Wer diesem Generalverdacht ein Ende setzen will, sollte dafür sorgen, dass politische Ämter auf allen Ebenen zeitlich begrenzt werden:Fünf Perioden im Bundestag bedeuten 20 Jahre politische Arbeit mit einem nicht unerheblichen Einfluss. Dann sollte Schluss sein. Um Nachwuchs müsste man sich eigentlich keine Sorgen machen.
Was für die Bundes- und Landesebene gilt, wäre auch sinnvoll für die kommunale Politik. Hier bedeuten vier Perioden 20 Jahre kommunalpolitische Arbeit. Bei annähernd 40 Jahren wäre das keine Ehrung wert, weil ein angewachsener Stuhl ein Schlag ins Gesicht der Demokratie darstellt.
Neue und jüngere Bewerber, die das Amt mit frischem Wind ausfüllen könnten, gibt es genug. Ihnen aber lässt man in der Regel wenige Chancen. Wenn sie aber so klug sind, um diese selbstbewusst zu kämpfen, dann ist der Erfolg sehr wahrscheinlich. Andersherum wird politischer Nachwuchs vergrault. Man muss sich dann nicht wundern, wenn sich langfristig für die eine oder andere „etablierte“ Partei nur wenige oder auch keine Kandidaten am Ort zu finden lassen.
Der SPD-Ortsverein Essen (Ruhrgebiet) ist nun auf den Punkt gekommen. Wenn auch viel zu spät! Er strebt ein Parteiordnungsverfahren gegen Hinz an. Mehr geht nicht! Ein lobenswertes und vorbildhaftes Zeichen für den einen oder anderen Ortsverein, der über Jahre hinweg in passiver Starre verharrt und bei markanten Dingen einfach wegschaut, obwohl hinter vorgehaltener Hand die Rohrspatzen aus allen Löchern pfeifen.
Eine Unart, die den politischen Eiferern und Trophäensammlern offenbar suggeriert, auf die Schnelle etwas werden zu können. Die Schnelle nämlich ist vielen Dilettanten wichtiger als die gute politische Arbeit. Leider gibt es viel zu viele davon! Das weiß inzwischen auch der politikverdrossene Bürger!
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