Ein weiteres Problem der Mortalitätsbetrachtung liegt in der Bevölkerungsbewegung; die Analyse gibt keinen unmittelbaren Aufschluss, wann die Erkrankungen zuerst aufgetreten sind und ob die Verstorbenen zum Diagnosezeitpunkt in der Untersuchungsregion gewohnt haben.
Gesicherte Daten gab im Jahr 2008 somit nicht. Die Bevölkerung war verunsichert. Es bestand weiterhin und ein öffentliches Interesse an Aufklärung. Von kritischen Bürgern wurde gefordert, weitere Details in einer fortgesetzten Untersuchung zu ergründen.
Nach Abschluss der orientierenden Evaluation des vermuteten Krebsclusters wurden die Empfehlungen des NLGA und EKN zu etwaigen weiteren epidemiologischen Untersuchungen aufgegriffen. Das Ziel war, eine Literaturstudie zu möglichen (bekannten oder diskutierten) umwelt- oder arbeitsplatzbezogenen Risiken für Multiple Myelome mit der Frage durchzuführen, ob sich etwaige Ansatzpunkte für eine Vor-Ort-Untersuchung für diese Fallhäufung beim Multiplen Myelom ergeben.
Parallel zu diesen Untersuchungen, die sich auf das mögliche Krebscluster beziehen, wurde von der Stadt Cloppenburg eine Mortalitätanalyse für die gesamte Stadt Cloppenburg beim EKN nachgefragt. Hintergrund für diese durchzuführende Evaluation war, dass die höchste Mortalität im Nordosten des Untersuchungsgebiets festgestellt worden war, wobei offen bleiben musste, ob benachbarte Stadtteile Richtung Innenstadt ebenfalls eine erhöhte Krebsmortalität aufweisen.
Die SPD hatte sich bereits im Vorfeld dafür ausgesprochen, Entwicklung der Krebsinzidenz bzw. der –Mortalität in den untersuchten und ggf. angrenzenden Stadteilbezirken vorsorglich weiter zu beobachten.
Inzwischen kritisieren namhafte Wissenschaftler, dass die Expertisen des Landkreises Cloppenburg ohne hinreichende Ursachenforschung zu einem nicht nachvollziehbaren Ergebnis gelangt seien. Das sollte den verantwortlichen Behörden ein Hinweis sein, sich intensiver mit dem Problem der gehäuften Krebsinzidenz bzw. der –Mortalität zu beschäftigen.
Die Cloppenburger SPD hält es für unverantwortlich, die Bevölkerung über die tatsächlichen Zustände eines möglichen Gefährdungspotenzials im Unklaren zu lassen. Es geht schliesslich um die Gesundheit der Bevölkerung. Die Cloppenburger SPD hält weitere Untersuchungen über die Ursachen der Krebshäufung für dringend geboten. Auf einer Podiumsdiskussion, die vom V V C organisiert war, am 26.08.2011 wurde diese Meinung noch einmal bekräftigt.
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