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Cloppenburger Gelegenheitsticker

 

Januar bis März 2025

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06.01.2025

Bartz mit Listenplatz 21 „mega motiviert“

„CDU bei Großspenden vorn (…) SPD nicht nur in Umfragen hinter der Union“, heißt es auf Seite 1 der heutigen Ausgabe der Münsterländischen Tageszeitung. Rechts daneben der Vergleich:“ Aussichtsreicher Listenplatz für Bartz (…) Der SPD-Bundestagsabgeordnete hat reelle Chance auf Wiederwahl“. Inhaltlich wird der „(…) CDU mit 5,37 Millionen Euro fast das Zehnfache der Einnahmen der SPD (…)“ zugebilligt. Von wohlhabenden Sponsoren versteht sich, die ihre Interessen nach der Bundestagswahl umgesetzt sehen wollen. Das hat natürlich ein Geschmäckle und stellt die CDU als von Lobbyisten gekaufte Partei in ein schlechtes Licht. Nur im Vergleich zur SPD, versteht sich. Denn Letztere hat nur etwas mehr als 1 Zehntel dieser üppigen Sponsoreneinnahmen zu verbuchen. Das wäre an Bescheidenheit kaum zu überbieten, zumal nicht einmal der absolute Betrag dieses Lobbyisten-Sponsorings an die SPD genannt ist. Die Botschaft also: Hurra, dass es die SPD gibt, „Der SPD-Bundestagsabgeordnete hat reelle Chance auf Wiederwahl“, Hurra, Hurra! Wer aber könnte die Münsterländische Tageszeitung wohl sponsern, um ein solch offensichtliches Nutching zu betreiben?

Dass sich diese „Einnahmen“ der Parteien nur auf das Jahr 2024 von Beträgen über 35.000 Euro beziehen, diese Ungenauigkeiten des MT-Artikels seien geschenkt. Dass das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) innerhalb nur eines knappen Jahres seit ihrer Gründung mit fast sechseinhalb Millionen Euro der Spitzenreiter dieser „Einnahmen“ ist, bleibt unerwähnt. Positiv gesehen hätte das BSW damit einen gewaltigen Vertrauensvorschuss. Denn Wahlkampf ist teuer, sehr teuer! Somit wäre doch interessant zu wissen, welche „Einnahmen“ CDU, SPD oder Grüne seit der vergangenen Bundestagswahl insgesamt (!) für sich generiert haben. Doch das wird den Lesern nicht mitgeteilt. Der isolierte (geframte) Vergleich zwischen CDU und SPD passt eben besser! Hurra den Helden, die so bescheiden sind!

Aber es geht ja um den Verkauf des weiteren Etappenerfolgs für Alexander Bartz: „Bei der Listenaufstellung der Niedersachsen-SPD zur Bundestagswahl steht der SPD-Bundestagsabgeordnete für Cloppenburg-Vechta auf Platz 21 (…) Damit besteht für ihn die reelle Chance, am 23. Februar erneut in den Bundestag zu kommen“, heißt es unhinterfragt in gleich 2 heutigen MT-Artikeln. Fast beiläufig heißt es weiter: „Bei der vergangenen Bundestagswahl im Herbst 2021 hatte Bartz den Listenplatz 25 inne, er war damit der zweite Nachrücker“. Dass mit diesen Zahlen Äpfel mit Pflaumen vermengt werden, soll der Leser nicht merken. Denn im Jahr 2021 wurde die SPD mit nur 27,5 Prozent stärkste Partei im deutschen Bundestag. Bei den aktuellen Umfragen kann sie allerdings nur mit einem deutlich geschrumpften Zustimmungswert aufwarten. Dieser beträgt aktuell 16 Prozent!

