs“ (10), durch die die Politik übelsten „Querungen“ mit schwerwiegendsten Folgen an den Mann bringen will.

ST-Jaeger-Integration-Toleranz-21-01

(11)

„Indoktrination“! Eine schwere Anschuldigung mit autistischen Zügen! Fern jeder Toleranz. Fern jeder Integration. Fern jedes Rechts. Die Argumentation kann nicht schräger sein und entlarvt das massive Scheitern des integrativen Ansatzes Cloppenburger Schulen. Es ist das Recht der privaten Bildung, den Schwerpunkt „im Geist der frohen Botschaft“  zu finden. Genau so sehen die deutschen Bischöfe das “Selbstverständnis und den Auftrag Katholischer Schulen”. Hier kommen ebenfalls Formulierungen zum Tragen, die Ratsherr Jäger (GRÃœNE) als Indoktrination bezeichnen würde. Aber Kollege Jäger stellt mal wieder seine Meinung über sein Wissen, ohne zu merken, wie böswillig seine schräge Logik ist. (12)

Nun sind zwei Bürgermeisterkandidaten angetreten, die genau diese Linie weiter verfolgen sollen. Genaugenommen treten sie an gegen Toleranz, Integration und Respekt. Wenn es nicht umgehend eine dritte Kandidatin, einen dritten Kandidaten gibt, wird sich Cloppenburg alternativlos in einem politischen Dilemma unkontrollierten Ausmaßes festfahren. Bar jeglicher Vernunft! Mit fest eingebrannten Algorithmen eines inquisitorischen Denkens. Es dürfte klar sein, dass es so etwas in Cloppenburg noch nie zuvor gegeben hat.

 

 

 

Hier nun die Rede der INITIATIVE BÃœRGERBÃœNDNIS CLOPPENBURG:

 

Dr. Hermann Bergmann (IBC)                    Cloppenburg, den 22.02.2021

 

Stellungnahme zu TOP 21 und 22/ Bekenntnisschule

Flächennutzungsplanänderung Nr. 1.35/ Bebauungsplan Nr.142

Der Verein „Freien Christliche Bekenntnisschule“ (FCBS) hat einen Antrag gestellt, um letztlich eine konfessionelle Schule bauen zu können. Das Vorhaben ist auf viel Kritik gestoßen, die durch groteske und menschenverachtende Züge geprägt war. Angestachelt durch Politik und Pressevertreter, aber auch durch Schulleiter. Das was wöchentlich zu lesen und zu hören war, widerspricht zutiefst demokratischen Grundsätzen. Das demokratische Toleranzprinzip wurde in einer Weise ausgehebelt, wie es man nicht für möglich gehalten hätte. Man scheute nicht vor unbewiesenen Verunglimpfungen zurück, die lautstark verkündet wurden. Oft unter maßloser Missachtung der dienstlichen Vertraulichkeit im pädagogischen Bereich. (13) Unter Missachtung der Neutralitätspflicht. Politik, Schulleitungen und auch Pressevertreter haben sich hierbei nicht von ihrer besten Seite gezeigt. Ihre Stellungnahmen tragen zur Spaltung der Cloppenburger Gesellschaft bei.

Die Diffamierungen müssen Angst machen. Angst macht einem auch, dass nun Cloppenburger Bürgermeisterkandidaten (Varnhorn (CDU) und Priester (SPD/GRÜNE)) die menschenverachtende Spaltungstendenz fortsetzen wollen, indem sie diese Sichtweise für ihren Wahlkampf übernehmen wollen.

Man darf anderer Meinung sein. Dennoch sollte man das demokratisch legitimierte Recht der Meinungsfreiheit nicht mit Füßen treten. Das Recht, eine Bekenntnisschule ins Leben zu rufen, liegt bereits im Grundgesetzt begründet.

Im § 7 des Grundgesetz heißt es u.a.: Das Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewährleistet (Absatz 4). Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen (Absatz 2). Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates (Absatz 1) (14).

