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Jetzt ist wirklich Krieg

Thema: Proteste in Russland

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Von Lars CHOWANIETZ

 

Lange wurde in der Ukraine gebombt und gestorben. Jetzt rückt der krieg für die Menschen in Russland näher.300.000 Männer sollen in einer Teilmobilmachung in den Krieg gegen die Menschen im Nachbarland ziehen. Jetzt trifft es die russischen Familien. Väter und Söhne bekommen rote Zettel. Die Einberufung. Putins Regime braucht Kanonenfutter.

Nach allem, was wir wissen, hatte die „militärische Spezialoperation“ des Putinschen Machtapparats in der russischen Bevölkerung nie besonders großen Rückhalt. Aber Propaganda und strenge neue Gesetze sorgten dafür, dass es zumindest kaum öffentliche Kritik am Land gab. Der ferne Krieg wurde hingenommen. Der Alltag blieb fast unangetastet. Das änderte sich, weil es Berichte über hohe Verluste gibt und nicht mehr nur freiwillige in den Krieg ziehen müssen.

 

"Hätte die russische Führung einen Funken Mitgefühl, so würde sie jetzt ernsthaft Verhandlungsbereitschaft signalisieren."

Lars Chowanietz

 

Allen Russen wird klar, dass es jetzt auch in ihrer Familie Opfer geben kann – und in vielen sicher geben wird. So kommt auch das russische Bewusstsein immer mehr im Krieg an. Und die Aussichten sind schlecht. Bald ist Winter. Der Konflikt könnte sich festfahren – wie in vielen Kriegen zuvor mit einem irrsinnigen Verbrauch an Material und Menschenleben. Hätte die russische Führung einen Funken Mitgefühl, so würde sie jetzt ernsthaft Verhandlungsbereitschaft signalisieren. Aber Putins Sprache ist eine andere. Und deshalb werden die Proteste in Russland zumindest vorerst verhallen, wenn sich nicht große Teile der Bevölkerung im ganzen Land gegen den Krieg des brutalen Regimes auflehnen. Das ist aber nur ein Funke Hoffnung.

 

Gegenkommentar

 

Quellen-KK