Und nun sollte man doch einmal nachgerechnet haben, wie es mit dem vermittelten Bartz-Hurra wirklich aussieht. Setzt man diese 16 Prozent mit den ehemals 27,5 Prozent ins Verhältnis, so ergibt das 0,58 zu 1! Das heißt: Der Zustimmungswert der SPD ist seit der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 um 42 Prozent gesunken. Oder andersherum. Der Zustimmungswert beträgt nur noch 58 Prozent im Vergleich zum Wahljahr 2021. Wenn 2021 in Niedersachen der Listenplatz 23 einen Einzug in den Bundestag ermöglicht hat, wird es im Zusammenhang mit dem aktuellen Stand der Wahlumfrage (16 Prozent) dann erst der Listenplatz 14 von 78 Listenplätzen in Niedersachsen sein! Weil der SPD-Kandidat Bartz kein Direktmandat im schwärzesten Wahlkreis Deutschlands Nr. 32 erringen kann, bleibt er mit seinem Listenplatz 21 auf verlorenem Posten. So verloren, dass er – wie zuvor - niemals den zweiten Nachrücker stellen wird. Auch dieser Zusammenhang wurde in dem vorliegenden Hurra-Artikel nicht recherchiert. Nicht gedeutet zudem der Hinweis: „Der Bundestag wird mit dem neuen Wahlrecht kleiner. Die Zahl der Abgeordneten ist auf 630 beschränkt. Aktuell sind es 736“. Die Chancen für Bartz stehen diesbezüglich also noch einmal um 14,4 Prozent schlechter!

Was die politischen Schwerpunkte des SPD-Kandidaten Bartz betreffen, so bleibt vieles äußerst unterbelichtet. Nun eins ist klar: Gewohntermaßen würde er stets für das stimmen, was die SPD-Fraktion von ihm einfordert. Denn nur das bringt Punkte im SPD-Listenranking. In die Tonne demnach mit Art 38 des Grundgesetztes: „Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“. Dort heißt es aber nicht, sie seien Vertreter ihrer Partei, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrer Fraktion unterworfen.

Nunmehr wird gebilligt, dass wiederum deutsche Panzer gegen Russland rollen, ohne die akute Kriegsgefahr für Deutschland zu erkennen, die letztendlich darauf hinausläuft, als deutscher Bürger mit Stahlhelm und Gewehr Deutschland möglicherweise den Donbass zu verteidigen. Dass die Zahlungen für eben diesen Krieg demnächst nicht mehr von der US-Regierung mitgetragen werden, sondern Europa diese Zahlungen allein übernehmen müsste, wobei Deutschland wie immer der Hauptnettozahler sein wird. Dass es somit kein Wunder ist, wenn die „Rentnerinnen und Rentner (…) im neuen Jahr voraussichtlich 4,1 Milliarden Euro mehr Steuern [zahlen] als 2024“. Bei einer Rente von sage und schreibe 48 Prozent vom errechneten Gehalt der Erwerbsbiographie. Dass die Krankhäuser spätestens in 10 Jahren nach dem unerschütterlichen Prinzip der „freien Marktwirtschaft“ zuhauf geschlossen werden, wobei mittlerweile immer mehr Fachärzte des Cloppenburger Krankenhauses an Auszug aus diesem soeben modernisierten Gebäude denken, um woanders ihren Beruf ausüben zu können.

Also: Danke SPD, danke Herr Bartz! Denn Sie saßen in der letzten Periode nun auch im Bundestag und waren somit Vertreter Ihrer Partei, an Aufträge und Weisungen des Volkes nicht gebunden und nur ihrer Fraktion treu. Und nach diesem Treueprinzip haben Sie nun den Sprung von Listenplatz 25 auf 21 geschafft. Herzlichen Glückwunsch für Ihre „mega Motiviertheit“, würde so mancher Bürger sagen.!