Mit dem zuletzt genannten Absatz greift das Schulgesetz. Zu nennen sind §§ 1 und 2 des NSchG. (15) Sie geben vor, dass ein „in sich geschlossener Bildungsplan“ erlaubt ist. Das obligatorische Genehmigungsverfahren obliegt also der Schulbehörde. Dieses Vertrauen muss man haben. Doch die gesetzlichen Grundlagen scheinen einigen hier im Rat nicht klar zu sein. Demokratische Grundsätze werden nicht verstanden, Toleranz ist vielmehr ausgehebelt und Diversität nicht gewollt. Im konkreten Fall werden Menschenrechte missachtet. Dieser Hinweis ist nicht einmal übertrieben.

Laut Charta der Vereinten Nationen (16) hat „Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit (…)“. Zugleich nennt die Charta der Vereinten Nationen das Recht auf Bildung, die die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit keinesfalls aushebelt. Das wiederum impliziert Bildungsinhalte mit bestimmten Schwerpunkten, die vor allem den privaten Bildungsträgern zugesprochen werden. Konkret ausgestaltet findet man das im Niedersächsischen Schulgesetz (NSchG).

Aber das alles scheint hier in Cloppenburg alles unbekannt zu sein. Teile der Politik, Presse und Schulleiter stellen Alleinstellungsmerkmale in den Mittelpunkt und verkaufen sie ihren Zuhörern und Lesern als Norm. Peinlich nur, dass man stets mit dem Finger in Richtungen zeigt, die weit weg von Deutschland angesiedelt sind. Auf diese Art weist man Menschenrechtsverletzungen weit von sich, mit denen man angeblich nichts zu tun hat. Hierbei setz man auf die unterstellte Unbildung der Bürgerinnen und Bürger. Doch mit diesem Ansatz hat man sich unterm Strich verzettelt. Kein Wunder, dass die Politikverdrossenheit wächst! (17)

Kritik ist erlaubt. Dann aber soll man auch ihre Grenzen erkennen und sich mäßigen. Kritik ist ausgehebelt, wenn sie zu einer Summe von Verunglimpfungen mutiert. Im konkreten Fall hat man die Grenzen immer wieder überschritten, die es in Cloppenburg so noch nie gegeben geben hat. So etwas kann nicht gut gehen. Zu den Kommunalwahlen 2021 ist daher mit erheblichen politischen Verwerfungen zu rechnen. Ein WEITER SO darf es nicht geben.

Man sollte mehr aufeinander hören!

Audiatur et altera pars! (18)

 

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Quellen

 

(01)       NWZ-Online, Im Cloppenburger Stadtrat fliegen die Fetzen/Headline, 24.02.2021.

(02)       https://www.blueprints.de/wortschatz/von-a-und-o-bis-buridans-esel/advocatus-diaboli.html

(03)       NWZ, Arroganz und Ignoranz nicht zu toppen/Headline 24.02.2021.

(04)       https://de.wikipedia.org/wiki/Cloppenburg#Konfessionsstatistik

(05)       https://www.nwzonline.de/cloppenburg/katholische-dominanz-im-kreis-gebrochen_a_3,1,83599313.html 

(06)       MT, HERMES, Meine Meinung, Debattenkultur verroht, 24.02.2021.

(07)       https://www.nwzonline.de/plus-cloppenburg-kreis/cloppenburg-emstek-buergermeisterwahl-in-cloppenburg-christiane-priester-tritt-gegen-neidhard-varnhorn-an_a_50,11,807459925.html

(08)       MT, Bekenntnisschule: Rat stimmt gegen Planungen/Auszug, 24.02.2021.

(09)       vgl. (08)/Auszug.

(10)    https://de.wikipedia.org/wiki/Neusprech#:~:text=Neusprech%20(englisch%20Newspeak)%20heißt%20die,Freiheit%20des%20Denkens%20aufgehoben%20werden

(11)       vgl. (08)/Auszug.

(12)       https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/die-deutschen-bischoefe-kommissionen/hirtenschreiben-erklaerungen/erziehung-bildung-geist-frohen-botschaft.html

(13)       https://www.demo-online.de/artikel/neutralitaetsgebot-amtstraeger-sagen-duerfen

(14)       https://dejure.org/gesetze/GG/7.html

(15)       http://www.schure.de/2241001/nschg.htm#:~:text=(1)%20Die%20öffentlichen%20Schulen%20sind,Weltanschauung%20gemeinsam%20erzogen%20und%20unterrichtet.

(16)       https://unric.org/de/charta/

(17)       https://www.grin.com/document/105613

(18)       „Gehört werde auch der andere Teil”.