Erst recht nicht, wenn dieselbe Partei den Nato-Einsatz unmittelbar vor der russischen Grenze unterstützt und damit eine erhöhte Kriegsgefahr in Verbindung mit dem Ukraine-Konflikt heraufbeschwört. An ausgeprägter Scheinheiligkeit scheint es dieser Forderung nach einer Partnerstadt überhaupt nicht mehr zu fehlen!
Herr Meyer von der Münsterländischen Tageszeitung bringt es in seinem Kommentar mal wieder auf den Punkt. Mit dem Hinweis auf die „zahlenmäßig starke Religionsgemeinschaft“ ist das angebliche Problem in den korrekten Zusammenhang gebracht. Wenn man den Presseberichten der letzten Wochen glauben darf, scheint der doppelseitige Prozess der Integration letztendlich noch nicht vollzogen zu sein. Alles braucht seine Zeit! Aber bei aller Kritik ist Vorsicht geboten: Es geht um „verschiedene Weltanschauungen“, die mehr Toleranz auf beiden Seiten verlangen.
Recht muss Recht bleiben. Das gilt auch für das Bestreben, eine eigene Konfessionsschule zu beantragen, die am Ende das Niedersächsische Kultusministerium genehmigen müßte. Vor wem haben die lautstarken Kritiker eigentlich Angst? Vor den Antragstellern oder vor dem Kultusministerium? Oder meinen die nun Aufgeklärten, es gäbe Bürger der ersten Klasse und der zweiten Klasse, wobei letztere vor dem Gesetz weniger gleich sind?
Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt? Wenn die Lokal-Politik und die Wahlkämpfer nicht endlich die Rolle des Mediators übernehmen, indem sie die des Einpeitschers ablegen, wird die gefühlte Gegenwart an düsterer Kapitel der Geschichte erinnern. Ein solcher Prozess automatisiert sich zusehends. Um ihn ein für alle Mal zu stoppen, sollten die Kritiker endlich Ruhe bewahren und die Betroffenen mehr politisches Selbstbewusstsein entwickeln, indem sie sich stark ins Spiel bringen. Die Demokratie verlangt es! „Worauf wartet ihr noch?“
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