Das alles ist schön und gut. Was aber macht einen guten Politiker wirklich aus? Die Antwort lässt sich in der heutigen Ausgabe der Münsterländischen Tageszeitung einige Seiten weiter auch finden. Wenn auch verklausuliert, lässt sich das anschaulich darstellen. Gefolgt von einem leicht abgeänderten Zitat aus der Kolumne mit dem Titel „Gewählt und gleich überfordert?“ von MT-Redakteur Max Meyer. „Beispiele gibt es dafür zuhauf“, resümiert der Redakteur. Somit auch „(…) In Ämtern, der Politik “(…) und natürlich weit darüber hinaus“. Allerdings verlangt Meyers Hinweis nach einer Konkretisierung, um den Nebel einer solch raffinierten Implikation zu vertreiben. Explizit formuliert - und damit verständlicher - sollte es demnach folgendermaßen lauten:

„Viele Politiker wollen Karriere machen – völlig egal, ob sie die zu erwartenden neuen Aufgaben erfüllen können oder nicht – und ob sie sich darüber im Klaren sind oder nicht. Denn: Ein guter Politiker, fachlich und sozial kompetent, muss nicht zwingend ein gutes Vorbild sein. Und dennoch schaffen es einige Unfähige – manchmal im Alleingang, manchmal gestützt durch sehr fähige Parteifreunde – ihre angestrebte Position zu erreichen. Beispiele gibt es dafür zuhauf. (…) Es tummeln sich die Sprossenspringer, die von Tuten und Blasen keine Ahnung, aber durch ihr selbstsicheres Auftreten bereits die halbe Miete bezahlt haben. Gibt es für solche Typen keine Warnhinweise? Und falls ja: Wieso wehrt sich dann keiner? Oder gibt man sich dem (…) gegebenen Schicksal einfach hin?“ Wäre eine solche Formulierung im Sinne des öffentlich dominierenden Interesses nicht besser gewesen als die versteckte Wahrheit?

Nun denn: Die Situation vor der Bundestagswahl ist so, dass viele Menschen oft nicht wissen, was sie wählen sollen. Sie alle fühlen sich enttäuscht von der Politik der letzten Jahre. Nicht nur von der Ampel. Im Sinkflug die selbsternannten "demokratischen" Parteien, im Steigflug die Alternativen! Im Umgang miteinander zählen die Sachargumente schon lange nicht mehr. Diese wurden ersetzt durch Beschimpfungen übelster Art. Nunmehr bekennen sich die „demokratischen“ Mehrheitsparteien nicht mehr zu Sachthemen, sondern formieren sich zur Selbstverteidigungsfront gegen rechts. Die Anliegen vieler Bürger bleiben zunehmend außen vor, wobei „Falschwähler“ das neudeutsche Feindbild repräsentieren.

Wie steht es dann mit der stets hochgepriesenen Demokratie? Die Politikverdrossenheit nimmt ihren Lauf und dürfte nach österreichischem Vorbild schließlich ein vorläufiges Ende nehmen. Dann, wenn die Brandmauern kippen, wird es die Mehrheit freuen. Ob dann endlich Frieden einkehrt, wird sich zeigen!

 

https://www.om-online.de/politik/alexander-bartz-hat-aussichtsreichen-spd-listenplatz-zur-bundestagswahl-657555

https://www.om-online.de/politik/wie-die-chancen-fuer-alexander-bartz-auf-ein-erneutes-spd-mandat-stehen-657575

MT (dpa), CDU bei Großspenden vorn, SPD nicht nur in Umfragen hinter der Union, 06.01.2024

https://www.die-debatte.org/nudging-was-steckt-hinter-begriff-nudging/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/169541/umfrage/parteispenden-nach-parteien/

https://www.bundeswahlleiterin.de/info/presse/mitteilungen/bundestagswahl-2021/52_21_endgueltiges-ergebnis.html

https://www.wahlrecht.de/umfragen/

https://www.spdnds.de/2025/01/04/landesliste-btw-2025/ 

https://www.tagesschau.de/ausland/usa-ukaine-hilfe-100.html

https://www.dkgev.de/fair/kampagne-2023/protesttag-stoppt-das-krankenhaussterben/

MT, Kolumne. MaxMeyer, Befördert und gleich überfordert? Das muss nicht sein, 06.01.2025

https://www.spiegel.de/ausland/oesterreich-regierungskrise-wird-fpoe-chef-herbert-kickl-jetzt-kanzler-a-9eae4930-a18b-4937-97ce-c4f3d88c3d9e

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03.01.2025

Kinderseite: Wir Menschen werden immer mehr

Wenn es um Einflussnahme geht, dann sind der Deutschen Presse-Agentur (dpa) alle Mittel recht, um einen wahren Sachverhalt dermaßen einzugrenzen, damit er in einem strahlenden Licht erscheint. Schließlich geht es um das „Glück“, welches in jedem Menschen – und vor allem auch in Kindern -innen wohnen sollte. Nach der Vision: „Bis zum Jahr 2030 werdet ihr nichts besitzen und glücklich sein.“ Ob das Glücklichsein dann auch ohne jeglichen Verstand sinnvoll ist, bleibt offen!

Fünf Jahre zuvor, also „Passend zum Start ins neue Jahr [2025] kann es sich also lohnen, einfach mal positiver zu denken“, heißt es in einem Kinderartikel am letzten Tag des alten Jahres. Und das trotz vieler besorgniserregender Ereignisse und Presseberichte in der Welt. Das betrifft u.a. grausige Kriege, das Töten vieler tausend unschuldiger Kinder, verheerende Anschläge mit vielen Toten und massive Aufrüstung durch Kriegsbereitschaft und vor allem das Auf- und Abwerten dieser Ereignisse durch die Taten der Guten und durch die der Bösen. Bestärkt durch das suggestive „Wir“ und die ausgeschlossenen „Anderen“.

Angefeuert durch Politik, Presse und auch Kirche! In den vielen Sonntagsreden, konformen Berichterstattungen der Lokalzeitungen und frommen Sonntagspredigten so mancher christlicher Kirchenfürsten anlässlich der konsumtreibenden Festtage. Von wegen also „Der Friede sei mit Euch“, von wegen also „Positiv Denken“, von wegen also die „Anderen“! Somit soll und muss es heißen: „Wir“, „Wir“ und nochmals „Wir“. Im vorliegenden Kinderartikel ausgedrückt in der Headline „Wir Menschen (…)“! In der Aufmachung einer Nachhilfestunde zum Thema Prozentrechnung. Verhohlen vermengt mit implizit ausgrenzender Mengenlehre. Suggeriert die vermeintlich 99-prozendige Mehrheit des „Wir“ und der Resterampe der verblieben 1-prozentig „Anderen“. Letztendlich der Querulanten, Querdenker, Quertreiber, Idioten, Ratten, Schwurblern Verbrecher, Nazis, Zecken, Rechtsextremen oder Zecken.

Straffrei die Bezeichnungen solange, wie sie aus Richtung Politik kommen. Strafrechtlich verfolgt, sobald sie umgedeutet in Richtung Politik gehen. Eine methodischer Fehlgriff sondergleichen. Eine Nachhilfestunde im Pelz eines strategisch unpädagogischen Konzepts vor der Bundestagswahl 2025, um die frech gefrämte Meinung des angeblich mehrheitlich harmonischen Miteinanders in der ganzen Welt zu verbreiten. Als gäbe es unter den Menschen ausschließlich ein „Wir“, ein „Miteinander“, eine „Achtung“. Doch die Realität sieht ganz anders aus! Wie können „unsere“ Kinder nur so respektlos angelogen werden? Wie können die „anderen“ Kinder nur so respektlos verachtet werden?

Und wen soll es noch wundern, dass demonstrierte Respektlosigkeit diese auch noch fördert. In Straßenschlachten zur Jahreswende 2024-2025. Mit Ausmaßen bürgerkriegsähnlicher Szenen in vielen deutschen Städten. In Berlin, Cloppenburg, woanders. Begleitet von Feuerwerksgeschossen, die professionellen Sprengladungen des Krieges ähnlicher klangen als je zuvor. Stets initiiert von den „Anderen“. Nach dem Motto: „Wir“ – 99 Prozent - tun so etwas niemals!

„(…) längst leben mehr als 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten“, heißt es zu Beginn der Nachhilfestunde in Prozentrechnung. Ergänzend angeführt wird schon zuvor: „Die meisten Personen, die auf der Welt leben, kommen aus Asien (…) Dazu gehören etwa die Länder China und Indien“, so der Kinderartikel, der auf Zahlen der „Deutschen Stiftung Weltbevölkerung“ (DSW), die sich weniger auf eine statistische als vielmehr auf eine politisch orientierte Ausrichtung beruft. Der Schwerpunkt bildet demnach die deutsche Außenpolitik. Derzeit mit allen Fassetten, die die bisherige Ampelregierung bis zur Neuwahl in Februar zu bieten hat. „[Die DSW] arbeitet (…) auch auf politischer Ebene, um mehr finanzielle Mittel im Bereich globale Gesundheit und sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte einzuwerben oder konkrete Verbesserungen weltweit zu erreichen“.

Dass es bei diesen Projekten oft um massive Reibungspunkte geht, bei denen keine Belehrungen –„ehrenwerte Appelle“- angebracht sind, versteht sich von selbst. So gilt z.B. im afrikanischen Uganda „(…) die Todesstrafe für ‚schwere Homosexualität‘ – sexuelle Beziehungen, an denen mit HIV infizierte Personen beteiligt sind“. Das mag man gut finden oder nicht. Deutsche Diplomatie hat das allerdings zunächst zu akzeptieren, so wie sie es für die Giftspritze in den USA praktiziert.

Wenn also die Nichtregierungsorganisation (NGO) „Deutsche Stiftung Weltbevölkerung“ (DSW) „In den vier ostafrikanischen Ländern Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda (…) die DSW zahlreiche Projekte fördert“, dann wohl kaum alle zugleich in den 4 Ländern Ostafrikas. Daher werden wohl kaum in Uganda „Jugendlich im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) zu Jugendberatern und -beraterinnen geschult“. Ob das DSW wirklich in diesen Ländern und den übrigen afrikanischen Ländern mit 18 Prozent der Weltbevölkerung willkommen ist, darf also kritisch gesehen werden.

Ach ja, um die Nachhilfe im Prozentrechnen auch verständlich zu machen, wird die Menge „100“ von der Deutschen Presse-Agentur als genialer „Trick“ verkauft, der genaugenommen nichts anderes als die normierte Grundlage für die Prozentrechnung darstellt. Ein “Trick”, der somit politisch gedeutet werden sollte. Schließlich geht es um Zahlen, die von der Nichtregierungsorganisation DSW kommen! Das vor dem Hintergrund, dass Prozentrechnung erfahrungsgemäß von vielen Jugendlichen und Erwachsen gar nicht erst beherrscht wird. Schon gar nicht, wenn die Rede davon ist, dass „Frauen etwa 2,2 Kinder auf die Welt [bringen]“. Wie die Anzahl von 2,2, Kindern erklärt werden kann, das sollte man Kindern erst einmal erzählen. De Kinderartikel macht das nicht! Selbst in Schulen verzweifelt man an solchen relativen Zahlen mit statistischem Hintergrund. Was soll ein solcher Zahlenbrei in einem Kinderartikel, den die Adressaten überhaupt nicht lesen wollen, weil sie ihn selbst nicht einmal verstehen?

Dienen nicht relative Zahlen oft dazu, etwas positiv darzustellen, was in der Absolutheit gar nicht so positiv erscheint? Z. B. bei Wahlergebnissen, die schöngerechnet werden, indem die Zahl der Nichtwähler, die der ungültigen Stimmen und die der Wähler, die Parteien unter der 5-Prozenthürde gewählt haben, einfach unter den Tisch gekehrt werden, um die Wahlergebnisse der einzelnen Parteien zu 100 Prozent „aufzufrischen“? Ist die Wahl des SPD-Bundestagskandidaten im Wahlbezirk Cloppenburg/Vechta, Alexander Bartz, wirklich mit einem so tollen Ergebnis ausgegangen, wenn nur 45 von 47 Delegierten, also 96 Prozent, für ihn gestimmt haben? Wo waren die übrigen Delegierten, die offenbar nicht zur Delegiertenkonferenz erschienen sind und mit dem relativen Ergebnis (96 Prozent) wiederum unter den Tisch gekehrt werden? Aktuell dann die Frage, wie viele Wissenschaftler es auf der Welt geben muss, die vor mehr als 10 Jahren mit 99 Prozent für den menschengemachten Klimawandel gestimmt haben. Würden die Meldungen darüber mit absoluten Zahlen argumentieren, so wäre das weit wirkungsvoller und vor allem ehrlicher.

Doch man soll den vorliegenden Kinderartikel nicht zu hart kritisieren. Er hat auch positive Seiten. Zum einen weist er auf die auf 8 Milliarden angewachsene Weltbevölkerung hin, in der „Wir“ und die „Anderen“ leben. Dennoch geht er nicht auf die Problematik ein, dass auch die 78 Prozent der „Anderen“ den Wohlstand der nur 22 Prozent des „Wir“ anstreben, wobei es immer wieder zu Verteilungskämpfen, sprich zu Kriegen kommt. Die massiven Flüchtlingswellen sind also bis in alle Zukunft selbsterklärend. Und Hilfe, es “(...) werden immer mehr”! Zum anderen weist diese Art von Artikel mal wieder mittelbar darauf hin, wie schlecht es um die Bildung in den MINT-Fächern ohne die noch so gehypte Digitalisierung im Rahmen des „Wir“ steht. Ein Blick in Richtung Pisa-Studie genügt. Konkret „Warum Schüler in Mathe abstürzen“. Aber „(…) was dagegen helfen kann“, sagt der Artikel nicht! Er will es auch gar nicht! Denn oft schneidet ein Teil der „Anderen“ deutlich besser ab als das „Wir“! Das sollte man als Leser letztendlich verstanden haben!

 

MT, Kinderseite- Wir Menschen werden immer mehr, 03.01.25.

MT, Kindereite, Nachgedacht, Glücklich, 31.12.2024,

https://www.kettner-edelmetalle.de/news/die-unkontrollierte-macht-von-klaus-schwab-und-dem-weltwirtschaftsforum-03-05-2024

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1493232/umfrage/strafanzeigen-durch-bundesminister-in-deutschland/

https://www.welt.de/vermischtes/article255000750/Berlin-26-Jaehriger-kritisiert-Maenner-fuers-Boellern-und-wird-ins-Gleisbett-gestossen.html

https://www.nwzonline.de/cloppenburg-kreis/braende-und-schlaegerei-silvester-nacht-2024-im-landkreis-cloppenburg-und-vechta_a_4,1,3583017852.html

https://www.dsw.org/weltbevoelkerung/

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Stiftung_Weltbev￶lkerung#Politische_Arbeit

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/baerbock-china-ukraine-russland-100.html

https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/uganda-lgbtq-gesetz-100.html

https://www.om-online.de/politik/alexander-bartz-mit-96-prozent-der-stimmen-erneut-bundestagskandidat-der-spd-646381

https://dgvn.de/meldung/8-milliarden-menschen-chancen-und-herausforderungen

https://mintzukunftschaffen.de/

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus251496508/Bildungskrise-in-Deutschland-Warum-Schueler-in-Mathe-abstuerzen.html 

PISA-Studie 2022 - Statistisches Bundesamt

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